hast.“
Parker lachte und schaute in den leeren Empfangsbereich. „Noch keiner da?“
„Deine Empfangsdamen sind normalerweise verlässlicher“, bemerkte Stephen trocken.
Parker kramte seinen Schlüssel hervor. „Normalerweise“, stimmte er zu. „Aber meine Assistentin war zu sehr mit anderem beschäftigt.“
„Du meinst, beschäftigt damit, Firmengeheimnisse zu stehlen? Lass uns deinen PC einschalten, um zu sehen, was die kleine Spionin verbrochen hat.“
„Das können wir uns sparen“, sagte Parker und schaltete die kleine Lampe auf Lindas verwaistem Schreibtisch an. „Finden würden wir sowieso nichts. Ich habe schon nachgesehen.“
„Wann?“
„Ich bin gestern Abend noch mal hier gewesen.“ Er steckte den Schlüssel ins Schloss seiner Bürotür und stellte überrascht fest, dass sie gar nicht verschlossen war. Seltsam. Er vergaß doch nie, die nötigen Sicherheitsvorkehrungen zu beachten! Andererseits – nach den Ereignissen in seinem Badezimmer war er gestern mit den Gedanken wirklich woanders gewesen. „Linda ist nicht die Spionin.“
„Bist du sicher?“
„Ja. Sie mag ja vieles sein …“ Vieles, was dich nichts an geht, Bruderherz. „Eine Spionin ist sie aber nicht.“
Stephen steuerte trotzdem auf Parkers Schreibtisch zu und bediente die Tastatur des Computers. „Du hast den PC nicht ausgeschaltet?“
Offenbar nicht. Linda hatte ihm im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf verdreht. „Hab ich wohl vergessen. Aber ich habe das Arbeitsprotokoll überprüft, bevor …“ Bevor ich zu ihr in die Dusche gestiegen bin. „Bevor sie ging.“
„Dann muss sie zurückgekommen sein“, sagte Stephen grimmig.
„Was? Nein, ist sie nicht. Ich weiß das.“
„Du irrst dich“, beharrte Stephen. „Der Köder ist geschluckt worden. Sieh selbst. Und dann gemailt worden an …“ Er drückte ein paar Tasten. „An die Adresse:
[email protected].“ Stephen richtete sich auf und blickte seinen Bruder finster an. „Wir haben sie.“
„Nein.“ Parker sah verwirrt auf den Bildschirm und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. „Ich weiß, dass das gestern noch nicht da war. Ich habe nachgesehen. Linda war noch hier und ist dann zur selben Zeit wie ich gegangen.“
„Vielleicht ist sie zurückgekommen. Die Bürotür war offen und der Computer angeschaltet. Hättest du wirklich beides vergessen?“
In dem Zustand, in dem er gewesen war? Auf jeden Fall. „Vielleicht.“
Stephen schlug wütend auf die Schreibtischplatte. „Du musst sie sofort feuern!“
„Nein. Sie war es nicht.“
„Was ist bloß los mit dir?“, fragte Stephen ungehalten. „Sie ist die Einzige, die Zugang zu diesem Büro hatte. Du hast selbst den Köder ausgelegt. Sie hat ihn geschluckt, also wirf sie endlich raus!“
„Ich weiß, dass sie gestern nicht mehr hier war.“
Stephen stöhnte gereizt. „Wenn du nicht die ganze Nacht mit ihr zusammen warst, kannst du das gar nicht wissen.“
„Ich war mit ihr zusammen. Jede einzelne Minute. Wir sind gegen acht zusammen gegangen und haben uns keinen Moment aus den Augen gelassen. Bis vor fünf Minuten, als wir uns in der Tiefgarage getrennt haben.“
„Oh.“ Stephen hob erstaunt die Augenbrauen. „Ich verstehe.“
Nein, er verstand gar nichts. Parker musste sich zwingen, seinem Bruder nicht zu erklären, dass es sich hier keineswegs um eine billige Büroaffäre handelte. Aber wie sollte er das? Es war ja eine Affäre, er war Lindas Chef, und was sie in der Dusche getan hatten, war alles andere als züchtig gewesen.
„Jemand muss nach uns hier gewesen sein“, murmelte Parker nachdenklich.
Stephen wirkte skeptisch. „Bist du sicher? Vielleicht hast du etwas übersehen, als du gestern Abend den Computer überprüft hast. Du kennst das Programm nicht und hast vielleicht einen Fehler gemacht.“
„Wann wurde die E-Mail verschickt?“
Stephen schüttelte den Kopf. „Steht da nicht. Das Programm zeichnet nur die Arbeitsschritte auf, nicht die Uhrzeit. Aber ich denke, ein guter Hacker findet auch das raus. Oder ein guter Detektiv.“
„Dann engagieren wir einen.“
„Und wenn er beweisen kann, dass deine kleine Freundin schuldig ist?“
„Das ist sie nicht“, sagte Parker geduldig und gab sich nicht die Mühe, seinen Bruder zu verbessern. Linda war nicht seine Freundin. Noch nicht. Und in diesem Fall war er es, der von Glück sagen konnte, wenn sie ihn überhaupt wollte.
„Meinetwegen engagiere ich einen Privatdetektiv, Stephen. Sie ist nicht