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Nur Wenn Du Mich Liebst

Titel: Nur Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
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ausdruckslos an. »Klar.«
    »Gut, denn ich glaube, das ist eine super Idee. Ich weiß nicht, warum ich nicht früher darauf gekommen bin.« Barbara schlug schuldbewusst den Blick nieder. Seit Wochen hatte sie an kaum etwas anderes gedacht, sich ständig gefragt, wie sie das Thema ansprechen könnte, ohne die Gefühle ihrer Tochter zu verletzen. Und jetzt hatte sie es geschafft. Sie hatte ihr Ziel erreicht, ohne Tracey zu verärgern. Sie starrte auf das Profil ihrer Tochter. Sie war ein so hübsches Mädchen, dachte Barbara. Es wäre schade, wenn sie im Leben zurückstehen müsste, nur weil sie ein wenig achtlos geworden war und ihrer Erscheinung nicht genug Aufmerksamkeit gewidmet hatte. Und die äußere Erscheinung war wichtig, egal, was die Leute einem heutzutage einzureden versuchten. Wenn man aussah, als wäre man sich selbst gleichgültig, war man den anderen auch gleichgültig.
    Barbara strich über den Hals ihrer Tochter. Tracey lächelte, ohne von ihrem Buch aufzublicken. Was las sie überhaupt? »Was liest du denn da?«
    Tracey hielt ihrer Mutter das Cover hin.
    Barbara nahm ihr das Buch ab, schlug das erste Kapitel auf und las ein paar Zeilen. »Klingt ganz gut«, sagte sie und wollte das Buch gerade zurückgeben, als ihr der Name auf der Innenseite des Umschlags ins Auge fiel, wo in fetter roter Tinte die Unterschrift Pam Azinger prangte. Wie mit Blut geschrieben, dachte Barbara, und ließ das Buch in Traceys Schoß fallen. Mit
meinem
Blut.
    »Sie dachte, es könnte mir gefallen«, murmelte Tracey und legte das Buch auf den Stuhl neben sich. »Aber es ist ziemlich albern. Ich lese es nicht weiter«, fügte sie noch zögernd hinzu und verstummte dann ganz.
    »Unsinn, wenn es dir gefällt...«
    Tracey schüttelte den Kopf. »Nein. Es gefällt mir nicht. Es ist nicht besonders gut.«
    Barbara atmete tief ein und räusperte sich. »Wie kommt Pam denn mit dem neuen Baby zurecht?« Sie musste die Worte förmlich über ihre Lippen zwängen.
    »Nicht so toll. Es schreit dauernd.«
    »Das ist ja schade.« Barbara lächelte. Danke, lieber Gott, dachte sie. »Wie heißt es noch? Ich vergesse den Namen immer wieder.«
    »Brandon. Brandon Tyrone.«
    Bescheuerter Name. Kein Wunder, dass sie ihn nicht behalten konnte.
    »Er ist ein süßes Baby. Er schreit nur immer.« Tracey blickte starr geradeaus, den Blick auf nichts Bestimmtes gerichtet.
    Hatte sie schon immer diesen kleinen Knubbel auf der Nase?, fragte Barbara sich. Vielleicht sollte sie den Arzt bitten, einen Blick darauf zu werfen, wenn sie schon mal hier waren. »Verzeihung«, sagte Barbara laut und schob alle Gedanken an Baby Brandon Tyrone Azinger beiseite, »was glauben Sie, wie lange wir noch warten müssen?«
    »Nur noch ein paar Minuten«, sagte die Sprechstundenhilfe hinter dem mit einer Glasscheibe abgetrennten Empfangstresen und blickte vage in Barbaras Richtung, als würde sie durch dichten Nebel spähen.
    Gerne. Warum nicht? Was machten schon ein paar Minuten? Sie hatte ohnehin nichts Besseres vor. Sie musste nicht nach Hause hasten, um sich um ein Baby mit Dreimonatskoliken zu kümmern, ein Fläschchen zuzubereiten oder Windeln zu wechseln. Sie musste auch für keinen hart arbeitenden Ehemann mehr das Abendessen rechtzeitig auf dem Tisch haben. Nein, nichts Drängendes oder Eiliges verlangte danach, dass sie sich darum kümmerte. Und wo ließ sich ein feuchtheißer Sommernachmittag besser vertreiben als im elegant möblierten und angenehm kühlen Wartezimmer von Cincinnatis angesehenstem Schönheitschirurgen? Zeit war nicht wichtig. War sie nicht deswegen hier? Um die Zeit aufzuheben.
    Der Arzt könnte sich zumindest bequemere Stühle leisten, dachte Barbara und zupfte eine Fluse von dem dunkelvioletten Samtpolster. Seit ihrem letzten Besuch vor zwei Jahren waren sie lediglich neu bezogen worden. Barbara betrachtete die pfirsichfarbenen Wände und versuchte, sich zu erinnern, welche Farbe sie beim letzten Mal gehabt hatten. In Dr. Steeves' Leben durfte offenbar nichts irgendwelche Spuren des Alterns zeigen.
    Die Tür zum Behandlungszimmer ging auf, und eine Frau mit einem breiten, blauen Chiffonschal, der einen Großteil ihres Gesichts verdeckte, betrat den Wartebereich. Sie sprach leise mit der Sprechstundenhilfe, bevor sie die Praxis verließ, ohne auch nur einen Blick in Barbaras Richtung zu werfen. Keiner sieht mich mehr, dachte Barbara und fühlte sich seltsam geschnitten. Als ob ich nicht existieren würde.
    »Mrs. Azinger«, sagte die

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