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Nur ein Augenblick des Gluecks Roman

Titel: Nur ein Augenblick des Gluecks Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Dixon
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einschüchternde, leicht entzündliche Mischung aus großem Geld, Selbstdarstellung und auf vage Art zweifelhafter Vergangenheit. Linda war früher Showgirl in Las Vegas gewesen. In Dons Stimme waren Anklänge an den südlichen Teil von Philadelphia zu hören, und er besaß die großspurige Körpersprache eines Gangsters.
    Don gab gern damit an, wie er hinter die Bühne des Tropicana gegangen war und sich Linda vorgestellt hatte, indem er ihr einen Heiratsantrag gemacht und ihr die Schlüssel zu einer neuen Corvette überreicht hatte; Linda erzählte gern die Geschichte, wie sie die Schlüssel angenommen und Don erklärt hatte, sie sei verabredet, und er müsse sich mit der Antwort auf seinen Antrag noch gedulden.
    Alle beide hatten großen Spaß daran, über ihre ersten gemeinsamen 72 Stunden zu erzählen. Am Ende dieser 72 Stunden erklärte Linda, sie hätte alles über Don erfahren, was sie wissen musste. Dass er Konzertveranstalter war. Dass er mit Nachnamen Heitmann hieß. Dass er humorvoll, großzügig und ein wenig derb war und dass er die Welt sehen und Erfolg im Musikgeschäft haben wollte. Don führte die Geschichte dann jedes Mal fort, indem er erzählte, dass sie in der dreiundsiebzigsten Stunde geheiratet und Las Vegas gemeinsam verlassen hatten, um sich aufzumachen in die Welt, die sie dann »verdammt noch mal erobert« hätten.
    Justin hegte den Verdacht, dass Linda sich im Laufe der Jahre als Frau völlig neu erfunden hatte: Sie hatte sich Raffinesse und Stil bei den Menschen und Orten abgeschaut, die ihr
begegnet waren, um sich diese dann in feinen, hauchdünnen Schichten selbst anzueignen. Inzwischen gab es außer ihrem derben Sinn für Humor kaum noch einen Hinweis auf das Showgirl, das sie einmal gewesen war. Linda hatte sich selbst zu einer glatten, makellosen Perle geformt.
    Justin konzentrierte sich auf Don. Dessen Transformation war nicht so umfassend ausgefallen wie die von Linda. Die Reisen in alle Welt und die schwindelerregenden Geldsummen, die er angehäuft hatte, waren höchstens Dons Tischmanieren und seiner Garderobe zugutegekommen. Doch trotz dieser oberflächlichen Verfeinerungen hatte er weder das bedrohliche Auftreten noch die primitiven Instinkte eines Straßenganoven verloren.
    Abrupt wandte Don sich um und fixierte Justin mit einem fragenden Blick, gerade so, als hätte er dessen Gedanken gelesen. Die Intensität dieses Blickes ließ Justin nervös mit dem Weinglas in seiner Hand spielen. Don lachte und sagte: »Du kommst mir ein bisschen schreckhaft vor, Junge.«
    Dann erhob er sich, trat an die Hausbar, die in eine Nische des Wohnzimmers eingebaut war, und brach das Siegel einer Flasche teuren Bourbons. Seine Bewegungen waren auf aggressive Weise besitzergreifend: das demonstrative Öffnen der versiegelten Flasche; das nachlässige Einfüllen von Eiswürfeln in ein Kristallglas; das Eingießen eines mehr als großzügig bemessenen Drinks.
    All das ärgerte Justin, und er spürte, dass Don es wusste und dass es ihm Vergnügen bereitete.
    »Komm nach draußen, Junge. Leiste mir Gesellschaft.« Don schlenderte hinaus auf die Terrasse, ohne Justins Antwort abzuwarten. Amy versetzte Justin einen leichten Stoß, als sie und Linda damit begannen, die Teller zu stapeln. »Leiste Daddy Gesellschaft. Bitte, Schatz. Mir zuliebe.«

    Justin schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Ich bin heute Abend nicht in der Verfassung, ein Vier-Augen-Gespräch mit deinem Vater zu führen, Ames.«
    Amys Weinglas stand noch auf dem Tisch. Sie schob es in Justins Richtung und flüsterte: »Nur fünf Minuten, bitte.« Das Glas war beinahe voll. Als Amy in der Küche verschwand, trank Justin es in einem Zug leer. Dann trat er ins Freie und erwartete den Eröffnungszug seines Schwiegervaters.
    Don hatte sich in einem der Sessel ausgestreckt und nippte an seinem Drink. Er schaute hinaus auf den nächtlichen Ozean und lauschte den sich brechenden Wellen. Nach einigen Minuten begann er: »Dieser ganze unheimliche Mist mit deiner Familie … was für eine Geschichte. Amy sagt, du hast herausgefunden, dass deine Eltern tot sind … dass du eine deiner Schwestern besuchen wolltest und sie ausgeflippt ist … und dass du auf der Suche nach dem Grab deiner Eltern auf dein eigenes gestoßen bist. Außerdem hat sie erwähnt, dass du ziemlich launisch und im Augenblick verdammt schwierig bist.«
    »Mehr kann ich dir eigentlich auch nicht sagen, Don. Das ist ziemlich genau der Stand der Dinge.« Ein leiser Unterton in

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