Nur Sex im Sinn? (German Edition)
seinen Kaffee aus. “Unser Vater ist der aufgedonnertste Hetero, den Sie je getroffen haben.”
Zack starrte ihn an. Ein aufgedonnerter Hetero? Konnten die zwei sich nicht normal unterhalten? Einfach über das Wetter reden? Die beiden waren die merkwürdigsten Leute, die er je getroffen hatte, und er war sicher, dass ihre Eltern ebenso seltsam waren. Da hielt er lieber den Mund.
Seine Tochter nicht. “Ist das auch ein anderes Wort für Friseur?”
Wynn hätte sich beinahe an ihrem Muffin verschluckt. “Nein, das bedeutet, dass seine Kleidung aus Seide ist und er goldene Kettchen und große Ohrringe mit Diamanten trägt.”
Zack verspürte den Wunsch, einfach zu flüchten.
“Dagegen ist unsere Mutter ein richtiger Hippie. Sie benutzt nur natürliche Sachen und trägt außer ihrem Ehering gar keinen Schmuck.”
“Aber sie liebt unseren Vater immerhin so, dass sie sich von ihm frisieren lässt”, warf Conan ein.
“Daddy würde auf der Stelle einen Herzanfall erleiden, wenn ich ihn an meine Haare ließe, das weißt du. Außerdem braucht er etwas, worüber er sich aufregen kann.”
“Hat Ihre Mutter auch solche Haare wie Sie?” Zack wunderte sich selbst über seine spontane Frage.
“Gute Güte, nein! Meine Haare habe ich von einem Ururahnen geerbt.”
Conan beugte sich verschwörerisch vor. “Und Sie können mir glauben, dass wir alle sehr froh sind, dass er schon so lange unter der Erde liegt.”
Wynn gab ihm einem Schubs. “Mein Vater hat glatte braune Haare und meine Mutter ist blond, so wie Conan. Nur dass sie ihr Haar sehr lang trägt.”
“Wann erwarten Sie Ihre Eltern?”, fragte Zack, obwohl er die Antwort fürchtete.
“Nächste Woche”, erwiderte Wynn. “Dabei hatte ich mich so darauf gefreut, endlich einmal allein zu wohnen.”
“Haben Sie bislang denn noch bei Ihren Eltern gewohnt?” Nachdem er das Bürsten von Danis Haar beendet hatte, brachte er es mit einem Band in Form. Dani schaute zu ihm hoch und gab ihm einen Kuss. Zack drückte sie kurz an sich und sah dabei aus den Augenwinkeln, dass seine Nachbarn breit lächelten.
Er fühlte sich unwohl, so im Mittelpunkt zu stehen, obwohl er lediglich seiner Tochter die Haare gemacht hatte, was schließlich seine Aufgabe war. Er konnte seine Tochter mit allem versorgen, was sie brauchte. Außer mit weiblicher Gesellschaft, aber daran arbeitete er gerade.
“Nein”, antwortete Wynn und sah dabei ganz sanft und weiblich aus, was so gar nicht zu ihrer Statur passte.
Vielleicht waren es diese Gegensätze, die sie so anziehend machten.
Nein, sie zog ihn nicht an!
“Mit achtundzwanzig lebt man doch schon lange nicht mehr bei seinen Eltern. Aber ich hatte immer zwei Mitbewohnerinnen, die furchtbare Dreckspatzen waren. Ich dagegen bin eher …”
“Ein Ordnungsfanatiker”, redete Conan dazwischen. “Sie würde am liebsten in einer klinisch reinen Wohnung leben. Es ist zum Verrücktwerden.”
“Dad ist auch fanatisch”, erzählte Dani. “Mick und Josh sagen immer, er wäre ein toller Ehemann, und jede Frau, die ihn einmal bekommt, könnte glücklich sein.”
“Tatsächlich?” Conan zwinkerte Zack zu.
Wynn stürzte ihren Kaffee herunter, als ob ihre Kehle urplötzlich ausgetrocknet sei. “Ich ertrage es nun einmal nicht, wenn überall Sachen herumliegen. Wenn man viel arbeitet, muss der Haushalt einfach gut organisiert sein.”
Hierin stimmte Zack völlig mit ihr überein. Er mochte es auch, wenn alles aufgeräumt und sauber war. Einzig Danis Spielzeug ließ er liegen, wo sie es hingelegt hatte, damit sie sich nicht eingeengt fühlte. Ein Mal im Monat kam eine Putzfrau, ansonsten sorgte er selbst für Sauberkeit.
Trotzdem bereitete es ihm einiges Unbehagen, mit dieser Amazone etwas gemeinsam zu haben, und so vertiefte er das Thema nicht weiter.
Dani kletterte von seinem Schoß und setzte sich neben Wynn. Sie machte ihre Nachbarin nach, indem sie sich genauso hinsetzte wie sie, sehr aufrecht, mit durchgedrückter Wirbelsäule und hoch erhobenem Kopf. Nur dass Danis Füße über dem Boden baumelten, während Wynn ihre Beine so anziehen musste, dass ihre Knie fast das Gesicht berührten. So lange und wohlgeformte Beine hatte Zack nie zuvor gesehen.
Dani strahlte Wynn an und begann ihre Cornflakes zu essen.
“Conan ist auch so ein Dreckspatz.” Wynn reichte Dani automatisch eine Serviette.
Zack fragte sich, ob sie öfters mit Kindern zu tun hatte, verwarf den Gedanken aber sofort wieder.
“Darum will meine Familie auch
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