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Nur die Küsse zählen

Nur die Küsse zählen

Titel: Nur die Küsse zählen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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drehte sie sich um und ging.
    Finn ließ sie ziehen. Er brauchte sie nicht. Er brauchte niemanden. Allerdings wusste er, dass das nicht stimmte. Wäre es ihm wirklich egal, könnte er den nächsten Flug nach Alaska nehmen und seine Brüder ihrem Schicksal überlassen. Wäre es ihm wirklich egal, würde er sich nicht fragen, wie sehr er es sich mit Dakota verscherzt hatte und wie er es wiedergutmachen könnte, ohne eine Beziehung zu vertiefen, die nicht für die Ewigkeit bestimmt war.

9. KAPITEL
    I hr müsst mir schon etwas geben, mit dem ich arbeiten kann“, sagte Karen. „Ich finde, ihr seid ein süßes Pärchen mit einer Menge Potenzial, aber ihr gebt nichts her. Keine Streitereien, keine Küsse und schon gar kein Gefummel. Wir haben einfach nichts Interessantes zu filmen. Ihr wisst, wie Geoff ist. Ihr zwei seid bei der letzten Abstimmung Vorletzte geworden. Das bedeutet, ihr lauft Gefahr, rausgewählt zu werden.“
    „Müssen wir Letzte werden, um rauszufliegen?“, fragte Stephen. „Und beruht die Entscheidung auf den Anruferzahlen, oder trifft Geoff sie allein?“
    Karen seufzte. „Im Prinzip müsst ihr gehen, wenn ihr die wenigsten Zuschauerstimmen bekommt. Was ich sagen will, ist, dass ihr uns irgendetwas geben müsst, wenn ihr in der Show bleiben wollt. Ansonsten seid ihr raus.“
    „Danke, dass du uns das sagst“, erwiderte Aurelia.
    Sie bemühte sich, die Informationen so anzunehmen, wie sie ihr gegeben wurden. Dennoch fiel es ihr schwer, sich nicht noch unfähiger zu fühlen also sowieso schon. Es sah ganz danach aus, als schaffte sie es sogar, in einer vorgetäuschten Beziehung zu versagen. Wenn sie nicht einmal das hinbekam, wie sollte sie dann jemals einen Mann finden und sich verlieben?
    „Ich habe das Gefühl, ihr beide mögt einander“, fuhr Karen fort. „Vielleicht könntet ihr euch darauf konzentrieren, anstatt euch andauernd Sorgen wegen der Kameras zu machen.“
    Aurelia nickte. Sie wusste, dass viele der Pärchen kein Problem mit den Kameras hatten. Im Gegensatz zu den anderen vergaß sie sich nicht, sondern dachte immer daran, wie sie wohl im Fernsehen wirkte. Und sie machte sich Sorgen darüber, was die Leute sagen würden. Nach der ersten Ausstrahlung hatte ihre Mutter angerufen und freimütig Kritik geübt – die nicht besonders nett ausgefallen war. Ihrer Mutter hatte die Kleidung ihrer Tochter nicht gefallen, genauso wenig die Haare und was sie gesagt hatte. Außerdem fand sie Stephenzu jung, stimmte jedoch mit Aurelia darin überein, dass sich das nicht mehr ändern ließ. Es war ja nicht so, dass Aurelia ihn ausgewählt hatte.
    Der einzige Lichtblick war, dass sie von Aurelia derzeit nicht erwartete, sie häufig zu besuchen.
    „Ich muss zurück ins Büro“, sagte Karen. „Bitte, sagt niemandem, dass ich mit euch geredet habe. Ich sollte es euch nämlich nicht sagen, aber ich wollte es gerne.“
    „Wir werden nichts verraten“, versprach Stephen. „Und nächstes Mal machen wir es besser.“
    Aurelia wartete, bis die Produktionsassistentin gegangen war, bevor sie sich zu ihm umdrehte. „Ich schätze, wir sind schon so gut wie raus. In den ersten Wochen hat uns der Zwillingsfaktor geholfen, aber der hat sich vermutlich inzwischen auch abgenutzt.“
    Oder lag es an ihr? Die Frage wollte sie lieber nicht mit Stephen diskutieren.
    Sie saßen auf der Wiese in dem großen Park mitten in der Stadt. Am Vorabend war der Liveteil der Show gesendet worden, jetzt hatten sie ein paar Tage frei. Für Aurelia bedeutete das, dass sie wieder zur Arbeit gehen musste. Show oder nicht, sie hatte immer noch ihre Kunden, um die sie sich kümmern musste.
    „Ich habe noch keine Lust zu gehen“, sagte Stephen. „Willst du schon aufhören?“
    „Nein, aber wir sind nun mal nicht wie dein Bruder und Lani. Oder möchtest du auch mit dem Feuerpoi spielen, um mehr Stimmen zu bekommen?“
    „Ich würde es vorziehen, die Sendung ohne Narben hinter mich zu bringen“, erwiderte er grinsend. „Wir könnten doch etwas anderes machen.“
    „Was ich machen könnte, wäre, mir ein Rückgrat wachsen zu lassen“, murmelte sie. „Meiner Mutter Paroli bieten. Ich habe vor ihr wesentlich mehr Angst als vor Geoff.“
    Stephen saß ihr gegenüber. Seine blauen Augen verdunkelten sich vor Sorge. „Warum macht sie dir Angst?“
    „Angst ist nicht das richtige Wort. Wenn ich mit ihr zusammen bin, fühle ich mich nicht wohl in meiner Haut. Ich fühle mich schuldig. Als würde ich ständig etwas falsch

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