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Nur die Küsse zählen

Nur die Küsse zählen

Titel: Nur die Küsse zählen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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etwas, das dir sagt, es ist in Ordnung, sie loszulassen.“
    Er schüttelte ihre Hand ab und trat ein paar Schritte zurück. „Du hast ja keine Ahnung, worüber du da redest.“
    „Doch, habe ich. Lass die beiden einfach so sein, wie sie sein wollen. Du hast ihnen alles mitgegeben, was sie brauchen, um erfolgreich zu sein. Vertrau dir – und vertraue ihnen.“
    „Selbst wenn das bedeutet, dass sie das College nicht zu Ende machen?“
    „Ja, sogar dann.“
    „Das geht nicht.“ Er schob die Hände in die Taschen seiner Jeans.
    „Was willst du also tun?“, fragte sie. „Stephen einen Job in der Firma aufzwingen? Ihm solche Schuldgefühle bereiten, dass er nicht anders kann? Das bist du nicht. Du willst nicht, dass er aus reinem Pflichtgefühl ein anderes Leben führt, dass er etwas nur tut, weil er es tun muss.“
    „Mir ist es genauso gegangen“, grummelte Finn. „Niemand hat mich gefragt, was ich gewollt habe. Was ich vorgehabt hatte, hat niemand auch nur im Geringsten interessiert. Den einen Tag waren meine Eltern noch am Leben, alles war gut. Am nächsten waren sie tot. Ich bin dabei gewesen. Wusstest du das? Ich habe das Flugzeug geflogen, als es abgestürzt ist. Es gab einen Sturm, und meine Mutter wollte nicht fliegen, also hatten wir vor abzuwarten. Aber sie hatte sich Sorgen um meine Brüder gemacht, also sind wir irgendwann doch gestartet. Das Flugzeugist von einem Blitz getroffen worden, und wir sind abgestürzt. Meine Eltern waren beide verletzt. Ich musste zu Fuß in den nächsten Ort laufen. Und als ich endlich Hilfe gefunden hatte, waren sie tot.“
    Diese Einzelheiten hatte er ihr nicht erzählt – sie wusste nur, dass seine Eltern bei einem Flugzeugabsturz umgekommen waren, und hatte nicht daran gedacht, ihn nach Details zu fragen. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, wie schlimm es gewesen war – und welche Rolle er gespielt hatte. Kein Wunder, dass er sich davor scheute, sich auf etwas Festes einzulassen oder Verantwortung zu übernehmen.
    Jetzt ergab auf einmal alles einen Sinn. Sein Verhalten gegenüber seinen Brüdern. Sein Sorgen um ihre Zukunft und Sicherheit. Er versuchte, das Schicksal zu beeinflussen, aber das war nicht möglich.
    Dakota stellte sich vor ihn und schaute ihm in die Augen. „Du hast getan, was du tun musstest. Du hast dich um deine Familie gekümmert. Deine Eltern wären sehr stolz auf dich.“
    Er wollte weggehen, doch sie packte sein Hemd und hielt ihn fest.
    „Du hast recht“, sagte sie. „Niemand hat dich gefragt, ob du die Verantwortung übernehmen wolltest. Du hast es getan, weil es um deine Familie ging und weil es einfach das Richtige war. Du hast das verstanden. Genau wie du jetzt tief in deinem Inneren weißt, dass du Stephen nicht in der Firma haben willst, wenn er dort nicht sein will.“
    Finn schaute sie lange an, dann breitete er die Arme aus. Dakota trat in seine Umarmung und hielt sich an ihm fest, als wollte sie ihn nie wieder gehen lassen.
    „Er hätte es mir sagen müssen“, flüsterte er. „Er hätte es mir persönlich sagen sollen. Dann hätte ich es verstanden.“
    Sie bezweifelte, dass Finn seinem Bruder das klärende Gespräch leicht gemacht hätte. Trotzdem stimmte es. Auf diese Weise hätte er es nicht herausfinden sollen.
    Sie könnte anführen, dass Stephen noch ein Junge war, obwohl das in gewissem Widerspruch zu ihrem vorherigen Argumentstand, demzufolge Finn seine Brüder ihr eigenes Leben führen lassen sollte. Außerdem verstand sie seinen Schmerz, auch wenn sie ihn nicht selbst empfand. Er hatte so viel aufgegeben und fühlte sich nun betrogen.
    Familien waren nie einfach gestrickt. Natürlich war es toll, eine zu haben, aber es konnte auch ganz schön schwierig werden. Vielleicht wurde es auch nur alles kompliziert, wenn man jemanden liebte.
    Während sie in seiner Umarmung stand, erkannte sie, dass ihre Mutter recht gehabt hatte. Sich in Finn zu verlieben wäre leicht. Zu leicht. Sie würde sehr, sehr vorsichtig sein müssen.
    Dakota und ihre Schwestern lagen auf mehreren Decken im Garten. Hannah saß zwischen ihnen und lachte über die Grimassen, die sie abwechselnd schnitten. Das Sonnenlicht war warm, der Himmel blau, und Buddy, ein blass cremefarbener Labradoodle, den Montana gerettet hatte, beobachtete sie alle ängstlich.
    „Ich kann nicht glauben, dass du jetzt wirklich Mutter bist“, sagte Nevada. „Das ging alles so schnell. Letzten Monat warst du noch Single, und jetzt hast du ein Kind.“
    „Wem sagst du

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