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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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Bikinis durchgehabt. Sie wollte sich nicht einmal vorstellen, wie sein Geschmack in Bezug auf Kleider und Röcke aussah. Vermutlich würde er sie selbst dann für puritanisch und prüde halten, wenn die von ihm ausgewählten Stofffetzen nur noch knapp ihre Hinterbacken bedeckten.
    „Ich dachte immer, man wird bei einer Filmproduktion aus dem Fundus der Kostümbildner versorgt“, warf sie ein. Er nickte.
    „Ja, natürlich. Dir wird die passende Kleidung für die Rolle der Guilia auch auf den Leib geschneidert. Nichtsdestotrotz halte ich es für unerlässlich, dass du dir deiner Weiblichkeit bewusst wirst.“
    „Ich bin mir dessen sehr wohl bewusst“, gab sie empört zurück. Mild lächelnd schüttelte er den Kopf.
    „Nein. Du versteckst dich in deinen Klamotten, statt mit deinen Reizen zu kokettieren.“ Er hatte seine Schuhe gefunden und schlüpfte hinein. „Wenn du Guilia überzeugend darstellen willst, musst du das entsprechende Körpergefühl bekommen. Du musst sexy sein und dir darüber bewusst werden, dass du mit deinem Körper einen Mann betören kannst. In dieser lässigen Kleidung ist das unmöglich, also brauchen wir etwas, worin du dich gut fühlst und trotzdem verführerisch wirkst. Du wirst wohl kaum die ganze Zeit im Bikini herumlaufen wollen?“
    Sie ignorierte seine letzte Frage.
    „Reicht es nicht, wenn wir das am Set ausprobieren?“
    „Ich will, dass du vorher ein Gefühl dafür bekommst, wie eine Femme fatale sich bewegt“, entgegnete er. „Schon beim Gehen sollst du pure Erotik ausstrahlen.“
    Lächelnd legte er ihr eine Hand auf die Schulter.
    „Im Moment verkörperst du in erster Linie den Typ Kumpel und beste Freundin“, stellte er fest. „Du hast Talent, Cady. Du besitzt die notwendige Intuition und bist in der Lage dich in die Rolle hinein zu versetzen. Mir ist das nach den paar Tagen schon klar. Was dir allerdings fehlt, ist ein bisschen mehr Sexappeal, obwohl du auch dafür alle Voraussetzungen mitbringst. Du bist durchaus attraktiv und sexy, es benötigt nur ein wenig Feinschliff.“
    „Ich sollte mich jetzt vermutlich geschmeichelt fühlen“, bemerkte sie leise. „Irgendwie fühlt es sich trotzdem an wie eine Beleidigung.“
    „Die soll es nicht sein“, wehrte er ab. „Ich mache dir einen Vorschlag: Es gibt ein paar großartige Boutiquen, in denen wir eine Auswahl diverser Kleidungsstücke treffen werden, die du anprobieren kannst. Die Dinge, die dir am besten stehen, werden gekauft und wir machen die perfekte Guilia aus dir. Außerdem brauchst du ohnehin noch ein Kleid für die morgige Party!“
    „Du bist dir schon bewusst, dass ich weder die richtige Haarfarbe habe, noch das passende Alter?“
    „An beidem lässt sich etwas tun und die zwei Jahre, die du Guilia vielleicht überholt hast, sieht kein Mensch.“
    „Zwölf.“
    Verständnislos sah er sie an.
    „Bitte was?“
    „Es sind zwölf Jahre, keine zwei.“
    Überrascht beäugte er sie. Ein Lächeln glitt über seine Lippen, dann schüttelte er den Kopf.
    „Nein. Niemals.“
    „Ich kann dir gern meinen Ausweis zeigen, Aléjandro. Ich bin achtunddreißig. Ich dachte, das wüsstest du. Ehrlich gesagt finde ich es ein wenig problematisch, eine Sechsundzwanzigjährige darzustellen.“
    Er packte ihr Kinn mit einer Hand und drehte ihren Kopf hin und her.
    „Das sieht dir kein Mensch an.“
    „Hey!“ Unsanft schlug sie ihm auf die Finger und schnitt eine Grimasse. „Wir sind hier nicht auf dem Viehmarkt.“ Es war das erste Mal, dass er in ihrer Gegenwart völlig entspannt lachte und dieser Laut brachte etwas in ihr zum Vibrieren.
    Plötzlich schien er gar nicht mehr so bedrohlich und arrogant. Wenn sich die Lachfältchen um seine Augen legten und dieses kehlige Geräusch seine Lippen verließ, wirkte er eigentlich ganz normal. Ein großer, gut aussehender Kerl, der dafür sorgte, dass ihr warm wurde.
    Sehr warm.
    Und der verdammt gut roch.
    „Also, bist du einverstanden?“, wollte er wissen.
    Verdammt, sie wünschte sich im Moment nichts anderes, als diesen Mund zu küssen. Wieder und wieder und sie wollte noch viel mehr Dinge tun. Zitternd holte sie Luft und wandte sich unruhig ab.
    Schmeiß die rosa Brille endlich weg
, ging es ihr durch den Kopf.
    Stattdessen legte sie ihre Sehhilfe auf dem Couchtisch ab und rieb sich über den Nasenrücken. Vielleicht sollte sie erst einmal eiskalt duschen. Rastlos erhob sie sich und presste die Lippen aufeinander.
    „Ich hole nur meine Handtasche.“
     
    Mit

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