Nur in deinen Armen: Roman
glaubte, dass jemand vor dieser Tür stand. Der Mörder?
Sie fühlte, wie jemand ein paar Schritte auf sie zuging, und wirbelte herum …
»Nun, nun. Warum überrascht mich das gar nicht?«
Sie stieß den angehaltenen Atem aus. Beinahe wäre sie vor Erleichterung zusammengesunken. Gott sei Dank, Gott sei Dank - wieder und wieder kamen ihr diese Worte in den Sinn.
Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an, ihre Augen wurden noch größer, und wenn sie zuvor schon kaum atmen konnte, so stockte ihr jetzt der Atem vollkommen. Sie starrte ihn ganz einfach nur an.
Lucifer stand an der Tür. Seine breiten Schultern füllten die ganze Tür aus. Das Mondlicht hüllte ihn in seinen Schein, erhellte jeden einzelnen Muskel.
Er war nackt.
Eigentlich wollte sie ihn fragen, wo sein Nachthemd war, doch dann überlegte sie, dass es nicht so wichtig war. Wo auch immer es sein mochte, er trug es nicht, und das war alles, was zählte.
Ihr Blick glitt über seinen Körper, von seinem Gesicht, auf das der Mond seinen silbernen Schein warf, über die Schultern zu seinem Oberkörper. Die Muskeln seines Oberkörpers und seiner Oberarme waren von dunklem, krausem Haar bedeckt, während seine Schultern und die Unterarme glatt waren. Sie konnte sich vorstellen, wie warm sie sich unter ihrer Berührung anfühlen würden. Das Haar auf seiner Brust wuchs zu einer dunklen Linie zusammen, die über seinen muskulösen Bauch nach unten ging. Sie konnte nicht aufhören, ihn zu betrachten, sie versuchte es nicht einmal. Ihr Hals wurde ganz trocken.
Sie merkte, wie sich ihre Lippen öffneten, wie ihr Unterkiefer nach unten sank, doch sie konnte keinen einzigen klaren Gedanken fassen. Als ihr Blick schließlich an seinen nackten Füßen angekommen war, brannte es.
In seiner rechten Hand trug er ein Schwert, das er aus der Scheide gezogen hatte und dessen Schneide im Mondlicht silbern blitzte. Er hielt es entspannt, als wäre er daran gewöhnt, es zu benutzen. Im Augenblick deutete seine Spitze auf den Boden.
Ganz im Gegensatz zu diesem anderen Körperteil, der genauso nackt, genauso enthüllt war. Der deutete …
Sie zwang ihren Blick nach oben und sah in sein Gesicht. Selbst jetzt konnte sie noch nicht atmen. Sie fühlte seinen Blick warm auf ihrer Haut. Er beobachtete sie, dachte nach, seine Augen lagen unter halb gesenkten Lidern.
Und dann lächelte er, seine Zähne blitzten weiß in seinem dunklen Gesicht auf. Es war kein beruhigendes Lächeln. Mit dem Schwert in der Hand sah er aus wie ein Pirat. Ein nackter Pirat. Vollkommen erregt. Mit bösen Gedanken in seinem Kopf.
Er trat einen Schritt vor, sie wich zurück, mit den Beinen stieß sie gegen den Fenstersitz.
Ohne den Blick von ihr abzuwenden, streckte er die Hand nach hinten aus und schloss die Tür. Es klickte laut, als die Tür ins Schloss fiel.
»Ich nehme an«, murmelte er, und seine tiefe Stimme klang lässig, »dass du uneinsichtig bist und dich weigerst, mir zu sagen, was du hier suchst.«
Was sie hier suchte. Die Briefe? Ein ganz anderer Gedanke kam ihr, doch schnell unterdrückte sie ihn wieder.
Er kam langsam auf sie zu, und sie bemühte sich, den Blick auf die Klinge zu richten, die im Mondlicht glänzte. Sie hatte Jonas schon oft nur halb bekleidet gesehen, doch nichts hatte sie auf diesen Anblick hier vorbereitet.
Die Briefe. Sie hatte vorgehabt, ihm am Morgen davon zu erzählen. Warum also nicht gleich jetzt? Sie sah in sein Gesicht. Er war ihr jetzt nahe genug, dass sie sehen konnte, wie seine Augen glänzten, dass sie die kleinen Veränderungen erkennen konnte, die ihr auch schon zuvor aufgefallen waren.
Verlangen - er verlangte nach ihr mit einer Eindringlichkeit, die schon beinahe brutal war. Ein kleiner Schauer rann über ihren Rücken. Was hatte er vor, was würde er ihr antun, wenn sie sich weigerte, ihm die Wahrheit zu sagen?
»Ich …« Ihre Stimme schwankte, sie hob das Kinn und sah ihm in die Augen. »Ich möchte es dir noch nicht sagen.«
Er blieb vor ihr stehen, einen Meter von ihr entfernt. Er hielt ihren Blick gefangen, dann verzog sich sein Mund. Es lag keine Enttäuschung in seinem Gesichtsausdruck, nur eine eindringliche Erwartung.
»Dann werde ich dich also foltern müssen, damit du es mir sagst.«
Seine Absicht war deutlich, sie hörte sie in seiner Stimme, doch es war keine Folter der Schmerzen, sondern der Freuden - Freuden, die viel zu verlockend waren, um ihnen zu widerstehen, zu mächtig, um sich dagegen zu wehren. Seine Drohung
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