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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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sollen dunkelbraun werden, mit einem Hauch von Mahagoni. Das war ein gewaltiger Hauch. Ihr eigenes Spiegelbild war ihr plötzlich fremd und sie war sich immer noch nicht sicher, ob sie lachen oder heulen sollte.
    „Du siehst toll aus!“
    Sie begegnete seinem Blick in der polierten Fläche und in seinen Augen lag ehrliche Bewunderung. Cady schüttelte wortlos den Kopf. Es war ihr unmöglich, seine Meinung zu teilen. Natürlich hatte sie sich früher schon die Haare gefärbt, meistens selbst und es war manch verunglückter Versuch von Grün bis Orange dabei gewesen. Aber diesmal sagte ihr der Farbton gar nicht zu.
    Tomatenrot!
    Er war ... hässlich und ihr Haar besaß den typischen Look, den einem nur Friseure verpassen konnten. Sie fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut und daran änderte auch Aléjandros überzeugendes Lächeln nichts.
    Entschlossen griff sie nach ihrer Handtasche und nickte der Hairstylistin mit einem unechten Lächeln zu, ehe sie sich zum Eingang begab und an der Kasse stehen blieb, um ihre abscheuliche Frisur zu bezahlen. Im Nachhinein bedauerte sie, dass sie sich auf dieses Experiment eingelassen hatte.
    Ihre Erfahrungen mit Friseuren waren bislang immer negativ ausgefallen und es gab offensichtlich nur zwei Extreme. Die, die ihr Haar mit einem Schnitt verunstalteten, der nicht dem entsprach, was sie sich gewünscht hatte. Oder jene, die ihre Frisur auf eine Weise föhnten und kämmten, dass Cady glaubte, sie wollten daraus einen Helm für den Aufenthalt im Weltall fabrizieren.
    Vielleicht lag es auch einfach an ihr selbst. Schlechtes Karma, oder so. Andere Leute beschwerten sich nie darüber. Der Großteil ihrer weiblichen Bekanntschaft ging gern zum Friseur, sie war die Einzige, die es tunlichst vermied. Objektiv betrachtet kam sie möglicherweise gar nicht so schlecht weg, aber sie empfand ihren neuen Look als grauenvoll.
    Der halbe Tag war mit genau den Dingen vorübergegangen, die sie am Wenigsten mochte: Klamotten kaufen, Schuhe shoppen und dem abschließenden Besuch bei einer angesagten Hairstylistin.
    Bis zu einem bestimmten Punkt hatte sie es genossen. Sie verbrachte Zeit mit Aléjandro und der entpuppte sich tatsächlich als fähiger Assistent in Stylingfragen. Statt der überteuerten Boutiquen hatte sie ihn in einige Secondhand-Shops geschleppt, die sie in den Seitenstraßen fanden. Cady war durchaus zufrieden mit der erstandenen Auswahl an Kleidern und Schuhen, zudem hatte sie sich mit ihrem Begleiter ausgesprochen wohl gefühlt und sogar begonnen Spaß daran zu haben.
    Sie kam sich ein bisschen vor wie im Film „Pretty Woman“.
    Zumindest bis sie „Madelaines salon de beauté“ betreten hatte. Hier empfing sie ein gutes Dutzend perfekt geschminkter und gestylter Frauen, die sich einem weiteren Dutzend perfekt geschminkter und gestylter Frauen widmete. Die Blicke hatten sich in ihren Rücken und ihren Nacken gebrannt, während sie, mit Aléjandro im Schlepptau, den Salon durchquert hatte, um an einen Platz geführt zu werden.
    Dies war nicht ihre Welt, es war seine.
    Es war ihr unmöglich gewesen, sich zu entspannen. Fast ein Gefühl wie beim Zahnarztbesuch. Mit mulmigem Grummeln in ihren Eingeweiden hatten ihre Augen jede Handbewegung der jungen Frau verfolgt, die sich ihren Haaren widmete. Die Spitzen wurden geschnitten und schließlich hatte man Cadys Kopf mit Farbe eingekleistert. Das Endergebnis, als das Haar gewaschen und getrocknet war, haute Cady nicht aus den Schuhen.
    Der Preis dafür allerdings schon.
    „Das wären dann einhundertdreißig Dollar.“ Die Blondine mit den knallroten Lippen schenkte ihr ein hinreißendes Lächeln.
    „Bitte was?“
    Für einen Moment war Cady sicher, sich verhört zu haben. Das Lächeln im Gesicht der hübschen Blonden verlor für einen Moment an Halt. Aléjandro trat neben Cady und zog seine Geldbörse.
    „Ich mach das schon“, bemerkte er.
    „Nein!“
    Ihr harter Ton ließ ihn in seiner Bewegung innehalten. Er starrte sie konsterniert an. Mit knirschendem Kiefer reichte sie der Lady am Tresen ihre Kreditkarte und sah mit unbeweglicher Miene dabei zu, wie diese erleichtert damit an das Lesegerät trat.
    Cady spürte Aléjandros Blick auf sich, vermied es jedoch ihn anzusehen. Sie war kurz davor zu explodieren. Die Blondine gab ihr die Karte zurück, bedankte sich mit einem unverbindlichen Lächeln für den Besuch und wünschte ihnen einen guten Tag. Stumm und mit dem Gefühl jeden Augenblick zu platzen stapfte Cady aus dem

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