Nur wenn du mich hältst (German Edition)
Kopf heraus und schob stattdessen ein Kopfkissen darunter. Trotz aller Vorsicht rührte sie sich und wachte auf.
Es war lächerlich befriedigend zu sehen, dass ihr erster Impuls war, eine Hand in sein Hemd zu krallen, als wollte sie ihn nicht gehen lassen.
Er merkte genau, wann ihr aufging, in welcher Position sie sich befanden. Sie versteifte sich und keuchte leise auf, dann setzte sie sich hin.
„Hey“, sagte er.
„Hey.“
„Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe. Ich wollte gerade nach oben in mein Bett gehen, bevor AJ aufwacht.“
„Na klar. Ich meine, das wäre sicher besser.“
Vor dem schwachen Licht, das zum Fenster hereinfiel, zeichnete sich ihre Silhouette ab. Sie hob eine Hand und strich sich mit den Fingern durchs Haar. Er fand ihre zerzauste Mähne unglaublich sexy.
„Das dachte ich auch. Also …“ Er stand auf und schlüpfte in seine Chucks – das einzige Kleidungsstück, das er abgelegt hatte. „Dann geh ich mal besser.“
„Ja. Okay.“
Eine kurze Pause.
„Bo?“
„Ja?“
„Erinnerst du dich daran, dass du eingeschlafen bist?“
Er räusperte sich. „Kaum. Ich bin wie ins Koma gefallen. Ich schwöre bei Gott, das ist mir noch nie passiert. Das Snowboardfahren hat mich anscheinend völlig geschafft.“
„Also bist du gleich eingeschlafen?“
„Ja.“ Und jetzt? Sollte er sich entschuldigen? Es tat ihm fürchterlich leid, dass er sie nicht geliebt hatte, aber er glaube nicht, dass sie ausgerechnet das hören wollte. Vermutlich war es besser, einfach den Rückzug anzutreten, als wäre nie etwas gewesen.
„Dann hast du die Unterhaltung tatsächlich nicht mitbekommen“, sagte sie leise.
„Die Unterhaltung?“
„Sie war sehr einseitig. Ich habe nur laut gedacht.“
Oh, oh . Er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was sie laut gedacht hatte. Offensichtlich hatte er eine Chance verpasst. „Ich bin ganz Ohr.“
Sie schüttelte den Kopf. „Es ist nicht wichtig.“
Ein Schauer packte ihn. „Wenn eine Frau sagt, es ist nicht wichtig, ist es das meiner Erfahrung nach auf jeden Fall.“
„Beleidigst du mich jetzt absichtlich oder ist das einfach deine Art?“, fragte sie.
„Ich beleidige dich überhaupt nicht.“
„Wenn ich mich getroffen fühle, dann tust du es sehr wohl. So funktioniert das nun mal.“
Verdammt, sie war aber auch eine störrische Frau. Warum musste sie so extrem schwierig sein?
„Nur damit du es weißt“, sagte er. „Das war mein erstes Mal. Wenn ich normalerweise mit einer Frau schlafe, tun wir wesentlich mehr als nur schlafen.“
„Nur damit du es weißt“, machte sie ihn nach. „Deine Erfolgsbilanz bei anderen Frauen interessiert mich nicht die Bohne.“
„Tut mir leid.“ Er räusperte sich. „Ich, äh, ich gehe dann jetzt besser nach oben.“ Er war sich ziemlich sicher, dass seine Gedanken sie erschrecken würden, wenn er sie laut ausspräche. „Wie gesagt, für den Fall, dass AJ aufwacht.“
„Natürlich.“
„Wir sehen uns später.“
„Ja, tun wir.“
Es gab so vieles, was er ihr am liebsten anvertraut hätte, zum Beispiel, dass es ihm gefiel, neben ihr zu schlafen. Ja, er hätte gerne Sex mit ihr gehabt, aber auch ohne war diese Nacht intimer gewesen als alles, was er bisher mit einer Frau erlebt hatte. Während er vor dem Bett stand und sie betrachtete, dieses anmutige Durcheinander aus Schatten im Halbdunkel, traf ihn die Erkenntnis wie ein Blitz aus heiterem Himmel – er könnte sich in diese Frau verlieben. Und zwar richtig. Vielleicht war er schon auf dem Weg dazu. Ob das gut oder schlecht war, würde sich zeigen.
22. KAPITEL
Kim wollte nicht warten, bis Bo von seiner Übungsstunde im Fitnessklub zurück war, also fuhr sie zu ihm, einen Stapel ausgedruckter E-Mails und Nachrichten auf dem Beifahrersitz. In letzter Zeit gab es bei der Vorbereitung für das Training im Frühling immer mehr zu tun. Genauso hatte sie sich am Anfang ihrer Karriere gefühlt – voller Erwartungen und Vorfreude auf den neuen Tag. Jetzt kam ein weiterer Punkt dazu, Bo. Bo, der sie verrückt machte. Sie konnte nicht aufhören, an ihn zu denken. Er war seit zwei Stunden im Fitnessklub, und sie vermisste ihn schon. Die E-Mails und Nachrichten benutzte sie nur als Ausrede, ihn zu sehen.
Die Fotos von ihrem Shooting im Camp Kioga waren noch besser geworden als erhofft. Daisy hatte sie perfekt bearbeitet, sodass sie nun das Herzstück der Pressemappe darstellten, die sie für ihn zusammengetragen hatte. Mehrere Zeitschriften hatten
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