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Nur Wenn Du Mich Liebst

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schön,
dich
zu sehen. Wir haben auch ein Geburtstagsgeschenk für Josh mitgebracht.« Chris zog ein bunt eingepacktes Geschenk aus der großen Leinentasche über ihrer Schulter.
    »Danke, das ist wirklich lieb. Es ist nicht zu glauben, wie schnell die Kleinen groß werden.« Vicki nahm die Schachtel entgegen, stellte sie zusammen mit den Gourmetkonfitüren auf ein antikes Beistelltischchen mit Goldrand, bevor sie Chris und ihre Familie in den hinteren Teil des Hauses führte. »Ich kann mich noch ganz genau an den Tag erinnern, an dem er geboren wurde.«
    Chris staunte, weil Vicki sonst alles andere als sentimental war. Die einzigen Termine, die sie im Kopf behielt, waren die, zu denen sie vor Gericht erscheinen musste.
    »Mein Gott, was für ein Chaos das war!«, rief Vicki. »Ich steckte mitten in einem großen Fall und hatte alle Unterlagen mit ins Krankenhaus genommen. Ich war gerade am Telefon, als die Wehen einsetzten, und dir muss ich ja nicht erzählen, wie das ist. Ich versuche also eine außergerichtliche Regelung auszuarbeiten, während die Krankenschwestern mir erklären, dass der Muttermund schon weit geöffnet ist und wir sofort in den Kreißsaal müssen. ›Mrs. Latimer, Sie müssen das Gespräch beenden‹, sagten sie ständig, und ich hab geantwortet, dass ich noch nicht fertig bin und noch zwei Minuten brauche. Sie haben gekreischt, sie könnten schon den Kopf des Babys sehen. Was für eine Szene! Schließlich haben sie mir den Hörer aus der Hand gerissen, aber erst nachdem ich von der anderen Seite die mündliche Zustimmung hatte. Mein lieber Mann, das war ein Nachmittag, den ich nie vergessen werde.«
    Chris lachte. Sie erinnerte sich, wie sie Vicki am Tag nach Joshs Geburt im Krankenhaus anrufen wollte, wo man ihr jedoch nur berichten konnte, dass Mrs. Latimer und ihr Sohn bereits wieder ausgecheckt hatten. Nur drei Tage nach der Geburt war Vicki wieder ins Büro gegangen.
    »Phantastisch, was ihr aus dem Haus gemacht habt«, staunte Chris und spähte in jedes der riesigen Zimmer, an denen sie vorbeikamen. »Alles ist so schön.«
    »Nun, das hat alles der Innenarchitekt gemacht«, gestand Vicki. »Ich hab ihm bloß gesagt, dass ich Antiquitäten mag, während Jeremy modernes Dekor bevorzugt, und er hat sich für eine Mischung aus alten Möbeln und moderner Kunst entschieden, die irgendwie funktioniert.«
    »Sieht toll aus«, sagte Tony und parodierte hinter Vickis Rücken ihren selbstbewussten Gang, sodass die beiden Kleinen in seinem Arm laut lachten.
    »Was ist so komisch?«, fragte Vicki.
    Sofort verbarg Rowdy sein Gesicht wieder an der Schulter seines Vaters, doch Wyatt lachte noch lauter. Sein mutwilliges Gejohle zerriss die Luft wie ein enervierender Husten. Rowdy hielt sich die Ohren zu und fing an zu kreischen.
    »Was ist denn los, Rowdy?«, fragte Chris.
    »Lass ihn in Ruhe, Chris. Alles in Ordnung«, sagte Tony.
    »Ich kann euch ja später das ganze Haus zeigen«, sagte Vicki, als hätte sie die kleine Szene, die sich in ihrem Rücken abgespielt hatte, gar nicht mitbekommen, obwohl Chris ganz genau wusste, dass Vicki alles mitbekam und ihren kleinen haselnussbraunen Augen nichts entging. »Geht es dir gut?«, fragte sie Chris flüsternd, als sie durch die Küche gingen, in der sich Edelstahloberflächen elegant mit antiken Walnussmöbeln ergänzten.
    »Ja, bestens.«
    »Du siehst ein bisschen blass aus.«
    »Ich bin bloß müde.«
    »Hast du abgenommen?«
    »Vielleicht ein paar Pfund.«
    »Vielleicht auch ein paar mehr.«
    »Daddy sagt, man soll nicht flüstern«, sagte Wyatt.
    »Da hat dein Daddy absolut Recht«, stimmte Vicki ihm zu. »Hallo, alle miteinander, seht mal, wer hier ist«, verkündete sie der kleinen Versammlung auf der steinernen Terrasse vor dem großen Pool. Alle drehten sich um und begrüßten sie herzlich.
    Meine Freunde, dachte Chris dankbar und wollte sie an sich ziehen und nie wieder loslassen. Meine wundervollen, lieben Freunde: Susan und Owen, sonnengebräunt und lächelnd, die Arme umeinander gelegt; Barbara und Ron, hoch gewachsen und schick, Barbaras Lippenstift perfekt auf Rons Polohemd abgestimmt; und Jeremy Latimer, der mit lässiger Eleganz den Derwisch anlächelte, der seine Frau war.
    »Hallo, Fremde«, sagte Susan und streckte Chris beide Arme entgegen. »Kaum zu glauben, dass wir in derselben Straße wohnen und den weiten Weg bis hierher kommen mussten, um euch zu sehen.«
    »Es ist viel zu lange her«, sagte Owen und schüttelte Tony die

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