Nur wenn es Liebe ist
verliebt hatte. Seit sie das erste Mal miteinander geschlafen hatten, war sie bereits ein Teil seines Lebens geworden.
Alles, um was es ihm nun ging, war, für sie und die Kinder zu sorgen. Er durfte einfach nicht die Hoffnung darauf verlieren, dass Venus wieder gesund werden würde. Bald würden sie die Kleine wieder mit nach Hause nehmen, und alles würde gut.
Mit einem Finger hob er Cheyennes Kinn und schaute ihr in die tränenfeuchten Augen. Sie weinte um ihr Kind, das auch sein Kind war. „Wir müssen fest daran glauben, dass sie wieder gesund wird, Sweetheart“, sagte er zärtlich. „Wenn wir beide an diesem Glauben festhalten, dann wird es auch geschehen. Wir machen es durch die Kraft unseres Vertrauens möglich. Verstehst du, was ich meine, Cheyenne?“
Sie nickte. Aus irgendeinem Grund glaubte sie ihm, und sei es nur darum, weil sie es unbedingt wollte. Er war der Fels in der Brandung, und sie brauchte seine Ruhe und seine Kraft. Eines Tages würde er sie vielleicht lieben. Wenn nicht, nun, dann gab es immerhin ihre Liebe, ob er wollte oder nicht. Sie sehnte sich danach, seine Wärme zu spüren, und schlang die Arme um seinen Nacken. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.
Er erwiderte ihren Kuss liebevoll und gleichzeitig verlangend. Dabei gab er ihr das Gefühl, geborgen zu sein, ja, mehr noch, geliebt und verehrt zu sein, obwohl das vermutlich nur von ihrem Wunschdenken herrührte. Aber das machte nichts. Nur dass er hier bei ihr war, zählte. Er war der Vater ihrer Kinder, und sie mussten beide daran glauben, dass alles wieder ins Lot kam.
Sie löste sich von ihm und schaute zu ihm auf. Quade nahm ihre Hand und küsste die Innenseite ihres Handgelenks. „Wir sind ein Team, nicht wahr?“, fragte er.
Sie lächelte unter Tränen. „Ja, wir sind ein Team.“
„Und wir glauben daran, dass alles gut wird. Richtig?“
Sie nickte. „Ja, alles wird gut.“
Dann nahm er sie in die Arme und küsste Cheyenne erneut.
Cheyenne klammerte sich an Quades Worte, als sie einige Stunden später die Erlaubnis erhielten, ihre kleine Tochter zu besuchen.
Sie benötigte alle Kraft, die sie aufbringen konnte, um beim Anblick von Venus, die durch Schläuche beatmet und künstlich ernährt wurde, nicht zusammenzubrechen.
Quade hatte einen Arm um ihre Schultern gelegt und stützte sie. Jetzt beugte er sich zu ihr und küsste sie auf den Mund. „Nur zur Erinnerung“, sagte er sanft: „Die Kleine ist eine Kämpfernatur.“
Cheyenne nickte und zwang sich zu einem Lächeln, als sie erwiderte: „Ich werde mich nie wieder über Troy beschweren, denn wenn er nicht geschrien hätte, dann wäre ich nicht ins Kinderzimmer hinübergegangen und hätte nicht gemerkt, dass Venus keine Luft bekommt. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn er sich nicht bemerkbar gemacht hätte.“
Der Gedanke war auch für Quade entsetzlich. Er bemühte sich, seine Gefühle einigermaßen unter Kontrolle zu halten, aber er merkte, dass es ihm immer weniger gelang. In diesem Augenblick konnte er zum ersten Mal in seinem Leben nachempfinden, was es hieß, jemanden so sehr zu lieben, dass er für ihn bereit gewesen wäre zu sterben. Diese Liebe galt seinen Kindern, aber ebenso ihrer Mutter. Die Frau, die seine Kinder geboren hatte, musste er heiraten. Um jeden Preis.
„Es tut mir leid, aber ich muss Sie bitten, das Zimmer kurz zu verlassen, während ich die Geräte neu einstelle“, meldete sich eine Krankenschwester mit leiser Stimme, die unbemerkt den Raum betreten hatte.
Ohne zu antworten, nickte Quade nur, nahm Cheyennes Hand und verließ mit ihr das Krankenzimmer auf der Kinderstation. Als sie zusammen den Flur entlanggingen, fiel ihm wieder ein, dass Cheyennes halbe Familie im Wartezimmer saß. Sie wollten bestimmt wissen, wie der Stand der Dinge war, doch Quade hatte keine neuen Informationen für sie. Der Zustand der kleinen Venus war unverändert, und die Ärzte warteten immer noch auf bestimmte Testergebnisse.
Eines hatte er mittlerweile erkannt: Die Steeles hielten bei einer Krise fest zusammen. Darin waren sie seiner eigenen Familie sehr ähnlich. Wenn es Schwierigkeiten gab, waren alle zur Stelle. Seit heute Morgen waren nicht nur Cheyennes Cousins da gewesen, um Trost zu spenden, sondern auch die Ehemänner von Vanessa und Taylor. Cameron Cody und Dominic Saxon, die er zum ersten Mal sah, waren äußerst besorgt. Ihre Anteilnahme und ihre Aufmerksamkeit rührten Quade. Er selbst hatte noch keine
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