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Nur Wenn Du Mich Liebst

Titel: Nur Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
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während Vicki das abgerissene Auf und Ab seiner Schultern beobachtete, um sich zu vergewissern, dass er noch atmete. Schließlich drehte er sich ohne ein weiteres Wort oder auch nur einen Blick in ihre Richtung auf dem Absatz um und marschierte aus dem Zimmer.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Michelle ängstlich von der Tür, als er gegangen war.
    »Rufen Sie Adrienne Sellers an und verbinden Sie mich mit ihr«, wies Vicki ihre Sekretärin an, ohne auf ihre Frage einzugehen. »Oh, und hatten Sie inzwischen bei Chris Erfolg?«
    »Immer noch besetzt.«
    Michelle ging wieder hinaus, und Vicki sah ihr kopfschüttelnd nach. Mit wem konnte Chris denn die ganze Zeit quatschen, verdammt noch mal?
    »Ich habe Adrienne Sellers auf Leitung eins für Sie«, informierte Michelle sie kurz darauf.
    »Adrienne«, sagte Vicki, straffte in einem plötzlichen Adrenalinschub die Schultern und reckte den Kopf. »Ich glaube, dass ich möglicherweise gute Nachrichten für dich habe. Sieht so aus, als würden wir uns vielleicht doch außergerichtlich einigen.« Dann atmete sie tief ein, schloss die Augen und lachte laut.

8
    Irgendjemand lachte.
    Vielleicht brüllte er auch. Ihren Namen. Chris versuchte, den Kopf zu wenden, doch ein stechender Schmerz warnte sie vor jeder weiteren Bewegung. Sie öffnete den Mund, versuchte zu sprechen, hörte jedoch nur ein leises, abgerissenes Wimmern. Irgendjemand hat furchtbare Probleme, dachte sie und fragte sich, warum sie nicht erkennen konnte, wer es war. »Chris!«, hörte sie aus der Ferne rufen, während jemand an ihren Armen zerrte, als wäre sie eine Stoffpuppe. »Chris, mach die Augen auf. Ich weiß, dass du mich hören kannst. Bitte, Baby. Es tut mir so Leid. Du weißt, dass ich das nicht wollte. Bitte, Chris, mach die Augen auf. Hör mit den Spielchen auf.«
    Hör mit den Spielchen auf?, wiederholte sie stumm, während fremde Hände an ihr herumzupften, ihre Schultern richteten und sanft ihre Wangen tätschelten. Was machte sie? Was für Spielchen spielte sie? Warum tat ihr Kopf weh? Warum sah sie nichts?
    »Bitte, Chrissy, mach die Augen auf«, flehte die Stimme.
    Sie klang zusehends verzweifelter, und Chris wollte ihr auch gehorchen, doch ihre Augen verweigerten jede Kooperation. Chris sah nur Dunkelheit. Es musste ihr Bruder sein. Er hatte sie wieder in der alten Truhe eingeschlossen, saß triumphierend auf dem Deckel und wollte sie nicht herauslassen.
Lass mich hier raus!,
brüllte Chris, doch kein Laut drang zwischen ihren geschwollenen Lippen hervor.
    Was ist hier los?, fragte Chris sich, tastete behutsam über ihren Mund und spürte etwas Klebriges an ihren Fingern.
    Gerry, lass mich sofort hier raus!,
brüllte sie und schlug in die Luft.
Wenn ich hier rauskomme, wird es dir Leid tun. Es wird dir sehr Leid tun.
    »Es tut mir Leid, Chris«, sagte irgendjemand. »Es tut mir so Leid.«
    Was war los? Warum konnte sie ihre Augen nicht öffnen? Warum tat ihre Schulter weh und warum pochte ihr Kiefer? Hatte sie einen Unfall gehabt? War sie gefallen und hatte sich den Kopf aufgeschlagen? War sie angefahren worden? Denk nach!, sagte sie sich und versuchte die Gedanken zu bündeln, die wie wild durch ihren Kopf schossen. Versuche zu rekonstruieren, was passiert ist. Versuche, es zusammenzusetzen, wiederholte sie. Ihr Kopf rollte zur Seite, ihre Augen öffneten sich blinzelnd, sahen nichts und verdrehten sich wieder nach innen.
    »Werd mir nicht wieder ohnmächtig, Chris«, flehte die Stimme panisch.
    Sie spürte einen heftigen Tritt in ihrem Bauch und gleich einen weiteren. Von innen, wie sie mit wachsendem Entsetzen erkannte. Irgendwie war irgendjemand in ihren Körper eingedrungen und prügelte von innen auf sie ein. Chris versuchte, sich aufzurappeln, wegzulaufen, zu entkommen, doch ihre Knöchel zuckten nur kurz, und ihre Beine gingen nirgendwohin.
    Helft mir!,
rief sie einer Gruppe von Frauen zu, die sie aus dem Schatten beobachteten.
Tut irgendetwas. Holt mich hier raus. Sagt mir, was los ist.
    Die größte der schattenhaften Gestalten trat vor.
Er verfolgt deine Periode?,
fragte Susan, und ihr rundes Gesicht tauchte aus dem Dunkel.
    Barbara war sofort an ihrer Seite.
Vielleicht solltest du besser nach Hause gehen. Man wird mich jeden Moment hereinrufen. Es gibt keinen Grund, dass du bleibst.
    Du hast mich angerufen?,
fragte Vicki und drängte sich vor die anderen beiden.
    Ja, ich habe angerufen, antwortete Chris im Kopf und versuchte angestrengt, sich zu erinnern, warum. Sie war im

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