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Nur Dumme machen keine Fehler

Nur Dumme machen keine Fehler

Titel: Nur Dumme machen keine Fehler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter
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Werbesprüchen. Doch Mörfi redete weiter: „Grüne Maske, Pulver drauf, zeigt den Zengel ohne Mängel. Beeil dich. Du brauchst eine Maske!“
    Johanna überlegte angestrengt, wo sie wohl eine Maske haben könnte. Dann erinnerte sie sich, dass es in einem ihrer Comic-Hefte eine Pappmaske zum Ausschneiden gegeben hatte. Wo mochte das Heft bloß liegen?

Die Zengelfalle
    Johanna erkannte Mörfi nicht wieder. Aus dem kecken, vorwitzigen Fehlerteufelchen, das eine Vorliebe für Späße und Schabernack zu haben schien, war ein ernstes Wesen geworden, welches eindringlich auf Johanna einredete. Mörfi fürchtete sich vor den Zengeln, andererseits aber wirkte es auch entschlossen und kampfbereit.
    „Große Gefahr!“, warnte Mörfi. Seine Stimme zitterte leicht. „Die Zengel sind da. Alle beieinander auf dem Weg zu Alexander. Wir m e ssen ihn r ü tten! Nun beeil dich doch!“
    Für Johanna ging alles viel zu schnell. Sie hatte das Heft endlich unter ihrem Bett entdeckt. Zum Glück, so fand Mörfi, war die Maske darin grün. Noch während Johanna die Pappmaske aus dem Heft ausschnitt, hatte Mörfi aus seinem Ring, den es am rechten Zeigefinger trug, ein Pulver hervorgeholt undstreute es über die Maske. Johanna wunderte sich, wie so viel Pulver in einen solch kleinen Ring passte. „Was ist das?“, fragte sie.

    „Seh-Schnee“, antwortete Mörfi, womit Johanna selbstverständlich nichts anfangen konnte. Sie wartete auf eine Erklärung. Doch Mörfi sagte nur: „Du wirst es sehen. Aber nun setz die Maske auf! Die zickigen Zengel besetzen Alexander. Sie … “
    Doch dann hörten sie schon einen fürchterlichen Schrei aus dem Treppenhaus. Er kam von Alexander.
    „Ich hab es doch gesagt!“, rief Mörfi. „Großes Durcheinander beim armen Alexander!“
    Johanna rannte hinaus ins Treppenhaus und wäre beinahe über Alexander gestolpert. Stöhnend und fluchend lag er auf der Treppe und hielt sich seinen Fuß.
    „Ausgerutscht!“, schimpfte er. „Verflucht!“ Er versuchte aufzustehen, ließ sich aber mit einem Schmerzensschrei gleich wieder fallen. „Bestimmt ein Bänderriss“, befürchtete er. Doch selbst im Moment des furchtbaren Schmerzes vergaß er nicht, für dieses Missgeschick Johanna die Schuld in die Schuhe zu schieben. „Hast du mit Wasser gespielt?“, fragte er böse.
    Johanna schüttelte den Kopf.
    Mühsam robbte Alexander sich zurück zur Wohnungstür.
    „Na, wieso war der Boden denn sonst so rutschig?“, gab Alexander keine Ruhe.
    Johanna wollte ihm helfen, aber wusste nicht, wie sie den schweren, großen Mann von der Stelle bekommen sollte. So musste Alexander sich aus eigener Kraft zurück in die Wohnung quälen.
    „Ich habe nicht mit Wasser gespielt!“, versicherte Johanna noch einmal.
    Alexander winkte ärgerlich ab. „Wem habe ich den rutschigen Boden denn sonst zu verdanken?“
    „Zengel-Attacke!“, rief Mörfi. „Unvermeidlicher Unfall.“ Johanna sah keine Zengel. Fantasierte Mörfi?
    „Die Maske!“, erinnerte Mörfi.
    Johanna setzte sich die Maske auf. Zum Glück war Alexander zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um sich über Johannas Verkleidung zu wundern.
    Jetzt sah Johanna es: Auf Alexanders Schulter saß etwas, das aussah wie ein Mobiltelefon mit Armen und Beinen. Und auf dem Display meinte Johanna ein gehässiges Grinsen erkannt zu haben. Damit war es aber nicht genug. Auf Alexanders Schulter hockte eine dicke, fette, feist grinsende Bahnhofsuhr. Johanna glaubte zu träumen.
    Für Mörfi war die Sache sofort klar:„Schl a mmer Schl i m i ssel! Schlimmer Schlamassel!“ Offenbar hatten sich die Zengel Alexander vorgenommen.
    Der hatte sich unter großen Schmerzen endlich bis zum Sofa im Wohnzimmer schleifen können. Johanna hatte schnell Alexanders Gepäck aus dem Treppenhaus hereingeholt. Vermutlich war ihre Beobachtung nur Einbildung gewesen. Doch als sie mit dem Gepäck zurück war, sah sie die seltsamen Traumfiguren auf Alexanders Körper immer noch.

    Während Alexander nun mit Johannas Mutter telefonierte, um ihr sein Leid zu klagen, nutzte Johanna die Gelegenheit, huschte schnell mit Mörfi in ihr Zimmer und fragte nach, ob es auch solche seltsamen Figuren gesehen hatte.
    Mörfi legte sofort los. „Natürlich. Schlimme Zengel-Attacke. Sind sie nicht grässlich? Gruselig grässlich. Garstig gruselig grässlich.“
    „So sehen Zengel aus?“, wunderte sich Johanna.
    „Nicht immer!“, erklärte Mörfi.Zengel besaßen die Eigenschaft, ihr Aussehen zu verändern. In

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