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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ging sie weiter.
    Nach wenigen Schritten hatte er sie eingeholt und ging neben ihr her.
    Sie sagte nichts mehr, bis sie die Stufen vor dem Haus hinaufgingen. »Wenn du das wirklich so gemeint hast, als du mir angeboten hast, dass ich das Herrenhaus noch einmal durchsuchen kann, dann werde ich heute Nachmittag vorbeikommen.«
    »Ich habe es so gemeint, aber wir können doch auch zusammen gehen.« Oben auf der Treppe blieb Lucifer stehen. »Deine Tante hat mich zum Essen eingeladen.«
    Phyllida drehte ihm den Rücken zu. »Wie passend.«
    Er hielt ihren Arm fest, und sie sah ihn über die Schulter hinweg an.
    Er reichte ihr ein kleines Beutelchen. »Ehe wir reingehen, nimmst du besser das hier.«
    Verwirrt nahm sie ihm das Beutelchen aus der Hand. Sie fühlte die Knöpfe darin. Eine heiße Röte stieg in ihre Wangen. »Danke.« Sie vermied es, ihn anzusehen, und steckte das Beutelchen unter die Rosen in ihrem Korb, dann ging sie weiter.

    Drei Stunden später saß Phyllida in einem Sessel vor dem Schreibtisch in der Bibliothek des Herrenhauses und sah sich die Einträge in dem Buch auf ihrem Schoß an. Lucifer saß hinter dem Schreibtisch und betrachtete sie unter halb gesenkten Lidern hervor.
    Sie hatten nach dem Mittagessen die Farm verlassen und waren durch den Wald zum Herrenhaus gegangen. Den ganzen Weg über hatte Phyllida ihre übliche ruhige Gelassenheit gezeigt, sie hatte ihm geantwortet, wenn er sie ansprach, doch sonst hatte sie ihn behandelt, als wäre er nur einer von vielen einigermaßen intelligenten Gentlemen. Zugegeben, sie hatte ihn nicht so herablassend behandelt wie ihre anderen Verehrer, aber ganz sicher auch nicht wie den Mann, mit dem sie noch in der letzten Nacht das Bett geteilt hatte.
    Er hatte genug Nächte mit mehr als genug Frauen verbracht, um zu wissen, wie sie ihm am nächsten Tag gegen übertraten.
    Nicht so Phyllida.
    Er war irritiert und frustriert. Er hatte sich vergeblich bemüht, sie nicht nur deshalb zu verführen, damit sie ihm alles erzählte, doch wie es aussah, hatte er genau das erreicht. Dabei hatte eigentlich sie ihn verführt, damit er sie verführte. Immerhin hatte er nichts dafür gekonnt, dass sie mitten in der Nacht in Hosen im Herrenhaus erschien und Horatios Zimmer durchsuchte. Und nachdem er sie erst einmal gefunden hatte - nun ja, was hätte er anderes tun können? Hätte er sich vor ihr verbeugen und ihr die Tür weisen sollen?
    Er unterdrückte ein verächtliches Schnauben, dann versuchte er, sich auf die Einträge in dem Buch vor ihm zu konzentrieren. Die unleugbare Tatsache nagte an ihm und ärgerte ihn, dass er seinen Wunsch dazu benutzt hatte, ihr Geheimnis herauszufinden, um künstlich und oberflächlich die Wahrheit dahinter zu verbergen. Die ganze Situation und auch Phyllida hatten dazu beigetragen, ihn zu Fall zu bringen, die Wirklichkeit seines Verlangens und der drängende Wunsch, sie zu der seinen zu machen, hatten diesen Fall nur noch beschleunigt.
    Warum hatte er sie wirklich verführt? Weil er es wollte, weil er es brauchte . Wenn er ihr das sagen würde, würde sie nur verächtlich schnaufen und den Blick von ihm abwenden, dabei würde sie weiterhin nur das Schlimmste von ihm denken.
    Sein Blick ruhte auf ihr, doch er war bemüht, sie nicht zu eindringlich anzustarren.
    Wenigstens war sie hier in Sicherheit, und für den Augenblick war sie auch beschäftigt. Sie war durch die Räume in der unteren Etage des Hauses gegangen, doch der Schreibtisch war nirgendwo aufgetaucht. Enttäuscht war sie zu ihm zurückgekehrt und hatte erklärt, zurück zur Farm gehen zu wollen. Dann hatte er vorgeschlagen, dass sie sich Horatios Geschäftsbücher ansehen sollten, um nachzusehen, ob er den Schreibtisch vielleicht verkauft hatte.
    Er suchte in diesen Geschäftsbüchern auch nach einer Eintragung, die vielleicht auf das geheimnisvolle Objekt hindeutete, das Horatio erworben hatte. Doch bis jetzt hatte er noch nichts gefunden.
    Wieder ruhte sein Blick auf Phyllidas gelassenem Gesicht. Ihm missfiel ganz entschieden der Gedanke, mit den anderen Verehrern Phyllidas verglichen zu werden, die sie nur aus materiellen oder gesellschaftlichen Gründen heiraten wollten, aus Gründen, die nichts mit ihr selbst zu tun hatten. Das waren die Männer, die ihr den Glauben an die Ehe genommen hatten. Die Tatsache, dass sie jetzt annahm, er sei wie die anderen, machte ihn ärgerlich. Schlimmer noch, denn von ihrem Gesichtspunkt aus hatte er sie ausgenutzt, hatte ihre Gefühle,

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