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Nur weil ich dein Chef bin

Nur weil ich dein Chef bin

Titel: Nur weil ich dein Chef bin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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durchaus, was du mir sagen willst. Was natürlich nicht heißt, dass es mir gefällt.“
    Sie atmete erleichtert auf. „Ich weiß es zu schätzen, dass du meine Bedenken respektierst. Immerhin bist du ein Mann, der es gewohnt ist, sich einfach zu nehmen, was er will.“
    Das Lächeln verschwand. „Wenn das so wäre, hätte ich mir Samstagabend auch genommen, was ich wollte. Und ich wollte … nein, ich will dich.“
    „Ich wollte dich auch“, flüsterte sie leise. „Aber mein Job ist mir wichtiger.“
    Er biss in sein Suhsi und kaute, während er sie wieder eingehend musterte. „Es ist nicht der einzige Job in Miami“, sagte er schließlich. „Ich könnte dir helfen, woanders unterzukommen, wenn es wirklich nur darum geht.“
    Linda war sprachlos. Einerseits machte Parker ihr mit diesem Vorschlag ein riesiges Kompliment. Er musste sie wirklich begehren, wenn er bereit war, sich so ins Zeug zu legen. Andererseits wollte sie nicht riskieren, von einem neuen Chef genauer unter die Lupe genommen zu werden. Den Job bei Parker hatte sie durch die Hilfe einer guten Freundin bekommen, aber was würde passieren, wenn sie sich wieder offiziell auf den Arbeitsmarkt wagte?
    „Würdest du das wirklich tun, nur damit wir miteinander schlafen können?“
    „Glaub mir, schlafen ist das Letzte, was ich mit dir tun möchte.“ Er lächelte herausfordernd.
    „Nein.“ Sie schüttelte entschlossen den Kopf. „Ich möchte für dich arbeiten. Ich möchte bleiben, wo ich bin. Der Job gefällt mir, und ich kann so unglaublich viel lernen.“
    „Du lernst also sehr viel“, wiederholte er gedehnt, und sie sah die Enttäuschung in seinem Blick. „Na ja, solltest du deine Meinung ändern …“
    „Werde ich es dich sofort wissen lassen“, sagte sie. „Bis dahin konzentrieren wir uns auf die Arbeit.“
    Er lächelte, wenn auch gezwungen, als würde ihm gar nicht gefallen, was er hörte. „Ja, sicher“, sagte er trocken. „Damit du noch mehr lernen kannst, nicht wahr?“
    Er öffnete den Vorhang, als die Kellnerin mit dem Essen kam. Nachdem sie serviert hatte und sie wieder allein waren, kam Linda die Atmosphäre merkwürdig angespannt vor.
    „Weißt du“, sagte sie, um ein Gespräch in Gang zu bringen, „ich hatte heute Nachmittag so viel zu tun, dass ich vergessen habe, deinen Terminkalender anzusehen. Was liegt morgen an?“
    Er nahm einen Schluck Wasser und ließ sich Zeit mit seiner Antwort. „Ich habe ein frühes Treffen mit einigen Bauunternehmern wegen des Grundstücks in North Miami, für das ich mich seit einer Weile interessiere.“
    „Wirklich? Ich erinnere mich nicht, den Termin gemacht zu haben.“
    „Hast du auch nicht.“ Sein Blick blieb auf den Teller gerichtet. Eine widerspenstige Locke fiel ihm in die Stirn, und Linda war beinahe versucht, sie zu berühren. „Weil ich es allein getan habe.“
    „Oh, ach so. Also wirst du wann ungefähr zurück im Büro sein? Gegen zehn?“
    Er sah auf und lächelte plötzlich wieder auf seine unwiderstehliche Art. „Ja. Genug Zeit für dich, in aller Ruhe zu duschen. Und zu singen.“
    Sie lachte, dankbar für den versöhnlichen Kommentar. Parker mochte ja ein Mann sein, der gern alle Fäden in der Hand behielt. Trotzdem besaß er auch ganz andere Eigenschaften – Eigenschaften, die viel menschlicher und zärtlicher waren als die eines Michael Montgomery. Zu ihrem Pech wurde Parker ihr dadurch viel zu sympathisch.
    Er hielt ihr die Gabel mit etwas Entenbrust hin. „Möchtest du probieren?“
    Das war eine Geste, die zwischen Arbeitgeber und Angestellter nicht vorkommen durfte, aber Linda gab nach. Sie aß von seiner Gabel, und die Intimität ließ sie bis ins Innerste erschauern.
    Parker sah ihr in die Augen, und sie hatte das ungute Gefühl, dass er genau wusste, was er ihr antat. Und dass es ihm gefiel. Ein Mann wie Parker Garrison liebte es, andere Menschen zu durchschauen. Wissen war Macht.
    Linda war sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, aber seltsamerweise glaubte sie nicht, dass sich ihre Lage dadurch verbessert hatte.

6. KAPITEL
    „Du hast kein Foto mitgebracht?“, rief Linda entrüstet, während sie ihrer Freundin, die sie seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte, Kaffee einschenkte. „Ich glaube, ich habe kein Foto mehr von deiner Tochter gesehen, seit sie zwei war.“
    Megan Simmons warf die roten Locken zurück und machte es sich auf einem von Lindas Küchenstühlen bequem. „Jade ist jetzt dreieinhalb und hinreißend. Das weiß

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