Nur mit dir bin ich so gluecklich
Mom."
"Schon gut." Seufzend klappte Stephanie die Speisekarte zu.
"Ich nehme einen Salat. Ich hoffe nur, dass man hier gute Avocados serviert."
Beinah hätte Jane laut aufgestöhnt, zumal das Verhalten ihrer Mutter sie an ihr eigenes vor noch nicht allzu langer Zeit erinnerte.
Dann gab ihr Vater, der in der Familie immer für Stimmung sorgte, ein Erlebnis an einer Tankstelle in einer Kleinstadt bei San Antonio zum Besten und amüsierte sich über die Ausdrucksweise des Tankwarts. Er lachte, bis ihm die Tränen kamen.
Ihr fiel auf, dass Cal längst nicht so belustigt war. "Das hier ist Texas, Dad", sagte sie.
"Ich weiß. Andere Länder, andere ..."
"Ja, Dad."
Als die Kellnerin das Essen brachte und sie zu essen begannen, entspannte Jane sich ein wenig.
"Wussten Sie, dass Jane heute Geburtstag hat?" wandte ihr Vater sich an Cal, als sie fast fertig waren.
"Dad!"
"Ja, das weiß ich." Cal nahm ein kleines viereckiges Schmuckkästchen aus der Tasche, das in weißes Papier verpackt war.
"Wer hat dir das erzählt?" erkundigte sich Jane.
Er zögerte. "Jenny", erwiderte er schließlich.
"Das ist meine Sprechstundenhilfe", informierte sie ihre Eltern.
Ihre Mutter betrachtete das Geschenk. "Willst du es nicht auspacken?"
"Es ist doch wohl hoffentlich kein Ehering, oder?"
beschwerte sich ihr Vater. "Ich möchte nicht, dass ein Kuhheini meiner Tochter das Herz stiehlt."
"Dad!" Schnell packte Jane das Schmuckkästchen aus. Es enthielt eine goldene Kette und ein dazu passendes goldenes Armband. Sie blickte Cal an. "Danke", sagte sie leise. "Das ist sehr schön."
Er sah ihr tief in die Augen, und sekundenlang schien es ihr, als wäre sie ganz allein mit ihm. "Das bist du auch", flüsterte er, so dass nur sie es hören konnte.
Dann nahm sie die Kette heraus, und er half ihr dabei, sie anzulegen. Als er fertig war, fiel ihr auf, dass ihre Eltern sie beide aufmerksam betrachteten.
"Soso, du hast dich also gut in Texas eingelebt?" fragte ihr Vater überflüssigerweise.
"Mir gefällt es hier."
"Ihre Einstellung hat sich an dem Abend geändert, als sie den Blackout-Bingo-Jackpot geknackt hat", berichtete Cal.
"Du hast Bingo gespielt?" Entgeistert blickte ihre Mutter sie an.
"Das tun wir alle hier, fast jeden Freitagabend." Ihre Eltern konnten ja nicht wissen, dass es in einer Kleinstadt wie Promise nicht viele andere Freizeitbeschäftigungen gab.
"Ich hoffe, du machst Witze", bemerkte ihr Vater.
"Ich gehe auch bowlen." Das hatte sie zwar erst einmal getan, aber das musste sie ihren Eltern ja nicht auf die Nase binden.
Ihre Mutter stieß einen entsetzten Laut aus.
Jane lachte und drückte Cals Hand. Genauso hatte sie auch gedacht, als sie nach Promise gekommen war. Zum ersten Mal verstand sie nun, warum die Einwohner ihr gegenüber so reserviert gewesen waren. "Andere Länder, andere Sitten."
"Gewöhn dir hier bloß nichts an", sagte ihr Vater. "Ich kann mir lebhaft vorstellen, was Ken davon halten würde."
"Ken ist Harrys Bruder", erklärte ihre Mutter. "Wenn Jane hier fertig ist, wird sie in seiner Praxis anfangen."
"Und irgendwann werden sie die Praxis gemeinsam führen", verkündete er stolz und lächelte sie an.
Jane rang sich ebenfalls ein Lächeln ab.
"Ach so", meinte Cal.
Sie spürte, wie er sich verspannte, und als sie wieder seine Hand drückte, reagierte er nicht darauf. Nun wünschte sie, sie hätte ihm von ihrem Onkel erzählt. Sie hätte es auch getan, wenn sie gewusst hätte, was sie sagen sollte. Jetzt hatte er es zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt erfahren. In Gegenwart ihrer Eltern konnte sie es ihm nicht erklären.
Sie fuhren mit dem Wagen zu ihrem Haus zurück. Ihre Eltern verabschiedeten sich kurz darauf und versprachen, am nächsten Morgen noch einmal in der Praxis vorbeizukommen, bevor sie nach Oklahoma weiterfuhren.
"Ich muss auch los", sagte Cal.
Jane war enttäuscht, denn sie hatte gehofft, noch etwas Zeit mit ihm allein verbringen zu können.
"Kannst du nicht noch ein paar Minuten bleiben?" drängte sie.
"Nein."
"Rufst du mich nachher an?" fragte sie, als sie ihn zur Tür begleitete.
"Ich versuche es."
"Ich würde dir gern erklären, was meine Eltern vorhin gesagt haben. Es tut mir leid, dass ich dir das mit meinem Onkel nicht früher erzählt habe. Noch ist es nicht sicher, und ..."
"Wir reden später darüber."
"Okay", erwiderte sie. Sein Blick bewies ihr, dass Cal wütend war. Deswegen war es wohl besser, wenn sie ihm etwas Zeit ließ. "Vielen Dank für das
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