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Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Titel: Nur ein Liebestraum am Mittelmeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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geredet haben …“ Sie verstummte, denn die Erinnerung tat zu weh. „Du weißt schon …“
    „Ja. Wenn es gut war, war es einfach super gut.“ Taktvoll wechselte Cindy das Thema. „Wie wär’s mit einem Kinobesuch heute Abend?“
    Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Fusion verließ Raoul die Bank in Lausanne und ließ sich zu seiner Wohnung am Boulevard General Guisan fahren. Im Privatlift zu seinem Penthouse zog er das Jackett aus und band die Krawatte ab. Das Hemd klebte ihm am Körper.
    Es hatte keinen Sinn, sich zu belügen. Er war niedergeschlagen wie nie zuvor in seinem Leben. Seit dem Scheitern seiner Ehe war die Arbeit sein Rettungsanker gewesen. Doch nun konnte er sich noch nicht einmal mehr über das getätigte Geschäft freuen. Auch wenn es dem Laroche-Unternehmen auf Jahre hin schwarze Zahlen sichern würde.
    Die Erkenntnis über seinen Gemütszustand beunruhigte ihn zutiefst. Er brauchte jetzt eine Dusche und einen Drink. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge, dachte er und warf Jackett und Krawatte in seiner Wohnung auf den nächstbesten Stuhl. Er steuerte auf den Barschrank zu und wäre fast über die ungelesenen Zeitungen gestolpert, die aus dem vollen Papierkorb bereits herausfielen.
    „Guten Abend, Raoul.“
    Er wandte den Kopf zur Seite und entdeckte Chantelle auf dem großen Sofa. Sie trug ein schwarzes Cocktailkleid mit Spaghettiträgern und sah besser aus denn je. Auch das kürzer geschnittene Haar, das ihr apartes Gesicht umschmeichelte, stand ihr ausgezeichnet.
    „Guy und Paul treffen in einer Viertelstunde hier ein, damit wir alle zusammen zum Essen gehen können. Wir beide haben also nicht viel Zeit.“
    „Wofür? Ich habe dich nicht hergebeten.“
    Sie ließ den Blick durch den Raum schweifen. „Hier herrscht ein ganz schönes Chaos. Marie hat mir erzählt, du habest sie bis auf Weiteres beurlaubt. Das klang nicht sehr gut.“ Sie schaute ihn wieder an. „Los, red es dir von der Seele. Sag mir, dass ich das abscheulichste, gemeinste Wesen bin, das es je auf Erden gegeben hat. Hau mir um die Ohren, dass ich unmenschlich bin und es nicht verdiene, die gleiche Luft zu atmen wie mein Mann und mein Sohn!
    Dein Verhalten und deine Reaktion kann ich mir nur damit erklären, dass du nie eine Liebe wie die zwischen Guy und mir kennengelernt hast. Er hat mich sofort verstanden und mir aus Liebe verziehen. Und nachdem wir miteinander geschlafen hatten, hat er mir erklärt, dass er sich im umgekehrten Fall genau so verhalten hätte, wie ich es getan habe.
    Zu hören, dass ich sterben würde … dass ich Guy verlassen müsste … war so schmerzhaft, als würde man mir das Herz herausreißen. Ich hatte die Wahl, ihn entweder anzulügen oder ihm das Leben vollends zu vergällen, indem ich jeden Tag in seinen Armen weinte. Ich habe mich von ihm zurückgezogen – wohlgemerkt, nicht von Paul –, weil ich aus einer gewissen Entfernung heraus tapferer sein konnte.
    Raoul, ich erwarte nicht, dass du mich verstehst. Ich erwarte nicht, dass du mich magst, obwohl ich dich wie einen Bruder liebe. Ich erwarte jedoch, dass du nach Hause zurückkommst. Es sei denn, es gibt einen Grund dafür, warum du es nicht kannst. Solltest du kürzlich unheilbar krank geworden und dem Tod geweiht sein und zu viel Angst haben, darüber zu reden, dann leihe ich dir gern mein Ohr. Ich weiß, wie es ist.
    Laura hat mir verziehen und mir Glück gewünscht. Sie hat mir bei ihrer Abreise zusammen mit meinen Lieblingspralinen einen Brief dagelassen. Darin heißt es, sie habe durch Guy und mich erkannt, dass man im Leben nur einmal eine so große Liebe wie die zwischen uns beiden findet. Außerdem hat sie geschrieben, dass sie versteht, warum ich versucht habe, meiner Familie meinen Tod zu erleichtern.
    Ich habe ihr geantwortet, ich würde ihr den Bruch ihres Versprechens verzeihen. Dass mir hätte klar sein müssen, wie unsterblich sie sich in dich verliebt hatte und deswegen nichts vor dir geheim halten konnte. Guy hat Laura stets als Engel bezeichnet. Was sie wohl auch ist. Sie schaut nicht bloß aus wie einer, sondern sie ist auch ohne Falsch und durch und durch gut.“
    Raoul hörte ein Geräusch hinter sich und blickte sich um. Guy kam zusammen mit Paul aus dem Lift. Die beiden hatten noch nie glücklicher ausgesehen. Angelegentlich betrachtete sein Neffe ihn von oben bis unten.
    „Ich sage es nur ungern, Onkel Raoul, aber Maman hat recht. Du brauchst Hilfe.“
    Guy lächelte. „Ja, das tust du.“
    Wie immer Ende

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