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Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013!

Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013!

Titel: Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucie Tourmalin
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auf mit luxuriösen Zimmern, einem Gourmet-Restaurant und einem traumhaften Spa.
    Ich entspanne mich, raffe meine Sachen zusammen und steige aus dem Bus. George und ein paar besonders eifrige Studenten sind schon ins Hotel gegangen. Ein Student mit wuscheligen blonden Locken, die ihm tief ins Gesicht hängen, spricht mich an.
    „ Hey, du bist Hilda, nicht?“ Ich kenne ihn vom Sehen, habe aber keine Ahnung, wie er heißt.
    „ Ja“, antworte ich, während er mir die Hand hinstreckt.
    „ Ich bin Florian. Ich wusste ja gar nicht, dass du auch im Nibelungen-Seminar bist!“ Ich schüttele seine Hand.
    „ Ähm, nett dich kennenzulernen. Äh, ich bin nicht im Seminar. Also nicht so direkt.“
    Warum stelle ich mich denn so an? Habe ich etwa was zu verbergen? Es ist doch nicht schlimm, dass ich mit und wegen George hier bin! Aber irgendwie komme ich mir komisch vor. Immerhin ist George Dozent in dem Fachbereich, in dem ich meine Abschlussarbeit schreibe.
    Ich verbiete ihm stets, mir zu helfen, obwohl es ihm ein Vergnügen wäre, meine Magisterarbeit etwas aufzupeppen. Aber ich habe in der ganzen Zeit, die wir nun schon befreundet sind, niemals versucht, einen Vorteil daraus zu ziehen, dass George Dozent an meiner Uni ist. Es ist nur die Frage, ob die Studenten aus diesem Seminar das auch so sehen…
    Florian sieht mich immer noch an und scheint auf eine Erklärung zu warten.
    „ Ich, äh, ich bin mit George, also mit Mister Darnett hier“, erkläre ich. Florian zuckt die Schultern.
    „ Ach so.“ Ihn scheint es nicht weiter zu kümmern und ich atme erleichtert auf.
    Wir sind mittlerweile die letzten, die noch vor der Tür stehen. „Die anderen warten sicher schon“, sage ich entschuldigend und gehe auf das Hotel zu. Florian folgt mir schweigend und wir betreten das Haus. Mir verschlägt es die Sprache.
    „ Ist das krass“, höre ich ihn hinter mir sagen. ‚Krass‘ ist noch ganz schön untertrieben. Wir stehen direkt in einem langen Flur, der irgendwo in gefühlten hundert Metern Entfernung eine Biegung macht und aus unserem Blickfeld verschwindet. Die Türen, die rechts und links davon abgehen, sind aus massivem Holz und sehen aus, als würde man sie nur mit der Hilfe von drei starken Männern öffnen können.
    Alle Wände sind mit grau-braunem Lehmputz versehen, der immer wieder kunstvolle Aussparungen hat, in denen man das altertümliche Mauerwerk bewundern kann. Der Fußboden ist mit dicken Holzdielen ausgelegt, die knarren, wenn man darüber geht.
    Ich kann es nicht fassen. Keine Lounge, keine Wohlfühl-Sesselchen, keine Bar, an der man mit einem Cocktail begrüßt wird – nur ein kleiner Empfangstresen steht verloren in einer Ecke. Schockiert stelle ich fest, dass noch etwas Wesentliches fehlt: Elektrizität.
    An den Wänden hängen Fackeln, die den endlos langen, fensterlosen Flur in ein unheimliches, flackerndes Licht tauchen. Ich bin in der Hölle.
    George beginnt mit der Hilfe einer Dame in mittelalterlichem Outfit, die Zimmerschlüssel zu verteilen. Ich nehme an, sie ist dann wohl die Chefin dieses Etablissements.
    Mein bester Freund strahlt, als er die fassungslosen Gesichter seiner Reisegruppe sieht. Gut, die anderen sind genauso entsetzt wie ich. Wenn wir gemeinsam meutern, können wir George vielleicht dazu überreden, kurzfristig in ein richtiges Hotel umzuziehen. Oder eine kleine Pension. Hauptsache raus hier. Er wird dann zwar sicher beleidigt sein und schmollen, aber das werde ich schon in den Griff bekommen. Jetzt heißt es nur, schnell handeln. So lange die Zimmerschlüssel noch nicht komplett verteilt und die Zimmer bezogen sind, habe ich eine realistische Chance.
    „ Äh, George!“, rufe ich aufgeregt.
    „ Ja, Darling“, antwortet er geschäftig, „hier ist unser Zimmerschlüssel, ich dachte, wir teilen uns ein Zimmer. Geh doch schon mal vor, während ich den Rest hier erledige.“
    George drückt mir einen riesigen Schlüssel in die Hand. Was soll ich denn damit aufschließen? Das Wormser Münster vielleicht? Der ist ja schwerer als mein Koffer!
    „ Hm, nein, ich denke, es gibt hier ein Problem“, beginne ich vorsichtig. George sieht mich aufmerksam an, es tut mir schon fast leid, dass ich ihm gleich das Herz brechen werde. Ich sehe mich ein letztes Mal um, um mich der Zustimmung der anderen zu meiner Meuterei zu versichern.
    Zu meinem Entsetzen bemerke ich, dass sich die anfängliche Überraschung der anderen in restlose Begeisterung verwandelt hat!
    „ Ist ja cool hier“,

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