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Nur weil ich dein Chef bin

Nur weil ich dein Chef bin

Titel: Nur weil ich dein Chef bin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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sie natürlich, und sie kann mich mittlerweile gut um den Finger wickeln.“
    Linda lachte und unterdrückte die Frage, die ihr als Nächstes in den Sinn kam – wem sah das Kind ähnlich? Megan hatte nie verraten, wer der Vater ihrer Tochter war, und Linda respektierte das. Sie waren seit der Grundschule miteinander befreundet, und ihre Freundschaft hatte auch deshalb so lange gehalten, weil sie sich gegenseitig akzeptierten, wie sie waren.
    Und sie halfen einander aus jeder Schwierigkeit. So wie Megan es vor vier Jahren getan hatte, als sie ihren Consulting-Job in Miami aufgab und nach Indiana zurückkehrte, um Linda durch die schwierigste Zeit ihres Lebens zu helfen. Megans Bekanntschaft mit dem Leiter der Personalabteilung von „Garrison Incorporated“ war Lindas Rettung gewesen, und aufgrund von Megans Empfehlung hatte sie die Stelle bekommen, ohne dass man ihre Vergangenheit gründlich unter die Lupe nahm.
    Linda brachte das Gespräch wieder auf den Grund zurück, aus dem Megan heute bei ihr in Miami war. Gleich würde sie ihre Freundin zurück zum Flughafen fahren. „Wie lief denn dein Meeting?“
    Megan verdrehte die grünen Augen und nahm einen Schluck Kaffee. „Es war eigentlich eher ein Bewerbungsgespräch“, sagte sie. „Mein früherer Boss hat mir eine Partnerschaft in seiner Designfirma angeboten.“
    „Was? Gratuliere!“ Linda hob ihre Tasse wie zum Toast. „Das ist ja wundervoll, Megan.“
    „Danke. Es ist auf jeden Fall verlockend.“
    „Ich wäre so froh, wenn du wieder hierherziehen würdest.“
    Megan lächelte zögernd. „Ja, es wäre schon schön, wieder in deiner Nähe zu wohnen. Aber ich weiß nicht …“
    „Dir hat es doch in Miami immer gefallen!“
    „Ja, das stimmt. Aber Jade kennt nur Indianapolis, und im Herbst fängt sie mit der Vorschule an.“
    „Die günstigste Zeit für einen Umzug“, stellte Linda fest. „Dann kann sie gleich hier eingeschult werden. ‚Garrison Incorporated‘ stiftet Geld für eine vorzügliche Vorschule. Ich bin sicher, ich könnte Parker bitten, seinen Einfluss geltend zu machen, damit Jade einen Platz bekommt.“
    Megan betrachtete Linda amüsiert. „Weißt du eigentlich, dass du seit meiner Ankunft – und die ist erst zwanzig Minuten her – diesen Parker Garrison etwa sechsmal erwähnt hast?“
    Ertappt. „Wirklich? Ist mir gar nicht aufgefallen.“
    „Mir aber“, entgegnete Megan trocken. „Also bist du wohl zufrieden mit deiner Beförderung?“
    „Es ist eine viel anspruchsvollere und aufregendere Arbeit“, gab Linda zu. „Der Job bedeutet mir wirklich viel.“
    „Aber es ist nur ein Job, Linda“, bemerkte Megan sanft. „Und ich habe nicht gemeint, dass du die Firma erwähnt hast. Du hast deinen Boss erwähnt.“
    „Kann sein. Er ist so …“ Wie konnte sie erklären, wie es war, für einen Mann wie Parker zu arbeiten?
    „Er ist ein Garrison“, sagte Megan so verächtlich, als würde der Name einen schlechten Beigeschmack auf ihrer Zunge hinterlassen.
    „Ja, das schon. Und er ist auch …“
    „Arrogant.“
    „Na ja, manchmal. Aber er ist auch …“
    „Manipulierend.“
    Linda sah sie erstaunt an. „Sicher, er möchte, dass die Dinge so erledigt werden, wie sie ihm vorschweben, aber er ist auch …“
    „Eine Schlange.“
    Linda runzelte die Stirn. „Nein. Er ist keine Schlange, Megan. Er ist selbstbewusst und ehrgeizig. Er ist klug und …“
    „Umwerfend sexy. Das sind sie alle.“ Megan nahm noch einen Schluck Kaffee und stellte die Tasse mit einem Ruck auf den Tisch. „Lass dich nicht davon täuschen, Linda.“
    „Wovon?“
    Megan beugte sich vor und sah sie eindringlich an. „Ich habe genug für die Garrisons gearbeitet, um zu wissen, wie sie sind.“
    „Du hast sie als Innenarchitektin beraten, als sie die Büros umgestaltet haben. Du kennst sie nicht wirklich. Es ist nicht dasselbe, als wenn du Tag für Tag mit ihnen zu tun hast.“
    „Oh, ich hatte sehr viel mit ihnen zu tun!“, antwortete Megan heftig. „Vergiss nicht, was dir geschehen ist, Linda. Du bist ein lebendiges Beispiel dafür, was mit einer Frau passiert, die von einem Mann ausgenutzt wird.“
    „Parker hat mich nicht ausgenutzt“, verteidigte sich Linda und stand auf. „Ich habe ihm schon gesagt, dass wir nur Freunde sein können, eben weil er mein Chef ist. Und seitdem reden wir ausschließlich über das Geschäft.“ Sie holte tief Luft, bevor sie fortfuhr. „Wir haben uns nur geküsst, mehr war es nicht. In London.“
    Megan

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