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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sie in dieser Nacht der einzige Eindringling hier. Sie hatte zwar nicht erwartet, dass auch der Mörder hier wäre, aber immerhin …
    Sie schob ihre nagenden Ängste beiseite und ging durch den Flur, dann stieg sie die Treppe hinauf. Dabei bemühte sie sich, nahe am Geländer zu gehen, damit die Treppe nicht verräterisch knarrte. Als sie den Treppenabsatz erreicht hatte, blieb sie stehen und sah nach oben.
    Der Flur über ihr war dunkel. Es dauerte einen Augenblick, bis sie die Orientierung wiedergefunden hatte. Das letzte Mal war sie hier oben gewesen, noch ehe Horatio das Haus gekauft hatte. Sie wusste, dass er das Haus gründlich umgebaut und neu möbliert hatte, aber der Grundriss der Räume war nicht verändert worden.
    Auf dem Weg durch den Wald hatte sie sich damit abgelenkt, dass sie ihre Suche hier geplant hatte. Horatio war schon eine ganze Woche vor seinem Tod krank gewesen. In dieser Zeit hatte er Lucifer einen Brief geschrieben, seine Korrespondenz war immer sehr umfangreich gewesen. Vielleicht hatte er selbst den Schreibtisch benutzt.
    Dieser Gedanke hatte ihr neuen Mut gemacht. Es hatte keinen Zweck, irgendwo anders zu suchen, ehe sie nicht Horatios Zimmer durchsucht hatte, daher würde sie dort zuerst nachsehen, auch wenn es nur durch das schmale Ankleidezimmer von Lucifers Zimmer getrennt war.
    Oben an der Treppe trat sie in den Flur. Sie hielt sich eng an der Wand, dann schlich sie weiter. Bei jedem Schritt zog sich ihr ganzer Körper zusammen, und sie betete, dass keine Diele knarrte. Die Tür des Vorderzimmers tauchte aus der Dunkelheit auf, sie war geschlossen.
    Phyllida blieb stehen, sie brauchte einen Augenblick, um tief Luft zu holen und sich ein wenig zu entspannen. Der Gedanke daran, wie ihr Feind auf dem Bauch in dem großen Bett auf der Farm gelegen hatte, kam ihr wieder in den Sinn. Diesen Anblick hatte sie schon einmal überstanden. Doch heute Nacht würde sie seine Tür nicht öffnen.
    Ihr Blick ging zu der Tür gegenüber, der Tür zu Horatios Zimmer. Sie stand offen - Glück gehabt. Mrs Hemmings hatte ihr erzählt, dass sie das Zimmer zwar sauber machten, doch dass sie alles so gelassen hatten, wie es war. Erfüllt von frischem Mut widerstand Phyllida dem Wunsch sich zu beeilen, vorsichtig überwand sie auch noch die letzten Meter, dann betrat sie das Zimmer.
    Dort blieb sie stehen und lauschte auf Geräusche, die ihr verraten würden, dass jemand sie gehört hatte. Doch um sie herum blieb das große Haus still, wenn auch mit einer eigenen Ausstrahlung. Nirgendwo konnte sie eine Bedrohung fühlen.
    Sie holte tief Luft und sah sich um. Das Zimmer war sehr groß, die Gardinen zugezogen. Sie konnte dennoch genug sehen, um den Möbeln aus dem Weg zu gehen, doch ganz sicher konnte sie nicht sein. Sie griff nach der Türklinke und hob sie an, um zu vermeiden, dass die Tür über den Boden schleifte, dann zog sie die Tür zu. Ganz schloss sie sie nicht, denn sie wollte vermeiden, dass das Schloss klickte.
    Sie musste noch immer sehr leise sein, doch sie brauchte sich nicht mehr zu ducken. Sie sah sich in dem Zimmer um und stieß die Luft aus. Dieses Zimmer gründlich zu durchsuchen, würde länger dauern.
    Das riesige Bett stand zwischen den beiden Fenstern und bot einen Ausblick auf den Weiher. Eine große Kiste stand am Fuß des Bettes, eine weitere große Kiste war an die Wand geschoben. Es gab zwei große Schlafzimmerkommoden, beide hatten Schubladen, und drei große Schränke. Der Reiseschreibtisch konnte in jedem dieser Schränke sein.
    In einer Ecke entdeckte sie ein Schreibpult, vor dem Kamin stand ein bequemer Armsessel. Das große Fenster, von dem aus man den Küchengarten überblicken konnte, hatte einen Fenstersitz.
    Phyllida ging an dem Bett vorbei und schob die Gardine an einem Seitenfenster zur Seite. Der Mond stand hoch am Himmel, silbernes Licht strömte in das Zimmer. Sie sah nach oben - die Gardinen waren mit großen Holzringen befestigt, vom steten Gebrauch waren sie glänzend poliert.
    Sie hielt den Atem an und schob die Gardinen noch weiter auf. Die Ringe machten keinerlei Geräusch. Erleichtert stieß sie den angehaltenen Atem wieder aus, ging um das Bett herum und öffnete auch die Gardinen an dem anderen Fenster.
    Das Resultat lohnte sich, es war zwar kein Tageslicht, aber es war immerhin hell genug, um das Zimmer zu durchsuchen, ohne dass sie dabei etwas umstieß, das sie vorher nicht gesehen hatte. Das Glück war auf ihrer Seite. Voller Selbstvertrauen machte sie

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