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Nur einen Kuss, Kate!

Nur einen Kuss, Kate!

Titel: Nur einen Kuss, Kate! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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aus dem Fenster zu starren, bis er sich plötzlich aufmerksam vorbeugte. Die kleine zusammengesunkene Gestalt lag noch immer reglos auf dem kalten Kies.
    Was hatte die Kleine denn? War sie verletzt? Draußen war es verdammt kalt. Wenn sie noch länger auf dem feuchten Boden liegen blieb, würde sie sich den Tod holen. Fluchend drehte er sich um und hinkte hinunter. Niemand war zu sehen. Jack trat hinaus in die Nacht und beugte sich unbeholfen über die kleine reglose Gestalt.
    “Ist Ihnen nicht wohl?” Er berührte leicht ihre Wange. Eiskalt. Die Kleine war bewusstlos. Er musste sie ins Haus schaffen. Mühsam sein steifes Bein beugend, hob er sie hoch. Ein Glück, dass ihm zumindest die Kraft seiner Arme geblieben war.
    Du lieber Gott! Das Mädchen wog ja nicht einmal so viel wie ein Vögelchen. Er umfing die Ohnmächtige sanfter. Nur Haut und Knochen!
    Jack trug sie ins Wohnzimmer und bettete sie behutsam aufs Sofa. Er entzündete einen Kerzenleuchter und hielt ihn an das Gesicht des Mädchens. Die Kleine war bleich und offenbar leblos. Ein schwacher Duft ging von ihr aus, sauber und frisch. Er legte einen Finger auf ihre geöffneten Lippen, und als er einen warmen Hauch spürte, entspannte sich seine Miene. Er wollte nach ihr fassen, hielt dann aber inne. Wie zum Teufel verfuhr man mit ohnmächtigen Frauenzimmern? Jede Wette, dass sie zu sich kommen und laut schreien würde, wenn er ihr das Korsett lockerte.
    Jack ging an die Tür. “Carlos!” Keine Antwort. Verdammt! Er goss Brandy in ein Glas, legte einen Arm um die junge Frau und flößte ihr ein tüchtiges Quantum ein. Sofort erwachte sie zum Leben, hustend und um sich schlagend, wobei sie ihn traf.
    “Sachte, sachte!”, protestierte er verärgert.
    “Wie bitte?” Kate verschluckte sich fast, als er ihr wieder einen Schluck einflößte. Nach Luft schnappend, starrte sie ihn empört an.
    “Es ist ja nur Brandy.”
    “Brandy!” Sie rang nach Atem.
    “Sie brauchten etwas, damit Sie wieder zu sich kommen.”
    “Zu mir kommen?” Kates verständnisloser Blick wanderte durch den fremden Raum. Dann starrte sie in das verschattete Gesicht des Mannes, dessen Arm um sie lag. Ihr Puls raste. Von blinder Panik erfasst, versuchte sie sich loszureißen und auf ihn einzuschlagen. Starke Hände hielten sie fest, sanft, aber unnachgiebig.
    “Sie fielen vor dem Haus in Ohnmacht.” Er hielt sie noch einen Moment fest, bis sie sich ein wenig beruhigt hatte. Dann ließ er sie los und trat zurück. “Hätte ich geahnt, dass Sie eine kleine Wildkatze sind, hätte ich es mir zweimal überlegt, Sie vor der feuchten Kälte zu retten und mit meinem besten Brandy zu laben.”
    Kate starrte ihn verständnislos an. Ohnmacht? Rettung? Bester Brandy? Sie fühlte sich noch immer sehr merkwürdig. “Es tut mir leid. Meine Nerven sind in letzter Zeit überreizt … und dann reagiere ich so.”
    Zumal wenn mich beim Erwachen ein fremder Mann anblickt und ich keine Ahnung habe, was passiert ist.
Ihr Kopf dröhnte. War sie nur wenige Minuten bewusstlos gewesen, wie er sagte, oder würde sie wie schon einmal eine Gedächtnislücke von Tagen oder Wochen haben? Sie fasste nach der schwach spürbaren Narbe an ihrem Kopf. Dann blickte sie an sich hinunter und stellte erleichtert fest, dass sie sich erinnern konnte, heute diese Sachen angezogen zu haben … Lady Cahill … die lange Fahrt in der Kutsche. Alles in Ordnung. Nicht wie damals …
    Aber wer war der Mann, der vor ihr stand? Sie sah eine finster gerunzelte Stirn, eine ausgeprägte Adlernase, ein markantes Kinn und blaue Augen, die im Kerzenlicht funkelten. Sie blinzelte wie hypnotisiert.
    Ihm wurde unbehaglich unter ihrem Blick, und er trat abrupt aus dem Kerzenschein. Sein Gesicht verschwand plötzlich im Schatten.
    “Ich muss mich entschuldigen”, sagte sie. “Ich war ganz konfus.” Sie nahm sich zusammen. “Es ist nur …”
    “Sind Sie krank?” Seine Stimme war tief.
    “Nein, ich glaube nicht. Mein leerer Magen – ich habe nichts gegessen, seit Tag… seit Stunden nichts mehr.”
    Jacks Stirnrunzeln vertiefte sich. Ihr Versprecher war ihm nicht entgangen.
    Kate versuchte sich aufzusetzen. Wieder überkam sie ein Schwindelanfall. Jack erfasste ihren Arm und drückte sie zurück in die Kissen. “Rühren Sie sich nicht”, ordnete er an. “Bleiben Sie hier liegen. Ich komme gleich wieder.” Damit ging er hinaus.
    Kate saß auf dem Sofa, eine Hand an der Stirn. Sie fühlte sich schwach und wackelig. Brandy auf

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