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Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Titel: Nur wenn du mich hältst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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bereits ihr Interesse bekundet. Das Blatt, das nicht nur die meisten Seiten für einen Artikel reservierte, sondern auch eine hohe Verbreitung hatte, versprach eine vorläufige Exklusivgeschichte über Bo. Den Zuschlag erhielt die Sonntagsbeilage der New York Times , die ihm sogar das Cover widmete und die Journalistin Natalie Sweet die Story schreiben ließ. Sie war allseits beliebt bei den Spielern.
    Die Bilder waren eine Sensation und bald schon in aller Munde. Über Nacht wollten alle wissen, wer Bo Crutcher war und wieso sie jetzt erst von ihm erfuhren. Der Artikel war perfekt; es war ein sogenanntes Pictorial, das bedeutete, es gab nur wenig Text, und Fotos erzählten die Geschichte.
    Der Bericht hatte den Neugier weckenden Aufmacher „Der Eismann-Komet“, und auf dem Titel war die ungewöhnlichste Aufnahme abgebildet, nämlich die von Bo, der vor dem gefrorenen Wasserfall stand und einen Schneeball warf. Der Artikel hob seine ehrliche Art hervor, seine lebenslange Liebe zum Sport und sein umfangreiches Wissen über die Kunstfertigkeit eines linkshändigen Pitchers. Nicht erwähnt wurde, dass es sich bei seiner Berufung zu den Yankees lediglich um einen strategischen Schachzug handelte, der spätere eventuelle Spielertausche ermöglichen sollte. Kim hatte sichergestellt, dass diesem Teil von Bos Biografie keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde, und es funktionierte. Der Artikel war eine hochwertige, künstlerische Aufmachung eines faszinierenden Themas.
    Das erste Anzeichen dafür, dass ihre PR-Bemühungen Erfolge zeigten, war, dass Bos Handy und sein E-Mail-Account nahezu explodierten.
    Sie fand ihn an seinem üblichen Platz auf dem Handballfeld, das mit einem Netz ausgerüstet worden war, damit der jeden Tag seine sechzig Würfe absolvieren konnte. Da er mit dem Rücken zur Tür stand, sah er sie nicht kommen. Kim nutzte die Möglichkeit, ihm ein paar Minuten lang einfach zuzusehen, denn in Shorts und dem Feinrippshirt war er ein Augenschmaus. Um den Kopf hatte er ein Bandana gewickelt, und die Würfe führte er mit einer Anmut und Sportlichkeit aus, die ihr den Atem raubte. Seine Intensität und die Konzentration ließen ihn wie einen anderen Menschen erscheinen, dessen Facetten sie noch nicht mal ansatzweise erkundet hatte.
    Sie schob die unpassenden Gedanken beiseite und räusperte sich. „Der Briefträger ist da“, rief sie. „Ich war auf dem Postamt und habe deine Post geholt.“
    Er drehte sich um und schenkte ihr sein Markenzeichenlächeln, wie sie es bei sich nannte, das Grinsen, das ihm früher oder später Horden von Fans bescheren würde.
    „Ich bin gerade fertig.“
    Er nahm sein Handtuch und bedeutete ihr, sich zu ihm auf die Bank zu setzen. Dort gingen sie gemeinsam die Post durch. Die Briefe waren hauptsächlich freundlich und schmeichelhaft, einige ein wenig seltsam.
    „Noch ein Heiratsantrag von einer Unbekannten“, sagte er.
    „Sie hier präsentiert sich eher … ungewöhnlich.“ Kim tippte auf den großen Umschlag, den Bo gerade geöffnet hatte.
    „Ja, das ist definitiv mein erstes Mal.“ Er deutete auf den Antrag, der auf einen Slip geschrieben war. „Wusstest du, dass das passieren würde?“
    „Nun ja, einen Antrag auf einer Unterhose habe ich nicht geplant, aber wir wollten eine Mediensensation kreieren“, sagte sie. „Ich schätze, das ist uns gelungen.“
    „Inwiefern gelungen? Entschuldige, dass ich so angespannt bin.“ Er schlang sich das Handtuch um den Nacken. „Ich bin immer noch ein wenig schockiert von der ganzen Aufregung.“
    Sie reichte ihm eine Nachricht seines Agenten. Gus Carlisle war von Anfang an involviert gewesen und hieß ihre Arbeit von ganzem Herzen gut.
    Er schrieb: Gratulation, Eismann. Du bist zum exklusiven Presseempfang im „Pierre“ eingeladen, und das wird man nur, wenn der Verein es ernst mit einem meint.
    „Ich habe mein ganzes Leben darauf gewartet, dass es jemand ernst mit mir meint“, sagte Bo.
    Obwohl sie wusste, dass es eher scherzhaft gemeint war, spürte Kim einen Kloß im Hals. „Das Warten hat ein Ende.“ Sie versuchte, das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken. Sie liebte diesen Teil ihres Jobs – zuzusehen, wie sich der Traum eines Menschen erfüllte. Auf der anderen Seite hatte sie schon oft Männer wie ihn beobachtet – Sportler mit seltenem Talent –, die über Nacht von einem Niemand zu einem Star wurden. Nicht alle kamen gut damit zurecht.
    Bo blätterte seine Pressemappe durch und stieß auf ihren

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