Nur eine Nacht mit dem Tycoon?
Geschenk, das sie voller Dankbarkeit annehmen würden. Eine zweite Chance. Pippa war wie eine frische Brise gewesen und hatte ihm klargemacht, dass er vor langer Zeit aufgehört hatte zu leben. Sie hatte wie ein Blitz in seine Gefühlswelt eingeschlagen, schon beim ersten Mal, als er sie gesehen hatte. Ihr Lächeln, ihr Lachen, ihre Schönheit, ihr entschlossenes Handeln, ihre Entschlossenheit, ihr Mut. Sie könnte jeden Mann haben, aber sie hatte sich für ihn entschieden, obwohl sie versehentlich von ihm schwanger geworden war. Sie versuchte, das Beste aus der Lage zu machen und dem Leben die Stirn zu bieten – für sich und ihren Sohn das Beste herauszuholen.
Er war so verdammt stolz auf sie und so tief beschämt über sein schäbiges Verhalten. Er verdiente sie nicht, da hatte sie völlig recht. Aber er wollte sie. Und wie sehr er sie wollte!
Er sprang von dem Schreibtischsessel auf, denn plötzlich verspürte er mehr Entschlossenheit als je zuvor in seinem Leben. Er liebte sie, verdammt noch mal. Er hatte sich selbst und Pippa belogen – und jetzt würde er vor ihr auf die Knie gehen und sie anflehen, ihm noch eine Chance zu geben. Ohne noch eine weitere Sekunde zu verlieren, rannte er in die Garage und stieg in den Cadillac. Er war wild entschlossen, sofort in die Stadt und zu Pippas Apartment zu fahren. Vermutlich wäre er erst am Morgen dort, aber das spielte keine Rolle, denn er konnte nicht länger warten. Schon viel zu lange hatte er sie warten lassen.
Ihm würde es verdammt schwerfallen, ihr seine Liebe zu gestehen und nicht zu wissen, wie ihre Antwort ausfallen würde. Aber sie hatte dasselbe für ihn getan. Auf der anderen Seite war es so schlimm auch wieder nicht, denn er wollte ja ein Leben mit Pippa und ihrem gemeinsamen Sohn. Dafür lohnte es sich doch schon mal, auf die Knien zu gehen, oder?
In ihrem Apartment ließ Pippa sich erschöpft aufs Sofa sinken. Sie war wie betäubt über Cams Zurückweisung. Was sollte sie nur tun? Ihr Kopf schmerzte, und sie wusste, dass sie unbedingt schlafen musste. Sie stellte den Wecker ihres Handys, zog die Beine auf das Sofa, rückte sich ein Kissen zurecht und war fast augenblicklich eingeschlafen.
Irgendwann in der Nacht wurde Pippa von Rauchgeruch wach. Sie öffnete die Augen, zunächst verwirrt von der Dunkelheit und dem beißenden Gestank. Kurz darauf setzte sie sich alarmiert auf und stellte entsetzt fest, dass um sie herum Flammen loderten. Der Rauch war so dicht, dass sie keine Ahnung hatte, wo sie sich befand und wo die Tür war. Als sie Luft holte, musste sie husten, und ihre Lungen brannten. Panik überkam sie, als ihr bewusst wurde, in welcher Gefahr sie sich befand.
Sie sprang auf und versuchte zu erkennen, wo die Tür war. Dann fiel ihr ein, gehört zu haben, dass der sicherste Ort bei einem Brand der Fußboden wäre. Also legte sie sich hin, so gut das mit ihrem Babybauch ging, und zog sich das Shirt über Nase und Mund. Wo war ihr Telefon?
Doch in dem Rauch konnte sie selbst nicht mehr den Couchtisch erkennen. Sie war völlig orientierungslos und ahnte, dass sie sterben würde, wenn ihr nicht bald etwas einfiel. Also schloss sie die Augen und rief sich innerlich zur Ruhe. Sie musste das Baby und sich retten und durfte jetzt nicht in Panik geraten.
Sie kannte ihr Apartment wie ihre eigene Westentasche, also krabbelte sie in Richtung Tür, während über ihr die Flammen aus der Decke schlugen. Es wurde immer schwieriger, Luft zu bekommen, und sie hatte wahnsinnige Angst davor, dass der Rauch ihrem Kind Schaden zufügen könnte. Der Gedanke an ihr Baby trieb sie weiter, bis sie es schließlich in das Foyer geschafft hatte. Sie ignorierte die Schmerzen an ihren Händen und Knien.
Als sie ein Stückchen von der Tür entfernt war, zersplitterte diese plötzlich mit einem lauten Krachen. Sie hörte Rufe, bevor sie von starken Händen gepackt und hochgehoben wurde. Der Feuerwehrmann hielt sie auf den Armen und trug sie in die kühle Nachtluft hinaus. Die Welt um sie herum schien aus blitzenden Signallichtern, Rauch und Flammen zu bestehen, die in den mit Sternen übersäten Nachthimmel züngelten.
„Ist noch jemand in dem Apartment?“, erkundigte sich der Feuerwehrmann.
Sie schüttelte den Kopf. „Nein“, wollte sie sagen, aber sie brachte nur ein heiseres Krächzen heraus.
Er brachte sie zu einem Krankenwagen und legte sie sofort auf eine Trage.
„Das Baby“, stieß sie hervor. „Ich bin schwanger.“
Doch dann wurde ihr eine
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