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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Gedanken Form annehmen zu lassen, ihn laut auszusprechen, ihr gegenüber oder auch nur sich selbst gegenüber, das würde, davon war er überzeugt, niemals geschehen.
    Es war ganz einfach zu viel. Für jetzt. Für immer.
    Er fand die Person, um die sich seine Gedanken drehten, das Objekt seiner Lust, seines Verlangens und noch viel mehr, im Rosengarten. Sie schnitt Blumen und legte sie in einen Korb. Er lehnte an dem Rosenbogen des Eingangs und beobachtete sie. Er sah, wie das Licht der Sonne sich auf ihrem dunklen Haar spiegelte, wie es rote Lichter in die seidigen Strähnen zauberte. Er sah, wie das blassgoldene Kleid, das sie trug, um ihre schlanken Beine wehte und um den Körper, der sich in der letzten Nacht unter ihm gewunden hatte.
    Er stieß sich von dem Rosenbogen ab und ging den gepflasterten Weg entlang.
    Phyllida kam um einen Rosenbusch herum und entdeckte ihn. Sie wartete, bis er mit den langen Schritten und dem geschmeidigen Gang des Jägers näher kam. Wie immer, so bot er auch jetzt ein Bild männlicher Eleganz, diesmal trug er einen dunklen Rock über einer hellen Hose, die sich an seine Schenkel schmiegte und dann in den hohen Stiefeln steckte. Ihr Herz klopfte heftig, als er näher kam, sie brauchte einen Augenblick, um ruhig zu bleiben und ihre Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. Sie wusste ganz genau, wo sie stand, wo er stand, und sie würde sich nicht erlauben, sich mehr vorzustellen. Leicht senkte sie den Kopf. »Guten Morgen.«
    Einen halben Meter vor ihr blieb er stehen und sah in ihre Augen. »Guten Morgen.«
    Es lag ein neues Licht in seinen Augen, und seine Stimme war wie ein sanftes Schnurren, das sie mehr erwärmte als die Sonne. Sie sah auf den Rosenbusch und konzentrierte sich ganz darauf, eine hübsch geöffnete Rose abzuschneiden. »Hast du vielleicht zufällig die Briefe gefunden?«
    »Ich habe danach gesucht, aber ich konnte keinen Schreibtisch finden, nicht in der ersten Etage und auch nicht auf dem Dachboden. Bist du ganz sicher, dass er nicht irgendwo unten steht?«
    Sie runzelte die Stirn. »Ich glaube kaum, dass er mir entgangen wäre.«
    »Vielleicht solltest du heute Nachmittag ins Herrenhaus kommen und die unteren Räume noch einmal durchsuchen.«
    Sie blickte zu ihm auf, nach einem Augenblick nickte sie. »Es wäre eine Erleichterung, wenigstens ein Rätsel zu lösen.«
    »Und was die Frage betrifft, wer Horatio ermordet hat, erzähl mir noch einmal ganz genau, was geschehen ist von dem Augenblick an, als du in den Flur getreten bist, bis zu dem Augenblick, als du das Herrenhaus wieder verlassen hast.«
    »Aber das habe ich dir doch schon erzählt.«
    »Tu mir den Gefallen. Es könnte noch etwas geben, eine Kleinigkeit, die dir vielleicht jetzt einfällt.«
    Phyllida legte die Schere in den Korb, dann erzählte sie noch einmal ganz genau, was geschehen war, während sie langsam zu der Laube am Ende des Gartens gingen.
    »Also war das Letzte, was du getan hast, nach dem Hut zu sehen?« Phyllida setzte sich auf die Steinbank in der Laube.
    »Ja. Ich dachte, es sei dein Hut gewesen.«
    »Meiner?« Er ließ sich neben sie auf die Bank nieder. »Meine Röcke sind entweder schwarz oder dunkelblau. Was sollte ich mit einem braunen Hut anfangen?«
    »Das habe ich ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewusst.« Sie bemühte sich, ruhig zu bleiben, sah lieber auf die Rosen, die in der Sonne blühten, als in seine Augen zu blicken. »Außerdem bin ich am Nachmittag noch einmal zum Herrenhaus zurückgegangen, um mich um deine Pferde zu kümmern. Ich dachte, ich könnte dir den Hut mitbringen. Ich habe Bristleford danach gefragt. Er war ganz sicher, dass kein Hut im Salon gelegen hat, wo ich Horatios Leiche gefunden habe.«
    »Und mich.«
    Sie senkte ein wenig den Kopf. »Und dich.«
    Sie wartete, dass er etwas über die Umstände sagte, wie er zu Boden gegangen war. Stattdessen schwieg er einige Minuten, ehe er wieder sprach. »Es muss dieser Hut sein. Der Mörder muss davon überzeugt sein, dass du den Hut wiedererkennen würdest.«
    »Aber ich habe ihn nicht gekannt. Das müsste doch eigentlich jetzt offensichtlich sein.«
    »Sicher. Aber er muss glauben , dass du ihn wiedererkennen würdest, dass du dich vielleicht plötzlich erinnerst, wem er gehören könnte. Und das bedeutet …« Er hielt inne.
    Sie sah ihn an. »Was bedeutet das?«
    Ihre Blicke trafen sich. »Es bedeutet, dass es sich um jemanden handelt, den du schon oft mit diesem Hut gesehen hast.«
    »Also«, Phyllida

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