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Nur weil ich dein Chef bin

Nur weil ich dein Chef bin

Titel: Nur weil ich dein Chef bin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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er hinzu. „Und du wolltest doch etwas Persönliches besprechen.“
    Wenig später saßen sie in einer verborgenen Nische, die eher wie ein üppiges Boudoir wirkte mit den transparenten Vorhängen, den riesigen Sitzkissen und dem niedrigen Tisch, der die Besucher dazu aufforderte, in halb liegender Haltung zu essen.
    „Nun, ungestörter geht nicht“, meinte Linda trocken und zog den Saum ihres Kleids zurecht, nachdem sie sich gesetzt hatte.
    „Wir können den Vorhang aufziehen, wenn du willst“, schlug er vor, schlüpfte aus seiner Jacke und lockerte die Krawatte. Linda schluckte mühsam und wandte hastig den Blick ab.
    „Möchtest du etwas trinken?“
    „Nur Wasser bitte.“ Sie brauchte jetzt einen klaren Verstand.
    Er bestellte dasselbe. Das Wasser wurde ihnen in teuren kobaltblauen Gläsern serviert. Während sie daran nippten, erzählte Parker, wie gut das Restaurant lief, seit Brittany die Leitung übernommen hatte.
    „Stehst du Brittany nahe?“, fragte Linda neugierig. „Sie ruft dich nicht sehr oft an.“
    „Wir verstehen uns manchmal sogar ganz gut“, sagte er trocken. „Aber sie ist eindeutig der dickköpfigere Zwilling.“
    Er gab eine Geschichte aus ihrer Kindheit zum Besten, und Linda versuchte, sich auf seine Worte zu konzentrieren. Aber immer wieder wanderte ihr Blick zu seinen sinnlichen Lippen und der Kerbe am Kinn, die für die Familie so charakteristisch war.
    Parker erzählte weiter, und Linda schnappte auch ein paar Wortfetzen auf, nur konnte sie nicht anders, als gleichzeitig fasziniert sein dichtes Haar und eine widerspenstige Locke zu betrachten, die ihm hin und wieder in die Stirn fiel. Und seine Hände … Linda musste daran denken, wie sie sich auf ihrer Haut angefühlt hatten.
    „Kannst du dir das vorstellen, bei einem siebenjährigen Mädchen?“, fragte er plötzlich lachend.
    Linda wurde heiß und kalt – sie hatte keine Ahnung, wovon Parker eigentlich sprach. „Nein“, sagte sie zögernd und hoffte, dass es die richtige Antwort war.
    „Nein, du kannst es dir nicht vorstellen?“ Er lächelte amüsiert. „Du hörst mir ja gar nicht zu! Die alten Geschichten langweilen dich, was?“
    Bevor sie etwas erwidern konnte, beugte er sich zu ihr hinüber und raunte leise: „Was hast du auf dem Herzen, mein Schatz?“
    Schatz. Das Kosewort ging ihr durch und durch. Sie riss sich mühsam zusammen und öffnete den Mund, um ihm zu sagen, dass sie nicht mehr als Freunde waren, als in diesem Moment Brittany Garrison an ihren Tisch trat. Parkers Schwester hielt ein Tablett mit Sushi-Häppchen in der Hand.
    „Ich unterbreche nur ungern dieses wichtige Gespräch, aber mein Koch hat sich euch zu Ehren ganz besondere Mühe gegeben.“ Sie stellte das Tablett auf dem kleinen Tisch ab. „Es kann ja nicht angehen, dass wir ausgerechnet in der Küche versagen, nicht wahr?“
    Parker nahm sich ein Thunfischröllchen und zwinkerte seiner Schwester zu. „Nein, Britt, ganz und gar nicht. Erinnerst du dich an meine Assistentin, Linda Cross?“
    Linda streckte die Hand aus. „Hallo, Brittany.“
    Brittany nickte freundlich, musterte die Frau an Parkers Seite allerdings kritisch. „Ja, natürlich kennen wir uns. Bislang dachte ich allerdings, Miss Cross arbeitet nur für dich. Seit wann seid ihr zusammen?“
    „Wir sind nicht …“
    „Geh endlich, Brittany“, unterbrach Parker schroff. „Es ist nicht gut fürs Geschäft, die Gäste zu ärgern.“
    Brittany zuckte gelassen die Schultern. „Ich muss wissen, an welchem Abend du das Restaurant für Mutters Sechzigsten reservieren willst.“
    Parker steckte das Sushi in den Mund und kaute. Dann wischte er sich den Mund mit der Stoffserviette ab und nickte anerkennend. „Schön frisch, Britt. Mein Kompliment an den Koch.“
    „Welcher Abend, Parker. Ich habe viel zu tun, also muss ich wissen, wann ich Gäste empfangen kann und wann nicht.“
    „Tu dir keinen Zwang an. Wir werden die Party nicht hier abhalten, sondern im ‚Estate‘.“
    Brittany war sekundenlang sprachlos, dann verschränkte sie gereizt die Arme vor der Brust. „Aber wir hatten beschlossen …“
    „Adam hat mich überzeugt, dass das ‚Estate‘ der bessere Ort für eine Überraschungsparty ist.“
    „Von wegen überzeugt. Du hast einfach eine deiner selbstherrlichen Entscheidungen getroffen, ohne jemanden von uns einzubeziehen!“
    Parker zuckte die Schultern. „Es ist viel vernünftiger, dort zu feiern. Die Party ist ein wichtiger PR-Schachzug für die Familie.“

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