Nur in deinen Armen: Roman
dich ausgefragt, aber die augenblickliche Situation trägt sicher noch dazu bei, Informationen aus dir herauszubekommen.«
Sie runzelte die Stirn. »Wie meinst du das?«
»Ich meine, du wirst dieses Bett nicht verlassen, bis du mir alles gesagt hast.«
»Sei doch nicht dumm, ich muss nach Hause, ehe alle aufwachen. Du möchtest doch sicher auch nicht, dass deine Angestellten wissen, dass ich hier bin.«
Lucifer zuckte mit den Schultern. »Wenn du nichts dagegen hast, warum sollte es mich dann stören?« Er würde sie sowieso heiraten, und unter diesen Umständen würden alle gern darüber hinwegsehen.
Sie starrte ihn mit ausdruckslosem Gesicht an, ihre Augen blitzten. »Nun, aber ich habe etwas dagegen!«
Sie versuchte, seinen Arm wegzustoßen. Er seufzte, drehte sich um und zog sie in seine Arme. Sie schwieg. Er rollte mit ihr herum, bis sie auf der Seite lag, Nase an Nase mit ihm. Er hatte die Arme um sie geschlungen, seine Beine mit ihren verschränkt, und seine Erregung drückte sich gegen ihren Bauch. Er sah ihr tief in die Augen. »In diesem Fall fängst du besser an zu erzählen.«
Ihr Gesichtsausdruck verriet nichts von ihren Gefühlen, nur ihre dunklen Augen, die noch immer ganz groß waren, zeigten ihm, dass sie sich ihrer Lage bewusst war, seiner unausgesprochenen Drohung. Ihre Lippen pressten sich zusammen, bis zum Ende wehrte sie sich.
Er hielt ihren Blick gefangen und wartete, während die Sonne langsam höher stieg.
Phyllida kapitulierte. »Ich habe nach einem Stapel Briefen gesucht. Es sind nicht meine Briefe, sie gehören jemand anderem.«
»Mary Anne.«
»Ja. Sie hat die Briefe im Schreibtisch ihrer Großmutter versteckt, und dann hat ihr Vater diesen Schreibtisch Horatio verkauft, und noch ehe Mary Anne wusste, was geschah, hat er ihn Horatio ausgehändigt.«
»Und was ist an diesen Briefen so gefährlich?«
»Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass Mary Anne und Robert verzweifelt versuchen, sie zurückzubekommen, ohne dass irgendjemand davon erfährt, geschweige denn, dass jemand diese Briefe liest.«
Er sah ihr in die Augen. »Und du hast versprochen, niemandem etwas davon zu erzählen?«
»Ich habe geschworen, dass ich niemandem etwas von der Existenz dieser Briefe verraten würde.«
Nach einem Augenblick des Schweigens nickte er. »Also gut. Du hast also nach diesen Briefen gesucht …« Sein Blick wurde eindringlicher. »Deshalb warst du auch am letzten Sonntag in Horatios Salon.«
Phyllida seufzte. »Ja.« Es tat so gut, ihm alles erzählen zu können. Und er verstand ihr Versprechen, wenigstens glaubte sie das. »Ich habe nach diesem Reiseschreibtisch gesucht und bin in den Salon gegangen - dann habe ich dort Horatio tot liegen gesehen.«
»Und wo war ich?«
»Du warst noch gar nicht angekommen. Ich hatte gerade Horatio umgedreht und hatte begriffen, dass er wirklich tot war, als ich dich auf dem Kiesweg hörte.«
»Und?«
»Ich dachte, du seiest der Mörder, der noch einmal zurückkam, deshalb habe ich mich versteckt.«
Er runzelte ein wenig die Stirn. »Wo?«
Sie hielt seinem Blick stand. »Hinter der Tür.«
Sein Gesicht verhärtete sich, und die Arme schlossen sich noch ein wenig fester um sie. Sie hatte sich schon so oft vorgestellt, dass sie ihm sagen würde, sie sei es gewesen, die ihn mit der Hellebarde niedergeschlagen hatte, aber sie hätte sich nie träumen lassen, dass sie dabei nackt in seinen Armen lag.
» Du hast mich niedergeschlagen?«
»Das wollte ich doch gar nicht! Ich habe gemerkt, dass du nicht der Mörder warst, deshalb habe ich einen Schritt nach vorn gemacht, um mit dir zu reden, und dabei ist die Hellebarde umgefallen.«
Lange starrte er in ihre Augen, dann entspannten sich die Muskeln in seinen Armen ein wenig. »Du hast versucht, sie aufzuhalten. Deshalb hat sie mich nicht erschlagen.«
Sie stieß den lang angehaltenen Atem aus. »Ich habe es versucht, aber ich konnte es nicht. Ich habe es nur geschafft, sie ein wenig zur Seite zu drehen.« Die Panik, die sie schon damals gefühlt hatte, stieg wieder in ihr auf, er musste es in ihren Augen gelesen haben.
Er senkte den Kopf ein wenig und berührte sanft mit seinen Lippen die ihren. »Es ist doch alles gut.« Leicht streichelte er ihren Rücken. »Das hat doch schon genügt.«
Seine beruhigende Stimme, seine Berührung ließ all ihren Widerstand dahinschmelzen. Sie entspannte sich in seinen Armen, und ihr Blick ging zu seinen Lippen. »Nun, jetzt weißt du alles.«
Seine Mundwinkel
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