Nur wenn du mich hältst (German Edition)
im Arm zu halten. Genau wie versprochen hatte er keine Eile und zeigte ihr auf ungeahnt süße Art seine Zuneigung.
„Was ist das für ein Pullover?“ Er strich verspielt über das Vorderteil.
Sie beobachtete seine Hände, die sich langsam ihren Brustkorb hinaufarbeiteten. „Deine Entschuldigung, mich anzufassen.“
„Nein. Ich meine ja. Ich habe vor, dich überall anzufassen, aber woraus ist er gemacht? Er ist so unglaublich weich.“
„Angora.“
„Schön. Damit fühlst du dich an wie ein übergroßes Kuscheltier, das ich am Schießstand gewonnen habe.“
Sie war sich nicht sicher, was sie von der Bemerkung halten sollte, also lachte sie einfach. „Ich bin noch nie als übergroßes Kuscheltier bezeichnet worden.“
„Ich meine das als Kompliment. Alle lieben Kuscheltiere. Ich mag außerdem deine grünen Augen. Sie erinnern mich an meine Lieblingssorte Jelly Bellies.“
Er küsste sie erneut, und sie ließ es zu. Halb hoffte sie, die Erfahrung des Neuen würde sich abnutzen, und ihr verzweifeltes Verlangen würde verschwinden.
Stattdessen passierte etwas anderes. Etwas, das sie nicht erwartet und nie zuvor erlebt hatte. Sie empfand nicht nur Lust, sondern mehr, ein Gefühl, das wohlige Sicherheit verbreitete – das ergab überhaupt keinen Sinn. Die Empfindung blieb auch dann bestehen, als Bo sich zurücklehnte und sie an sich zog, sodass sie wie zwei perfekt passende Teile eines 3-D-Puzzles beieinanderlagen.
Er berührte ihre Schläfen mit den Lippen. „Das ist schön.“
„Hmhm, stimmt.“
„Heute war überhaupt ein schöner Tag“, fügte er hinzu. „Obwohl ich mir fast jeden Knochen im Leib gebrochen habe, mag ich Snowboarden irgendwie.“
Sie genoss das Vibrieren seiner tiefen Stimme unter ihrer Wange, die an seinem Brustkorb lag. „Trotz des ganzen Gejammers magst du es nun doch?“
„Es hat mir gefallen, etwas Neues mit AJ auszuprobieren. Und mit dir. Ich mag dich. Sehr.“
Sie seufzte und schloss lächelnd die Augen. Ein paar Minuten lag sie still da, ihr Kopf hob und senkte sich im Rhythmus von Bos Atemzügen, um sie herum nur das Knacken und Knarren des alten Hauses. Ein warmer Lufthauch kam aus dem Lüftungsgitter der Heizung.
„Du hörst so was vermutlich andauernd“, sagte Bo.
„Ich schwöre, niemand hat mir jemals gesagt, dass ich Augen wie grüne Jelly Bellies habe.“
„Du weißt, was ich meine.“
Das tat sie. Und sie wusste auch, sie würde sich nie wieder so fühlen wie jetzt, selbst falls sie hundert Jahre alt werden würde. Es war seltsam, das zu wissen, vor allem wenn man bedachte, dass sie noch relativ jung war. Und doch spürte sie diese Wahrheit, die irgendwo in ihr verborgen war. Der Gedanke machte sie traurig, weil sie so viel mehr als nur eine Affäre mit ihm wollte. Sie wünschte sich „bis ans Ende aller Tage“, das konnte sie jedoch nicht haben.
„Ich mag dich auch“, gestand sie, ihre Stimme ein intimes Flüstern in der Dunkelheit. „Das hat mich überrascht. Ich meine, ich hatte nicht erwarte, dich zu mögen. Ich dachte, du wärst wie so viele meiner ehemaligen Klienten, egoistisch und, nun ja, ein Idiot. Stattdessen stellt sich heraus, dass du einer von den Guten bist. Denke ich zumindest. Du bist nett und gibst dir mit AJ unendlich Mühe. Du bringst mich zum Lachen und …“ Sie hielt inne und wog ihre Worte sorgfältig ab. Konnte sie das tatsächlich sagen? Er war so ruhig, ein so guter Zuhörer. „Ich mag es, wie du mich küsst“, gestand sie. „Nein, das ist gelogen. Ich liebe es, wie du mich küsst. Ich glaube, dass ich wider besseres Wissen ein wenig verknallt in dich bin.“
Sie war dankbar für die Dunkelheit und für die tiefe Stille der Nacht, die ihre Röte verbarg und ihr Flüstern dämpfte. Das erleichterte ihr das von Herzen kommende Eingeständnis. Sie war selbst überrascht über die Worte, die da aus ihrem Mund kamen, aber nun, da sie einmal angefangen hatte, konnte sie nicht mehr aufhören.
„Ich sollte dir beibringen, dich mit den verschiedenen Aspekten deines Berufes vertraut zu machen, stattdessen bin ich diejenige, der du etwas beibringst. Oder zumindest erinnerst du mich an etwas. Nämlich daran, dass nicht jeder Singlemann, den ich kennenlerne, ein unsensibler Idiot ist.“
Sie lächelte in der Dunkelheit. Sein Herz schlug stark und gleichmäßig an ihrer Wange. Er roch so gut und wusste genau, wie er sie halten musste, damit sie sich sicher und gemocht fühlte.
„Du bist ein erstaunlich guter Zuhörer. Ich
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