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Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013!

Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013!

Titel: Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucie Tourmalin
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auf dem Festland und verabrede mich mit George zum Mittagessen. Bei meiner Grübelei letzte Nacht habe ich mir nämlich überlegt, dass ich diesen Souvenir-Laden, von dem Lisa erzählt hat, aufsuchen möchte, um etwas über meinen Armreif in Erfahrung zu bringen. Ich mache mich zu Fuß auf den Weg in die Stadt und bin zum ersten Mal doch froh, nach Worms gekommen zu sein. Ich fühle mich hier wohl, fast wie zu Hause. Und es gefällt mir gut, dass alles so nah beieinander liegt; ich kann überall zu Fuß hingehen. Gerade als ich die Fußgängerzone erreiche, klingelt mein Handy. Es ist Emily.
    „ Hey, Emily, was gibt’s?“, begrüße ich sie freudig.
    „ Hilda, gut, dass du rangehst! Ich muss dringend mit dir reden! Es ist furchtbar gewesen!“, rattert Emily los. Okay, das wird wohl ein längeres Gespräch werden. Ich sehe eine Bank unter ein paar Bäumen und steuere darauf zu.
    „ Emily, ganz langsam und der Reihe nach, was ist denn los?“, frage ich, während ich mich auf die Bank setze.
    „ Ich wollte doch am Wochenende mit Nils reden, du weißt schon, ihm meine Affäre beichten“, legt Emily los. „Aber ich dachte, es wäre auch nicht fair, wenn ich nicht vorher mit Walter spreche, weil er doch so auf Geheimhaltung bedacht ist und so. Naja, auf jeden Fall habe ich mich gestern mit Walter getroffen, um ihm zu sagen, dass es aus ist und dass ich Nils alles sagen werde.“
    Ich halte die Luft an und atme dann zischend wieder aus. Emily redet ununterbrochen weiter: „Walter ist total ausgerastet. Aber so was von ausgerastet sag‘ ich dir! Er hat gebrüllt und gesagt, das könne er nicht akzeptieren, ich hätte ihn hinters Licht geführt, weil ich ihm Nils verschwiegen habe, kurzum, er hat sich unheimlich aufgeregt.“ So ein Blödmann.
    „ Naja, er hat jetzt sicher Angst, dass Nils seine Frau ausfindig macht und es ihr sagt“, gebe ich zu bedenken, wobei ich mich selbst über meine Worte wundere, warum verteidige ich sein Verhalten? „Was nicht heißen soll, dass ich ihn in Schutz nehmen will, ganz und gar nicht“, stelle ich schnell klar, „Aber ich vermute, ihm geht der Arsch auf Grundeis, wie man so schön sagt. Er hat dabei wohl weniger Angst um seine Ehe als um sein Vermögen, wenn ich das mit dem Ehevertrag richtig verstanden habe.“
    „ Da hast du Recht“, stimmt Emily mir zu, „aber ich bitte dich! Er hat einen abartigen Ausraster gehabt, so was hab‘ ich noch nie gesehen. Ich hatte echt Schiss! Irgendwann ist er dann abgehauen, aber vorher hat er noch gesagt, wenn ich es Nils oder sonst wem erzählen würde, dann würde mir das noch leidtun. Und das gleiche gilt übrigens auch für dich. Seine genauen Worte waren: ‚Wenn diese dämliche Schlampe von Mitbewohnerin ihr Maul aufmacht, dann wird sie es noch bereuen.‘“
    „ So ein Pisser! Erst seine Frau betrügen und dann nicht dazu stehen können! Feiger Mistkerl!“ Jetzt werde ich richtig wütend. Emily so zu bedrohen, das ist echt das Letzte. Das Allerletzte. Und dann geht er auch noch auf mich los, was soll das denn?
    „ Was hat denn Nils zu der ganzen Sache gesagt?“, frage ich vorsichtig, in der Hoffnung, er würde Emily verzeihen und ihr beistehen.
    „ Ich war nicht mehr bei ihm“, sagt Emily zerknirscht. „Ich habe mich nicht getraut, direkt zu ihm zu fahren. Ich habe dauernd gedacht, dass Walter mich jetzt beobachtet und es mitbekommen würde, wenn ich zu Nils gehe. Und dass er dann noch wütender wird.“
    „ Ach, Emily, das ist doch auch keine Lösung. Walters Wutanfall hin oder her, du musst mit Nils sprechen.“
    „ Ich weiß, ich habe mich für heute Nachmittag mit ihm verabredet. Ich fahre zu ihm und werde alles beichten. Drück mir die Daumen, dass er es gut aufnimmt“, bittet Emily.
    „ Ja, mach‘ ich. Das wird schon. Und ruf mich ruhig an, wenn du reden willst, ich hab‘ mein Handy immer an. Kopf hoch“, sage ich aufmunternd.
    „ Okay, bis später, ich melde mich“, antwortet Emily, dann ist sie weg.
    Während ich mein Handy wieder in der Handtasche verstaue, überlege ich, noch ein paar Minuten sitzenzubleiben. Warme Sonnenstrahlen dringen durch das Blätterdach, unter dem ich sitze. Es ist wirklich schön hier, wer hätte das gedacht.
    Mit geschlossenen Augen halte ich mein Gesicht in die Sonne und bekomme ein richtiges Urlaubsgefühl. Ich habe keine Termine, muss nicht arbeiten, das scheint mir doch noch eine tolle Woche zu werden. Vielleicht gehe ich nach dem Trip in den Souvenir-Laden mal schauen,

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