Nur wenn es Liebe ist
Sie sind acht Wochen zu früh zur Welt gekommen und mussten fast drei Wochen in der Kinderklinik bleiben, aber jetzt sind sie wohlauf.“
„Ich will sie sehen“, sagte er, weil er sich selbst davon überzeugen wollte.
Die Art, wie Cheyenne sofort wieder ihre Stacheln ausfuhr, machte ihm bewusst, dass ihm sein autoritärer Ton hier nicht weiterhelfen würde. Aber er konnte nicht anders. Wenn er der Vater von Drillingen war, dann wollte er sie sehen. Cheyenne behauptete zwar, es ginge ihnen gut, aber er wollte doch lieber sichergehen.
„Nein.“
Quade schaute sie überrascht an. „Nein?“
„Du hast richtig gehört.“
Sie schaute ihn herausfordernd an. Weshalb gestaltete Cheyenne die ganze Angelegenheit so schwierig? Sie wirkte angriffslustig wie eine Tigerin, die ihre Jungen verteidigen muss. Quade hingegen war es gewohnt, dass seine Befehle befolgt wurden. Stattdessen musste er sich daran erinnern, dass er ja nicht mehr für die Presidential Security Forces arbeitete und Cheyenne keine seiner Untergebenen war. Aber war das, was er von ihr verlangte, so schwer zu erfüllen?
„Gibt es einen speziellen Grund, weshalb ich die Kinder nicht sehen darf?“
„Ja. Sie schlafen.“
Er überlegte kurz, dann fragte er: „Und weshalb kannst du sie nicht wecken?“
Jetzt sah sie wieder so aus, als würde sie ihm gleich eine Vase an den Kopf werfen. „Ganz einfach“, entgegnete sie. „Wenn ich ihren Schlafrhythmus durcheinanderbringe, dann bleiben sie heute Abend länger wach. Das heißt, dass dann auch ich weniger Schlaf bekomme, und glaub mir, Schlaf habe ich zurzeit nötiger als alles andere.“
„Na gut. Ich werde sie nicht aufwecken, aber ich möchte sie gern sehen.“
„Nein.“
„Doch.“
Die Spannung, die auf einmal zwischen ihnen herrschte, war deutlich zu spüren. Schließlich gab Cheyenne nach und presste zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor: „Wie du willst. Aber wehe, du weckst sie auf.“
„Ich habe versprochen, es nicht zu tun“, erwiderte Quade grimmig. Menschen versteckten sich gerne hinter wütenden Reaktionen, um andere starke Gefühle zu verbergen, zum Beispiel Leidenschaft. Und genau das tat Quade in diesem Moment, denn allein der Gedanke, dass Cheyenne seine Kinder zur Welt gebracht hatte, entfachte sein Begehren auf das Heftigste. Am liebsten hätte er sie sofort in die Arme genommen und sie geküsst, bis ihr Zorn verrauchte. Und das wäre nur der Anfang gewesen …
„Das will ich dir auch raten“, flüsterte sie. „Und jetzt komm.“
Als sie sich umwandte, um vorauszugehen, konnte er ein Lächeln nicht unterdrücken. Er folgte ihr einen langen Flur entlang und bewunderte dabei ihre Figur, ihren Gang, ihre Kopfhaltung. Hoheitsvoll. Unnahbar. Ganz anders als damals im Hotel. Da war sie verführerisch, hingebungsvoll und leidenschaftlich gewesen. Verwundert schüttelte er den Kopf. Ich bin Vater geworden, dachte er wieder und wieder. Geplant war das nicht gewesen, aber das war jetzt natürlich völlig egal. Doch worum ging es ihm eigentlich genau? Das hätte er zu diesem Zeitpunkt nicht sagen können. Die Dinge schienen sich gerade in einem so rasenden Tempo zu entwickeln, dass er Mühe hatte mitzuhalten.
Daher schob er seine Überlegungen fürs Erste beiseite und konzentrierte sich lieber auf Cheyennes sexy Po. Ihr Hüftschwung war sensationell, und Quade war ein Kenner, was das betraf. Auch angezogen war Cheyenne ein absoluter Hingucker, und wenn er sich vorstellte, wie sie nackt aussah, dann … Sie hatte einen tollen Po. Um ehrlich zu sein, war es der tollste, den er jemals gesehen – und gestreichelt – hatte.
Sie blieb vor einer Tür stehen, wirbelte herum und sah ihn so wütend an, als könnte sie seine Gedanken lesen. „Du hast mich bisher noch nicht danach gefragt, aber ich sage es dir auch so“, bemerkte sie nicht ohne Schärfe. „Ich habe einen Sohn und zwei Töchter.“
Das Geschlecht seiner Kinder interessierte ihn kaum. Alles, was zählte, war, dass sie von ihm waren. „ Wir haben einen Sohn und zwei Töchter“, korrigierte er sie deshalb sofort.
Sie warf ihm erneut einen zornerfüllten Blick zu. „Dich scheint es ja nicht gerade zu verwundern, dass ich Drillinge geboren habe.“
Er zuckte die Achseln. „Stimmt“, erwiderte er sanft, um sie etwas zu besänftigen und damit sich die Stimmung zwischen ihnen doch noch ein wenig besserte. „In meiner Familie gibt es recht häufig Mehrlingsgeburten. Ich selbst bin auch ein Zwilling.“
Das
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