Nur dieses eine Mal
eine Alltäglichkeit, die ihr bis zu einem gewissen Maß auch entgegen kam. Meiner Meinung nach ist sie ihrem Mann hörig, allerdings war sie körperlich nicht mehr in der Lage diese Strapazen auf Dauer durchzustehen. Die Frauen, die er zwischendurch anschleppte, waren zudem nicht immer so willig, wie er es sich erhoffte.“ Cougan zuckte mit den Schultern. „Als Sie spurlos verschwunden sind und Mr. Smolders von seinem ehemaligen Geschäftspartner der Veruntreuung überführt und aus der gemeinsamen Firma entfernt wurde, ist die Situation offenbar eskaliert. Mr. Smolders hat seine Frau fast krankenhausreif geprügelt. Daraufhin fasste sie den Plan, dass er endlich bekommen solle, was er sich am Meisten wünschte. Nämlich Sie.“
Geschockt starrte Cady den Privatdetektiv an und schüttelte den Kopf. Da taten sich Abgründe auf, die nicht einmal sie sich hätte ausdenken können.
„Dean Troy hat im Auftrag von Mrs. Smolders Ihr Haus in Brand gesetzt. Das sollte dafür sorgen, dass Sie dort keinen Unterschlupf mehr finden. Allerdings hatte man gehofft, Sie würden sich ein Zimmer in einem Hotel nehmen. Da Sie und Mr. Vasquez sich zuvor getrennt hatten und augenscheinlich im Streit auseinandergegangen waren, kam niemandem in den Sinn, dass er Sie bei sich aufnehmen würde.“
Cougan senkte den Kopf, starrte einen Moment lang auf den grauen Linoleumboden und sah Cady ernst an.
„Mrs. Smolders beauftragte George Zane schon vor Wochen damit, Sie zu beobachten und Ihre Gewohnheiten zu studieren. Er kommt ursprünglich aus der IT-Branche und hat sich später als Rausschmeißer verdingt, nachdem er seinen Chef aufgrund unbezahlter Überstunden zusammengeschlagen hatte. Er hat angesichts dieses Zwischenfalls bereits zwei Jahre im Gefängnis verbracht, ist aber vorzeitig wegen guter Führung entlassen worden.“ Kopfschüttelnd fuhr er sich mit einer Hand durch das dunkle Haar. „Die beiden kennen sich schon länger aus der einschlägigen Szene und waren eine Weile sogar liiert. Nachdem Sie diesen kleinen, verbalen Zusammenstoß mit ihm in einem Forum hatten, war er wohl noch intensiver damit beschäftigt, Sie zu verfolgen. Erst als Sie ins Outback verschwunden sind, hat er Ihre Spur verloren. Eigentlich sollte Zane Sie schon in der Nacht zuvor entführen. Da Sie allerdings mit Mr. Vasquez zusammen waren, hat er sich dann wohl an Ihrer Katze vergriffen.“
Cady presste die Zähne aufeinander und versuchte den Schmerz zu verdrängen, den die Erwähnung von Caramel verursachte. Der Stachel in ihrer Brust bohrte sich noch ein Stück tiefer in ihr Herz. Sie konnte kaum in Worte fassen, welche Höllenqualen sie diesem Menschen wünschte.
„Letztlich wurde Dr. Germaine dazu genötigt, Beihilfe zu dieser Entführung zu leisten“, führte Dundee die Ausführungen fort. „Sie ist deshalb aus eigenem Antrieb bei uns vorstellig geworden, kurz bevor Mr. Cougan uns über Mr. Vasquez den entscheidenden Hinweis zukommen ließ. Sie erhielt einen Notruf auf dem Handy, der sie ins Krankenhaus lockte, nachdem sie Ihnen am Morgen ein Beruhigungsmittel gegeben hatte. Meredith Smolders hat ihr klar gedroht, dass sie von dem gemeinsamen Kind mit Mr. Vasquez wisse und diese Information an die Presse geben würde, wenn Dr. Germaine nicht kooperiere. Daraufhin hat Dr. Germaine sich dann auf diesen Plan eingelassen. So war es Troy und Zane möglich, Sie vom Balkon in den Garten zu schaffen und unbemerkt zu einem Transporter zu bringen, der wartend an einer uneinsehbaren Stelle zum Nachbargrundstück stand.“
Seine Augenbrauen schoben sich zusammen und bildeten eine gerade Linie.
„Dr. Germaine hat zwar nur fünf Minuten gewartet, ehe sie ihr Gewissen einholte und sie Alarm schlug, aber für Ihre Entführer war das zeit genug.“ Er zuckte fast schon trotzig mit den Schultern. „Natürlich war auch Mr. Smolders verdächtig, und nachdem wir ihn zum zweiten Mal in seinem Büro aufgesucht hatten, geriet er offenbar in Panik. Er wollte Sie nicht länger in seinem Haus haben, da er offenbar ahnte, dass man ihn früher oder später als fragwürdig einstufen würde. Also fasste er den Plan, Sie in die Lagerhalle bringen zu lassen. Dort hätte er nach Belieben mit Ihnen verfahren können, wie er wollte. Niemand hätte Sie gehört.“
Widerwillig verzog Cady das Gesicht.
„Jetzt bin ich noch dankbarer dafür, dass Sie mir das erspart haben“, stellte sie fest.
Der Detective strich sich über das schüttere Haar.
„Ehrlich gesagt wäre
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