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Nur Wenn Du Mich Liebst

Titel: Nur Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte in ihrem ganzen Leben noch niemanden fasziniert.
    »Sie sind eine wirklich bezaubernde Frau.«
    Rätselhaft, faszinierend und jetzt bezaubernd, dachte Susan. Kein Zweifel – Peter Bassett flirtete mit ihr, und sie wusste es, und das Ganze war so offensichtlich und albern, dass Susan die Augen verdreht und ihm ins Gesicht gelacht hätte, wenn sie sich nicht mit aller Kraft davon hätte abhalten müssen, auf seinen Schoß zu springen und ihre Schenkel um seine Hüften zu schlingen. Mein Gott, was war bloß mit ihr los?
    »Ich würde Sie jetzt wirklich gern küssen«, flüsterte Peter.
    Susan sagte nichts. Ein Geräusch wie schwerer Atem drang an ihr Ohr, und sie wusste, dass ihr eigener Körper sie verriet. Peter beugte sich noch näher, bis sie seinen Atem beinahe auf ihrer Zungenspitze schmecken konnte. Seine Wimpern flatterten gegen ihre, seine Lippen streiften die ihren. Sie spürte einen Funken wie ein aufflammendes Streichholz, der ihre Haut brennen ließ. Was mache ich hier?, fragte sie sich, als er seine Lippen fest auf ihre drückte und mit seiner Zunge sanft ihren Mund ertastete.
    Für so etwas bin ich zu intelligent, dachte sie und schien wie außerhalb ihrer selbst zu beobachten, wie seine Arme sie noch fester an ihn zogen. Wer ist diese Frau? Bestimmt nicht die prinzipientreue, praktische, übergewichtige Susan Norman, die Gattin des guten Doktors? Hatte sie Vicki nicht einmal erklärt, dass sie nie im Leben auch nur daran denken würde, ihren Mann zu betrügen?
    Man soll niemals nie sagen, hatte Vicki sie gewarnt.
    Ein Klopfen an der Tür riss sie unvermittelt auseinander.
    »Ja?«, fragte Peter, der sofort aufgesprungen war und die Situation völlig im Griff hatte.
    »Jason Elliott wartet in Ihrem Büro«, hörte Susan die Sekretärin sagen.
    »Ich komme sofort.« Er drehte sich zu Susan um, die, unfähig, sich zu rühren, noch immer auf ihrem Stuhl saß. »Später«, sagte er.

19
    Ein klingelndes Telefon weckte Vicki aus einem Traum, in dem sie eine gesichtslose Frau eine unbekannte Straße entlang verfolgte. Als die Frau gerade stehen blieb und sich umdrehte, rannte Vicki mit Karacho gegen die sprichwörtliche Mauer. Sie sah Sternchen, hörte Glocken, begriff, dass es das Telefon war, und wachte widerwillig auf. »Hallo?«, flüsterte sie in den Hörer und rieb sich die Stirn, um einen beginnenden Kopfschmerz zu vertreiben. Zu viel Rotwein, dachte sie und versuchte sich zu erinnern, wie viele Flaschen sie geleert hatten.
    »Guten Morgen. Es ist jetzt sechs Uhr dreißig.«
    Vicki blickte automatisch auf die Uhr neben dem großen Doppelbett. Punkt halb sieben. Genau wie bestellt. Wer hatte behauptet, dass das Holiday Inn keinen Viersterneservice bot? »Danke.« Sie legte den Hörer auf die Gabel, setzte sich auf und zog die Knie an die Brust, sodass das zerknitterte Laken von ihren kleinen nackten Brüsten rutschte. Wie konnte es schon halb sieben sein? Waren sie nicht gerade erst ins Bett gegangen? »Hey, du Schlafmütze«, sagte sie zu dem nackten Mann neben sich. »Aufstehen, Darling. Zeit, den Tag anzugehen.«
    »Wer sagt das?« Die Stimme des Mannes klang wie ein tiefes, schlaftrunkenes Schnurren, als hätte er mit Kieseln gegurgelt.
    »Ich.« Vicki sprang aus dem Bett und ging ins Bad. Okay, es ist vielleicht nicht direkt das Ritz, dachte sie, als sie in der Dusche unter dem tröpfelnden Rinnsal und den Wechselbädern von zu heißem und zu kaltem Wasser langsam aufwachte. Sie stöhnte, seifte sich mit der teuren Chanel-Seife ein, die sie von zu Hause mitgebracht hatte, legte ihren Kopf in den Nacken und rollte ihn sanft hin und her, während das Wasser über ihre Kehle glitt wie die Zunge eines Liebhabers.
    Sie hörte ein Geräusch, spürte einen kühlen Luftzug, als die Badezimmertür aufging, sah einen Schatten auf sich zukommen, der den Vorhang zurückzog und sich in einen nackten Mann verwandelte, der zu ihr unter die Dusche stieg und ihr die Seife aus der Hand nahm. »Lass mich das machen«, sagte er.
    Jeremy liebt mich immer gern unter der Dusche, dachte Vicki lächelnd. Er sagte, es würde ihn an ihre Flitterwochen in Hawaii erinnern, wo sie in der Nähe des Hotels einen kleinen Wasserfall entdeckt und jede Nacht unter den Sternen miteinander geschlafen hatten.
    Nur dass sie nicht in Hawaii waren.
    Und der Mann nicht Jeremy war.
    Vicki seufzte, als die seifigen Hände sie umfassten und sich auf ihre Brüste legten. Jeremy verhandelte in Florida mit einigen lokalen TV-Sendern über

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