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Nur Wenn Du Mich Liebst

Titel: Nur Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich dir natürlich nie verzeihen werde, dass ihr die Grand Avenue verlassen habt.«
    »Wir haben ein Geschenk zum Einzug mitgebracht«, sagte Tony und versuchte, den zwei Jahre alten, zappelnden Rowdy in seinem Arm zu bändigen, während er Vicki einen Karton mit Gourmetkonfitüre überreichte. »Offenbar ist es Tradition, fürs neue Haus etwas Süßes mitzubringen.«
    »Danke«, sagte Vicki, doch Chris wusste, dass Vicki ihren Besuch mehr als überfällig fand, da sie seit mehr als einem Jahr in dem neuen Haus lebte.
    »Du hast deine Haare abgeschnitten!«, kreischte Vicki plötzlich los. »Ich glaube es nicht.«
    Sofort strich Chris mit der Hand über ihren Hinterkopf, und ihre Finger flatterten um ihren kahlen Nacken. Sie kämpfte mit den Tränen.
    »Ich kann es einfach nicht glauben. Kein Pferdeschwanz mehr. Dreh dich mal um. Lass mal sehen.«
    Chris senkte den Kopf und vollführte verlegen eine halbe Drehung. Dabei bemerkte sie einen Fleck auf der Vorderseite ihres rosa T-Shirts, vielleicht ein Klecks Soße, vielleicht Erbrochenes oder noch wahrscheinlicher die Spur getrockneten Blutes. Die Tränen schossen ihr in die Augen. Nicht weinen, ermahnte sie sich. Wenn du anfängst zu weinen, zwingt Tony dich, nach Hause zu gehen. Er wird sagen, dass du es absichtlich machst, dass du nur zu der Party gekommen bist, um eine Szene zu machen. Nicht weinen. Wage es bloß nicht, zu weinen.
    »Was ist los? Gefällt dir dein Haar kurz nicht?«, fragte Vicki, als ahnte sie die Tränen, die hinter Chris' blauen Augen lauerten. »Ich finde es echt süß. Vielleicht ein bisschen ungleichmäßig, aber das lässt sich glätten. Wer hat es geschnitten?«
    Chris zupfte an den fransigen Strähnen, ohne den Blick ganz von dem Marmorboden zu wenden. »Ein Typ in Terrace Park. Ich bin an seinem Salon vorbeigekommen, und ehe ich mich versah, war mein Pferdeschwanz futsch.« Bitte keine weiteren Fragen, betete Chris stumm. Ich kriege mich schon wieder ein, wenn wir einfach über etwas anderes reden können.
    »Du weißt ja, wie impulsiv Chris sein kann«, sagte Tony.
    »Nun, eigentlich nicht«, widersprach Vicki.
    »Anfangs war ich auch nicht besonders glücklich damit«, sagte Tony. »Aber langsam gewöhne ich mich daran.« Er fuhr mit einer Hand spielerisch durch Chris' amputierte Haarsträhnen.
    Chris' Hals zuckte zur Seite, als sie sich dem Griff ihres Mannes entwand und zur Auffahrt blickte, wo Montana und Wyatt in der Sonne zwischen Vickis neuem roten Jaguar und Jeremys klassischem, silbernem Porsche Fangen spielten. Hinter den beiden Luxuskarossen parkten zwei weitere Autos: Susans und Owens dunkelgrüner Seville und Barbaras und Rons schokoladenbrauner Mercedes.
    »Kommt rein, Kinder«, rief Chris und registrierte dankbar, dass sie eilig gehorchten und darum rangelten, die Haustür als Erster zu erreichen. »Nicht schubsen«, ermahnte Chris sie.
    Als Antwort darauf boxte der sechsjährige Wyatt seine ältere Schwester gegen die Schulter.
    »Und nicht schlagen«, sagte Chris.
    »Ist doch nicht so schlimm, Chris, sie sind doch nur Kinder«, sagte Tony. »Kinder balgen sich eben. Lass sie in Ruhe.«
    Darauf reagierte Montana mit einem Stoß in die Rippen ihres Bruders.
    »Hört auf«, warnte Chris, während Montana ihren Vater ansah und die Augen verdrehte. »Du erinnerst dich doch an Mamis gute Freundin Vicki, oder, Montana? Wyatt, kennst du Mrs. Latimer noch?«
    »Das letzte Mal habe ich dich vor etwa einem Jahr gesehen«, sagte Vicki und zeigte auf Montana, während sie alle in den geräumigen, ganz in Marmor gehaltenen Hausflur führte und die Haustür schloss. »Kurz bevor wir umgezogen sind. Und schau an, wie groß du geworden bist«, sagte sie zu Rowdy, der sein Gesicht sofort an der Schulter seines Vaters verbarg. »Die anderen sind alle hinten. Sie können es kaum erwarten, euch zu sehen. Kommt. Ich zeig euch den Weg.« Sie bot Montana ihre Hand an.
    Montana sah ihren Vater an, als würde sie um Erlaubnis fragen. Tony lächelte. Beide Hände fest hinter dem Rücken verschränkt, folgte Montana Vicki durch den breiten Flur.
    »Hat deine Mutter dir je die Geschichte erzählt, wie wir uns kennen gelernt haben?«, fragte Vicki fröhlich.
    »Das klingt ja, als wäre es eine Art Liebesgeschichte«, sagte Tony und hob Wyatt neben Rowdy auf seine Arme, bevor er das geräumige Wohnzimmer betrat.
    »Nun, das ist es in gewisser Weise ja auch.« Vicki fasste Chris' Hand und drückte sie. »Es ist so schön, dich zu sehen.«
    »Es ist

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