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Nur Wenn Du Mich Liebst

Titel: Nur Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hand.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Susan.
    »Sie hat ihre Haare abgeschnitten!«, quiekte Barbara, balancierte auf Zehnzentimeterabsätzen auf Chris zu und nahm sie fest in den Arm. »Wann hast du das denn getan?«
    Chris verzog das Gesicht, als Barbaras Arm auf einen frischen Bluterguss an ihrem unteren Rücken drückte.
    »Wie ich sehe, kann man gratulieren.« Tony wandte sich an Chris. »Warum hast du mir nicht gesagt, dass Barbara in froher Erwartung ist?«
    Die ganze Runde hielt den Atem an.
    »Was?«, fragte Barbara.
    »Wovon redest du?«, fragte ihr Mann.
    »Ich bin nicht schwanger.«
    »Oh, tut mir Leid«, sagte Tony rasch. »Ich hatte bloß gedacht...« Seine Hände beschrieben einen Halbkreis in Bauchhöhe.
    »Das ist die Bluse.« In Barbaras großen braunen Augen schimmerten Tränen, während sie an der Vorderseite ihres lila-weiß gestreiften Oberteils zerrte. »Ich hätte sie wohl doch besser in die Hose stecken sollen.« Sie zupfte eine imaginäre Fluse vom Schenkel ihrer weißen Hose und fixierte die großen grauen Steinfliesen der Terrasse.
    »Es tut mir wirklich Leid«, wiederholte Tony, doch Chris sah das Blitzen in seinen Augen und war sich nicht so sicher.
    »Wie läuft's?«, fragte Ron.
    »Es lief noch nie besser«, erwiderte Tony.
    »Ich nehme an, der kleine Bursche ist Rory.«
    »Rowdy«, verbesserte Tony ihn.
    »Rowdy. Ja, richtig. Montana, Wyatt und Rowdy. Wirklich interessante Namen.«
    »Die Namen waren Tonys Ideen. Er ist der Phantasievolle«, sagte Chris und versuchte zu lächeln. »Ich hätte sie Anne, William und Robert genannt.«
    »Hast du das gehört, Montana?«, fragte Tony. »Mami hätte es lieber, wenn du einen langweiligen Namen wie Anne hättest.« Das verkniffene Gesicht des Kindes spiegelte die Miene ihres Vaters wider.
    »Nun, ich hoffe, die Kinder haben ihre Badesachen mitgebracht«, sagte Jeremy Latimer mit einem Blick auf den riesigen Swimmingpool, der einen großen Teil des Gartens einnahm. Die anderen Kinder – Kirsten, Josh, Ariel, Whitney und Tracey – plantschten bereits fröhlich im Wasser und hüpften unter den wachsamen Augen der Haushälterin und Kinderfrau der Latimers von einem Sprungbrett.
    »Oh nein, ich habe die Badesachen vergessen«, sagte Chris mit Panik in der Stimme.
    »Du hast was?«, wollte Montana wissen.
    »Du großer Dummi!« Wyatt schubste seine Mutter.
    »Hör auf«, sagte Chris und blickte Hilfe suchend zu Tony.
    Wyatt stieß sein bellendes, hustendes Lachen aus. »Dummi-Mami«, sagte er und noch einmal: »Dummi-Mami!«
    »Okay, Wyatt, das reicht«, befahl Tony, und der Junge verstummte augenblicklich.
    »Ich denke, wir haben noch ein paar Sachen, die euch passen müssten«, bot Jeremy Latimer rasch an. »Maya«, rief er einer seiner Angestellten zu, die um einen langen Essenstisch standen, der auf einer Seite der Terrasse aufgebaut worden war. »Können Sie die Kinder mit hineinnehmen und Badesachen für sie heraussuchen?«
    Die junge Frau in der engen weißen Uniform warf ihr langes blondes Haar über die Schulter und kam auf die Kinder zu. Chris registrierte das verstohlene Lächeln, das das Mädchen mit Barbaras Mann tauschte, während sie Rowdys Hand fasste und die Kinder zurück ins Haus führte. »Dummi-Mami!«, sang Rowdy fröhlich vor sich hin. »Dummi-Mami!«
    Chris stand mit einem künstlichen Lächeln im Gesicht da, als wären ihre Lippen aus Wachs. Das ist deine eigene Schuld, verdammt noch mal, sagte sie sich. Vicki hat dich extra gebeten, Badesachen mitzubringen. Wenn du nicht so dumm wärst, wäre das nicht passiert. Wyatt hat Recht. Du bist ein Dummerchen. Dummi-Mami. Dummi-Mami. Heul jetzt nicht, Dummi-Mami! Wag es bloß nicht zu heulen. »Und wie gefällt euch das Leben auf dem Land?«, fragte sie mit einer Stimme, die sie kaum als ihre eigene erkannte.
    »Es ist herrlich«, kam Jeremy Latimers prompte Antwort.
    »Und nur fünfundzwanzig Minuten bis ins Büro«, sagte Vicki.
    »Wie viele Hektar Land habt ihr denn hier?«, fragte Tony, nahm eine Flasche Bier aus einer Kühlbox in der Nähe und trank sie in einem großen Schluck fast halb leer.
    »Zwei Komma irgendwas«, sagte Jeremy. »Frag mich nicht nach Flächenmaßen. Die kann ich mir nie merken.«
    »Das Haus hat knapp tausend Quadratmeter«, fuhr Vicki für ihren Mann fort. »Vierzehn Zimmer, sechs Schlafzimmer, fünfeinhalb Bäder und eine separate Schlafzimmersuite im Erdgeschoss. Komm, Chris, ich führ dich herum.« Sie packte Chris' Hand und zerrte sie Richtung

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