Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur die Küsse zählen

Nur die Küsse zählen

Titel: Nur die Küsse zählen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
sagte er mehr zu sich als zu Bill. „Wir haben auch noch andere Kunden.“
    „Er will dafür bezahlen“, erwiderte Bill. „Finn, wir können es uns nicht leisten, diesen Kunden zu verlieren. Er bringt uns über den Winter.“
    Sein Partner hatte recht. Der Hauptteil ihrer Arbeit fand zwischen April und Oktober statt. Aber einhundert Flüge?
    „Ich habe mich schon mal umgehört“, fuhr Bill fort. „Die Flugzeuge können wir kriegen. Ich habe auch die Flugpläne ein bisschen umgeschichtet. Das Einzige, was mir jetzt noch fehlt, sind Piloten. Du musst zurückkommen.“
    Finn starrte auf das Flugzeug von Southwest Airlines, das bereit zum Boarden am Gate stand. Stephen und der Cougar würden nach Las Vegas fliegen. Um sicherzustellen, dass nichts passierte, musste Finn sie begleiten. Denn er vertraute weder der Frau noch Geoff oder sonst jemandem, der mit der Sendung zu tun hatte. Ausgenommen Dakota. Sie hatten eins gemeinsam: Bei der Show taten sie nur, was sie tun mussten.
    „Ich kann nicht“, sagte er. „Sasha und Stephen brauchen mich.“
    „Das ist Blödsinn. Die sind einundzwanzig und kommenauch alleine klar. Du gehörst hierher, Finn. Also schwing auch deinen Arsch wieder hierher.“
    Finn war die letzten acht Jahre für seine Brüder verantwortlich gewesen. Auf keinen Fall konnte er ihnen jetzt einfach den Rücken kehren.
    „Wen hast du schon alles angerufen? Hast du es bei Spencer probiert? Er ist ein guter Pilot und normalerweise um diese Jahreszeit frei.“
    Es herrschte langes Schweigen, bevor Bill wieder sprach. „Das ist also deine Antwort? Ich soll jemand anderen anheuern?“
    Während er sich von den anderen Passagieren wegdrehte, senkte Finn die Stimme. „Wie oft hast du mich schon gebeten, dir den Rücken frei zu halten? Bevor du geheiratet hast, wie oft hattest du da ein heißes Date in Anchorage oder wolltest in Juneau nach einsamen Touristinnen Ausschau halten? Ich habe immer getan, worum du mich gebeten hast. Jetzt bitte ich dich darum, mir eine Pause zu gönnen. Sobald ich kann, komme ich zurück. Bis dahin musst du das irgendwie alleine hinkriegen.“
    „Okay.“ Bill klang genervt. „Aber du tauchst besser schnell wieder hier auf, oder wir bekommen ein Problem.“
    „Das werde ich.“ Doch als er das sagte, fragte Finn sich, ob das wirklich der Wahrheit entsprach.
    Nachdem er das Gespräch beendet hatte, steckte er das Handy in die Tasche. Dann reihte er sich in die Schlange der wartenden Passagiere ein, die an Bord gehen wollten. In ihm rangen Schuldgefühle und Verärgerung. Wie um alles noch schlimmer zu machen, musste er Linie fliegen. Er hasste es, Linie zu fliegen. Er hasste es überhaupt, zu fliegen, wenn er nicht selbst im Pilotensessel saß. Aber es war günstiger gewesen, die Tickets nach Las Vegas zu kaufen, statt ein Flugzeug zu mieten. Und Geoff versuchte alles, um Geld zu sparen.
    Schließlich in der Maschine, schob Finn seinen kleinen Seesack in die erstbeste Gepäckablage.
    „Sir, Sie möchten Ihre Tasche vielleicht lieber mitnehmen“, sagte die Flugbegleiterin. „Über Ihrem Platz ist sicher noch was frei.“
    „Meinetwegen“, grummelte Finn und biss die Zähne zusammen.
    Er schnappte sich den Seesack und ging den Gang weiter hinunter. Als er sah, dass neben Dakota noch ein Sitz frei war, blieb er stehen. Natürlich gab es in den Fächern hier keinen Platz für sein Handgepäck. Fluchend zwängte Finn sich an Dakota vorbei, ließ sich auf den Mittelplatz fallen und stopfte seinen Seesack unter den Vordersitz, wo eigentlich seine Füße hinsollten.
    „Bitte sag mir, dass das hier kein Fünfstundenflug ist“, murmelte er.
    „Wir sind heute aber gut gelaunt“, erwiderte Dakota. „Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“
    Er lehnte sich in seinem Sitz zurück und schloss die Augen. „Fragst du das als Privatperson oder als Psychologin?“
    „Das kannst du dir aussuchen.“
    „Vielleicht könnten wir den Teil mit der Gesprächstherapie überspringen und gleich zur Elektroschocktherapie übergehen.“ Ein paar Tausend Volt, die durch meinen Körper jagen, würden alles wieder in die richtige Perspektive rücken, dachte er.
    Sanft berührte Dakota ihn am Arm. „Ehrlich? So schlimm? Oder machst du aus einer Mücke einen Elefanten?“
    „Mal sehen. Ich habe gerade mit meinem Geschäftspartner gesprochen. Wir haben eine unerwartete Lieferung von fast vierhundert Kisten, die mehrere Hundert Meilen weit geflogen werden müssen. Wir können maximal vier

Weitere Kostenlose Bücher