Nur wenn es Liebe ist
wirkte.
„Du versuchst mich hinzuhalten“, sagte er direkt.
Er stand dicht vor ihr, und sie konnte die Wärme seines Körpers spüren. „Tue ich das?“, fragte sie zurück und schluckte, weil sich ihre Kehle plötzlich furchtbar trocken anfühlte.
„Ja, und ich möchte gern wissen, weshalb“, fuhr er fort. „Meine Frage war doch wohl klar und eindeutig.“ Sie konnte deutlich die aufsteigende Wut in seiner Stimme heraushören. „Du warst schwanger, und das Kind ist entweder von mir oder von einem anderen Mann. Alles, was ich wissen will, ist: Bin ich der Vater?“
Verärgert hob sie das Kinn. Es verletzte sie, dass er annahm, sie habe mit einem anderen Mann geschlafen. Doch dann zwang sie sich, vernünftig zu sein, denn was wusste er schon von ihr, außer dass sie verdammt leicht ins Bett zu kriegen war. Zumindest in sein Bett. Er war ihr als vollkommen Fremder am Strand begegnet, und trotzdem war sie sofort mit auf sein Zimmer gegangen, hatte sich vor ihm ausgezogen und eine heiße Nacht mit ihm verbracht.
Cheyenne atmete tief durch, dann fragte sie: „Was wäre, wenn ich sage, dass du nicht der Vater bist?“
Er lächelte, doch seine Augen behielten ihren ernsten Ausdruck. „Dann werde ich mich für meine Aufdringlichkeit entschuldigen und mich verabschieden.“
„Und wenn das Kind von dir ist?“, erkundigte sie sich sanft. „Nicht, dass ich damit sagen will, dass es so ist“, fügte sie hastig hinzu.
Sein Blick wurde hart. „Du sagst im Grunde überhaupt nichts“, erwiderte er kalt und verschränkte die Arme vor der Brust. „Weshalb kannst du mir nicht einfach mit einem klaren Ja oder Nein antworten?“
Sie kreuzte ebenfalls die Arme vor der Brust und sah zu ihm auf. „Weil es ein wenig komplizierter ist.“
Er runzelte die Stirn und warf ihr einen prüfenden Blick zu. „In welcher Hinsicht?“, wollte er wissen. „Entweder bin ich derjenige, der dich geschwängert hat, oder ich bin es nicht. Was ist daran kompliziert?“
Aufgebracht starrte er sie an, und sie begriff, dass sie seine Geduld langsam überstrapazierte. Also riss sie sich zusammen, schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter und sagte: „Du bist der Vater. Aber …“
„Was aber?“
Sie konnte nicht erkennen, ob er diese Nachricht eher negativ oder doch vielleicht positiv aufnahm. Vermutlich negativ, denn die meisten Männer fanden es nicht besonders prickelnd, aufgrund eines One-Night-Stands Vater zu werden. „Es geht um das Baby“, versuchte sie es vorsichtig.
Sofort wurde sein Blick weicher, fast besorgt. „Hast du das Kind verloren?“, fragte er mitfühlend.
„Nein“, antwortete sie sofort. „Das meinte ich nicht.“
Quade sah sie misstrauisch an und fragte kalt: „Könntest du mir dann bitte erklären, was genau du damit gemeint hast?“
Aufgebracht standen sie einander gegenüber und tauschten wütende Blicke aus. Schließlich stemmte Cheyenne die Hände in die Hüften und trat einen Schritt näher auf ihn zu. „Na gut“, sagte sie, „dann soll es eben so sein. Tatsache ist, dass ich nicht ein Kind bekommen habe, sondern drei.“
Quade öffnete den Mund und klappte ihn wieder zu. Es war ein Schock für ihn, obwohl er auf dem Foto Cheyennes gewaltigen Bauch gesehen hatte – und das Foto musste ja, wenn die Zeitschrift im Oktober erschienen war, mindestens vier Wochen früher aufgenommen worden sein! Sein Cousin Cole, der es auch gesehen hatte, hatte noch einen Witz darüber gemacht, dass die Schönheit auf dem Cover wohl Zwillinge bekommen würde. Doch Quade hatte einfach angenommen, dass es wohl ein ziemlich großes Baby werden würde. Nun wusste er Bescheid. Cheyenne hatte Drillinge bekommen, und zwar Westmoreland-Drillinge. In seiner Generation von Westmorelands waren es die ersten, und er konnte ein zufriedenes Lächeln nicht unterdrücken. Doch gleich darauf wurde er wieder ernst, denn eigentlich war ihm überhaupt nicht nach Lachen zumute.
„Irgendetwas scheint dich ja prächtig zu amüsieren“, bemerkte Cheyenne aufgebracht. Erstaunt stellte er fest, dass sie offensichtlich wütend genug war, um ihm einen Gegenstand an den Kopf zu werfen. Quade konnte sich sehr gut vorstellen, dass es schon schwierig genug war, ein einziges Kind zu gebären. Und dann gleich drei …
Er zuckte die breiten Schultern. „Nein“, antwortete er und sah sie forschend an. „Ist mit den Babys alles in Ordnung?“
Sie schien die ehrliche Besorgnis in seinen Worten wahrzunehmen und wurde etwas milder. „Ja.
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