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Nur Wenn Du Mich Liebst

Titel: Nur Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
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eine Beteiligung, während sie im Holiday Inn am Flughafen von Cincinnati war, zusammen mit Assistant District Attorney Michael Rose, dem Stellvertreter des obersten Staatsanwaltes von Ohio, mit dem sie seit drei Monaten eine heiße Affäre hatte. Wahrscheinlich ist es Zeit, sie zu beenden, beschloss Vicki, als er von hinten in sie eindrang und mit den Fingern nach dem winzigen Gänseblümchen tastete, das sie sich vor kurzem auf die Innenseite des Schenkels hatte tätowieren lassen. Ihr Liebhaber stieß sie mit derart frühmorgendlichem Elan, dass sie ausrutschte und sich mit beiden Händen abstützen musste, um nicht zu fallen.
    Das hätte mir gerade noch gefehlt, dachte sie und passte sich dem Tempo seiner Stöße an. Wie hätte sie das erklären sollen? Wahrscheinlich hätte Jeremy gar nicht nach einer Erklärung gefragt. Stell mir keine Fragen, und ich erzähl dir keine Lügen. War das nicht ihre stillschweigende Vereinbarung? Sie bezweifelte, dass ihr Mann viele der Nächte, die er getrennt von ihr gewesen war, allein verbracht hatte, obwohl er es in jüngster Zeit ein bisschen langsamer angehen ließ. Vielleicht war ihm Sex einfach nicht mehr wichtig.
    »Das fühlt sich gut an«, hörte sie sich sagen und war froh, dass er sie von hinten nahm. So musste sie ihn nicht ansehen und so tun, als ob er mehr wäre, als er war. Es reichte, dass er jung war, mindestens fünf Jahre jünger als sie, und dass man ihn nicht erst mit Schmeicheleien in Fahrt bringen musste. Vicki liebte ihren Mann, aber manchmal machte er wirklich verdammt viel Arbeit. Sie hockte zwanzig Minuten auf den Knien, und wofür? Eine 30-Sekunden-Belohnung. Männer wie Michael Rose waren ihre Art, dieses Missverhältnis auszugleichen.
    »Du bist eine Nummer für sich«, flüsterte er in ihr Ohr.
    Warum mussten Männer immer reden? Vor allem wenn sie im Grunde nichts zu sagen hatten? Du bist eine Nummer für sich. Was zum Teufel sollte das bedeuten? Vicki grunzte scheinbar geschmeichelt, obwohl sie sich in Wahrheit gar nicht so fühlte. Was macht sie schon groß Preisverdächtiges? Sie stand einfach da und klammerte sich verzweifelt fest. Nicht gerade Raketenphysik, wie ihr Sohn Josh vielleicht bemerken würde. Mein Gott, was der Junge wohl sagen würde, wenn er seine Mutter jetzt sehen könnte?
    Und Kirsten?
    »Das verstehe ich nicht. Warum kommst du heute Abend nicht nach Hause«, hatte ihre Tochter empört gefragt, als Vicki sie darüber informiert hatte, dass sie auswärts übernachten wollte.
    »Ich habe es dir doch erklärt. Ein Mandant aus New York fliegt ein, und wir treffen uns am Flughafen. Die Besprechung dauert wahrscheinlich bis spät in die Nacht, und dann ist es leichter, wenn ich einfach dort übernachte.«
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Kirsten noch einmal, obwohl sie es vielleicht sehr wohl verstand, dachte Vicki. Vielleicht begriff sie nur zu gut, schließlich war sie mittlerweile fünfzehn. Vicki stellte sich ihre Tochter vor, eine exakte Kopie ihrer selbst in dem Alter, nichts als Haut und Knochen, kleine knospende Brüste und ein flacher Bauch. Nur Kirstens rotes Haar war ein Tick dunkler als das ihrer Mutter und fiel ihr lang über den Rücken und in die Stirn, wo es ein eher interessant als hübsch zu nennendes Gesicht verbarg, das sein volles Potenzial noch herausbilden musste. Wahrscheinlich wünschte sie sich größere Augen und eine kleinere Nase, dachte Vicki, genau wie sie selbst in dem Alter.
    Hatte ihre Mutter dasselbe gewünscht? Mit einem Kopfschütteln vertrieb Vicki den Eindringling in ihre Tagträume. Sie hatte seit Monaten nicht mehr an ihre Mutter gedacht, hatte dem Privatdetektiv nach Jahren endlich erklärt, dass seine Dienste nicht mehr von Nöten waren. Genug war genug. Sie hatte für dieses endlose Katz-und-Maus-Spiel keine Zeit und keine Geduld mehr. Wenn ihre Mutter irgendein Interesse hatte, sie wieder zu sehen, dann war sie jetzt an der Reihe, etwas dafür zu tun. Vicki zog ihre Truppen zurück und schwenkte die weiße Fahne. Du hast gewonnen, hieß das. Ich gebe auf.
    Vicki schüttelte bei dem Gedanken an ihre Mutter unwillig den Kopf, so heftig, dass ihr ganzer Körper bebte. Michael Rose missdeutete das als Anzeichen ihres nahenden Orgasmus und beschleunigte seine Stöße, rammte seinen Körper so heftig gegen ihren, dass sie dicht an die Wand der Dusche gepresst wurde und kaum atmen konnte. Sie hörte, wie Michael stöhnend zum Höhepunkt kam, und spürte seine Lippen über ihre Schulter

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