Nur wenn du mich hältst (German Edition)
schnell vorbei ist und man am Ende …“
„Alleine dasteht?“, schlug ihre Mutter vor.
„Genau. Eine Affäre hat ein Verfallsdatum. Und das finde ich traurig.“
„Nur weil es traurig ist, wenn etwas endet, heißt das doch nicht, dass man es nicht genießen kann“, sagte Daphne. „Ich habe recht, und das weißt du.“
Sie vergaßen völlig die Zeit, wurden immer alberner und dachten nicht einmal mehr daran, sich ein Abendessen zu bereiten. Bo und Early kamen nach Hause, die Wangen rot von der Kälte draußen. Kim versuchte zu ignorieren, wie sein Anblick auf sie wirkte. Versuchte, nicht darauf zu achten, wie ihr Puls sich beschleunigte und ihr das Blut ins Gesicht trieb. Das lag ganz sicher nicht an ihm, sondern am Tequila, redete sie sich ein.
„Hallo Gentlemen“, sagte ihre Mutter. Bei ihrem Versuch, so zu klingen, als hätte der Tequila ihr überhaupt nichts anhaben können, brachen Kim und Daphne in Gekicher aus.
Bo fixierte die Flasche und die Gläser. „Alles in Ordnung?“, fragte er. „Geht es AJ gut?“
„Natürlich“, versicherte Kim ihm schnell. „Er und Dino waren Pizza essen und haben danach hier noch eine Partie Cribbage gespielt.“
„Sie haben was gespielt?“
Sein Gesichtsausdruck brachte sie zum Lachen. Gab es etwas Süßeres als einen verwirrten Mann? „Das ist ein Brettspiel. Inzwischen sind sie aber beide im Bett. Und wir haben ein wenig gefeiert.“
„Ach ja? Aus welchem Anlass?“
„Ich kriege endlich meine Finanzen auf die Reihe“, sagte Penelope. „Und ich lerne, wie man Tequila trinkt. Oh, und Kimberlys neue Seite, die dürfen wir auch nicht vergessen.“
„Was für eine Seite?“, fragte Bo.
„Meine neue“, erklärte sie lässig. „Ich habe eine frische Seite aufgeschlagen.“
„Wie kommt’s?“
„Ich werde meine berufliche Laufbahn mit einem anderen Zweck wiederbeleben. Kein Vertuschen mehr, wenn Verbrecher sich in der Öffentlichkeit danebenbenehmen. Kein Wecken von Sympathien für Kerle, die gerade einen Millionen-Dollar-Vertrag unterschrieben haben. Keine Versuche mehr, Typen, die die Schule abgebrochen haben, beizubringen, wie Eliteschüler zu klingen.“ Sie und Daphne stießen erneut an.
„Auf dich, Mädchen“, sagte Daphne.
„Auf endlich keine Sportler mehr“, ergänzte Kim. „Keine rüpelhaften Klienten, keine Versuche mehr, aus einem Ackergaul ein Rennpferd zu machen.“ Sie nippte an ihrem Tequila.
Bagwell schaute sie fragend an. „Was hast du auf einmal gegen Sportler?“ Seit dem Vorfall mit AJs Ausflug nach New York duzten sie sich.
Sie schenkte ihm ein kleines Lächeln. „Wie viel Zeit hast du?“
„Wie viel brauchst du?“, fragte Bo.
Er sah so verdammt gut aus. Wann war das passiert? Als sie ihn und Earl jetzt so betrachtete, entschied Kim, dass ihre Probleme nicht durch Sportler per se verursacht worden waren. Oder generell von Männern. Sie wünschte sich einfach nur ein neues Leben, das mit ihrem alten so wenig wie möglich gemeinsam hatte.
„Gar keine, weil ich darüber nicht rede.“
„Gut. Ich bin nämlich hier, um dir einen … Vorschlag zu machen“, sagte er.
„Ah, da hast du ja gerade noch mal die Kurve gekriegt. Ich dachte schon, du wolltest sagen, ‚dir einen Antrag zu machen‘.“ Kim kicherte.
„Tut mir leid“, entschuldige sich Bo leichthin. „Falsch gesetzte Kunstpause. Aber bedeutet das, du suchst nach einem Mann zum Heiraten?“
„Da müsste ich erst einmal einen finden, mit dem ich ausgehen will.“ Kim schenkte sich nach.
„Tja, was das angeht …“
Sie hob abwehrend eine Hand. „Einen netten, sicheren, langweiligen Mann, der weiß, wie man sich benimmt.“
„Wie du meinst. Aber ich habe dir trotzdem einen Vorschlag zu machen.“
„Wie du das sagst, gefällt mir gar nicht.“
„Es ist für uns beide nur von Vorteil, das schwöre ich.“
„Das stimmt“, warf Earl ein. „Er hat nämlich herausgefunden, was er bezüglich der ‚Schule des Ruhms‘ tun soll.“
„Genau. Ich werde jemanden anheuern, der hier vor Ort mit mir arbeitet, damit ich AJ nicht allein lassen muss.“
„Oh, das ist einfach brillant“, sagte Penelope, der die Spannung zwischen ihnen beiden scheinbar völlig entging. „Das klingt wirklich nach einer sehr guten Lösung.“
Kim verspürte ein seltsames Gefühl im Magen und schluckte. „Du willst mich fragen, ob ich das übernehme, oder?“
„Komm schon, Kim“, drängte Bagwell. „Mach für Crutch eine Ausnahme. Er braucht dich.“
Kim
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