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Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition)

Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition)

Titel: Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Lawrenz
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Ratschläge erteilt, sein internationales Wissen vermittelt. „Und warum können wir die Pläne nicht mit dem Ausscheiden der Manager aus ihren Agenturen verwirklichen, wie das beispielsweise mit Julien Villepin geschieht. In der Werbung wird viel gewechselt, selbst in den oberen Etagen?“
    „Nein“, sagte Paul Katz bestimmt, „das dauert zu lange.“
    Harry Miller schien die Antwort zu amüsieren.
     
    Ted Ambers verließ mit einer Entschuldigung das Meeting.
    Er suchte eine ruhige Ecke, um, wie versprochen, mit Anne-Sophie zu telefonieren.
    „Wie geht es dir“, fragte er, es klang besorgt.
    „Etwas besser“, sagte Anne-Sophie, doch ihre Stimme klang nicht mehr so forsch wie noch Anfang der Woche.
    „Hör zu“, sagte Ted und kam zur Sache. „Sie meinen es verdammt ernst mit ihrer Europa-Holding. Und alle, die nicht mitmachen, werden früher oder später gefeuert. Sie werden Wege finden, das zu tun. Du wirst sehen.“
    „Ich weiß, sie können mit uns machen, was sie wollen.“
    „Das werden sie auch. Behalte es noch für dich, aber es sieht ganz danach aus, dass sie Sophia Antipolis schließen werden und in Nizza eine neue Agentur gründen. Wer die leitet, bestimmen sie.“
    „Haben sie schon ihre Fühler ausgestreckt, wen sie anheuern werden?“
    „Mach Dir keine Hoffnungen, Anne-Sophie“,  sagte Ted mit leiser Stimme, „wenn du deine Prozente nicht hergibst, beziehungsweise eintauschst gegen Anteile der Europa-Holding, bist du weg vom Fenster. Ich ruf dich von London aus wieder an, ich kann heute nicht länger sprechen.“
     
    Anne-Sophie starrte auf den Hörer, nachdem sie die Austaste gedrückt hatte. Wie schnell aus einem sorglosen Leben mit satter Zukunft, ein ungewisses Leben werden konnte, dachte sie. ‚Ach was’, tröstete sie sich selbst, ‚ich find schon wieder was.’ Sie musste etwas finden, denn sie musste ihre Mutter finanziell unterstützen, deren Rente viel zu klein war und die keinerlei Unterstützung von ihrem Ex-Mann erhielt, mangels Masse war die Begründung bei der Scheidung gewesen. Seit dieser Zeit nannte ihre Mutter ihren Vater „Mangelsmasse“.
     
     
     
    9.
     
    Anne-Sophie schloss die Wagentür mit einem Knall. So früh hatte sie ihr Auto noch nie am Boulevard du Cap in Vallauris geparkt. Es war sieben Uhr morgens, doch sie zog es vor, Bernard nicht in der Agentur zu sprechen, sondern zuvor in seinem Haus.
     
    Energisch drückte sie die Klingel. Bernard Cabernet öffnete die  Tür. ‚Was ist nun schon wieder passiert’ fragten seine besorgten Augen. Edda Cabernet erschien in der Diele, sie sprach mit gedämpfter Stimme, da die beiden Söhne noch im Haus waren, der Schulbus würde sie erst in einer halben Stunde abholen. Edda bat Anne-Sophie ins Wohnzimmer. Ihr Mann winkte ab. „Wir gehen besser in mein Arbeitszimmer, Anne-Sophie will mir die neuesten Schachzüge aus New York berichten.“
    „New York?“ fragte Edda Cabernet mit Angst in den Augen.
    “Da war wieder ein Meeting“, sagte Bernard und kräuselte seinen Mund.
    „Haben Sie in Erfahrung gebracht, ob wir das Geld für die Kapitalaufstockung wirklich einzahlen müssen?“ fragte Edda Cabernet.
    „Nein“, antwortete Anne-Sophie ungeduldig. „das stand nicht zur Debatte. Aber ich sage Ihnen, das ist augenblicklich das geringste Problem.“ Anne-Sophie hob bedeutungsvoll ihre Augenbrauen.
    „Wie schnell große Probleme zu kleinen werden“, sagte Bernard und lachte kurz auf.
    Anne-Sophie hatte in dem alten, bequemen Ledersessel in Bernards Arbeitszimmer Platz genommen und brannte darauf, die von Ted überbrachten Nachrichten Bernard mitzuteilen.
    Bernard wollte auf eine weitere Tasse morgendlichen Kaffees nicht verzichten und bot Anne-Sophie auch eine an.
    Anne-Sophie klopfte mit nervösen Fingern auf die Sessellehne. Ihre unruhigen Augen wanderten zur Plattensammlung ihres Partners. Sie war beeindruckend. Endlich kam Bernard mit zwei Tassen aus der Küche wieder.
    „Du siehst müde aus“, sagte er und setzte die Tasse für Anne-Sophie auf den kleinen Beistelltisch.
    „Die letzten Tage waren anstrengend“, gab Anne-Sophie zu und stützte ihren Kopf in beide Hände. „Setz dich“, sagte sie dann, „Sie wollen eine Agentur in Nizza eröffnen.“
    „Wie bitte“, sagte Bernard und blieb wie versteinert stehen. „Du hast richtig gehört, in Nizza. Paul Katzt nannte das ein neues Marketing Instrument. Man schließt eine Agentur egal wo und eröffnet eine neue egal wo und wird so lästige

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