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Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Titel: Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: das Erbe der Elfenkrone Nijura
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das Mädchen denken.
    Und je länger er an sie dachte, desto heftiger spürte er, dass sie sein Schicksal sein würde. Ganz einfach.
    Er kannte jetzt einen Teil seiner Zukunft, ob das nun gut war oder nicht.
    Die Zeit verging, ohne dass Scapa das Mädchen wieder gesehen oder dass er von ihr gehört hätte.
    Allmählich schwand die Gewissheit, dass sie eine Rolle in seinem Leben spielen würde. Insgeheim begann er sich über sich selbst zu ärgern. Wie hatte er so fest von dieser dummen Idee überzeugt sein können? Er beschloss das Mädchen zu vergessen. Und um ein Haar wäre es ihm auch gelungen.
    Fast drei Wochen waren vergangen, seit Scapa dem Elfenhändler den Schmuck gestohlen hatte. Nun schlenderte er durch die bevölkerten Straßen von Kesselstadt, vorbei an Tavernen und lärmenden Leu-
ten. Es war ein warmer, schöner Vormittag und das Leben der Stadt blühte. Straßenmusik und laute Stimmen erfüllten die Luft. In den Schatten der Häuser spielten rauchende Elfenjungen Würfelspiele, grell geschminkte Tänzerinnen lehnten sich aus den Fenstern der Häuser und riefen jedem etwas zu, der an ihnen vorbeikam.
    Scapa wich gerade rechtzeitig zur Seite, als ein mit Glocken behängtes Schwein an ihm vorbeirauschte, gefolgt von einer Horde lärmender Menschen. »Wer das Schwein fängt, gewinnt drei Mehlsäcke!«, schrie jemand, der vermutlich der Veranstalter der Schwei-nejagd war. Scapa kannte solche Hetzjagden. Das Schwein war darauf trainiert, zu seinem Besitzer zu-rückzulaufen. Am Ende gewannen immer die Veranstalter des Spiels.
    Scapa lief weiter, die Augen offen für jede Gelegenheit, die sich ihm bot. Vielleicht entdeckte er einen unachtsamen Händler, eine offene Westentasche
    … An der Ecke eines Markplatzes stand ein Kartenspieler und forderte die vorbeigehenden Leute auf, ihr Glück bei ihm zu versuchen. Erriet jemand, welche der verdeckten Karten der rote König war, so gewann er einen Kupfertaler des Geldes, das andere Leute bereits bei dem Spieler gelassen hatten. Neugierig drängten sich mehrere Schaulustige um den Spieltisch. Scapa kam näher, als er das aufgeregte Gemurmel der Menschen und Elfen vernahm.
    »Wie kann das sein?«, fragten sie sich verwundert.
    »Wie geht das vor sich?«
Scapa drängelte sich durch die Menge vor, bis er etwas sah. Und was er sah! Niemand anderer als das Mädchen mit den kurzen Locken stand vor dem Kar-tenbetrüger und spielte! In ihrer Hand hielt sie bereits einen Münzhaufen und ihr Gesicht strahlte. Der Kartenspieler hingegen wirkte wenig fröhlich. Hektisch mischte er die vier Karten, schnell und immer schneller. Doch wann immer er die Karten auf den Tisch legte, setzte das Mädchen ihren Finger mit Be-stimmtheit auf eine und sagte: »Das ist der rote Kö-
    nig!«
    Und sie behielt stets Recht.
    Scapa beobachtete sie und das Schauspiel eine Weile fasziniert. Natürlich war der Kartenleger ein Betrüger – sonst wäre er nicht so verwirrt über den Gewinn des Mädchens gewesen. Und das hieß, dass die Blonde seinen Trick durchschaut und sogar einen Weg gefunden hatte, ihn zu umgehen. Das war aller-hand. Scapa musterte sie von oben bis unten und kam zu der Auffassung, dass sie bestimmt nicht älter als er sein konnte.
    Inzwischen hatte sie weitere viermal gewonnen.
    Dem Kartenleger glänzte Schweiß auf dem puterro-ten Gesicht, er mischte nervös, und als er fertig war, beobachtete er das Mädchen wie ein tollwütiger Hund.
    »Diese hier ist der rote König.« Rasch drehte sie die Karte um, bevor der Leger es tun konnte; das tat sie schon die ganze Zeit. Scapa dämmerte bereits, dass der Kartenleger gerade deswegen so verzweifelt
war – sicher hatte das Umdrehen der Karte etwas mit seinem Trick zu tun.
    Wieder hatte das Mädchen richtig geraten. Trium-phierend sah sie zu dem Mann auf.
    »Ich bekomme noch einen Taler«, erinnerte sie ihn.
    Der Trickbetrüger stand wie ein geschlagener Riese hinter dem Tisch. Seine Schultern bebten. Plötzlich stieß er den Tisch zur Seite, sodass die Menge entsetzt zurückwich.
    »Betrügerin!«, schrie er. Das Mädchen stolperte erschrocken zurück. »Willst du einen ehrlichen Kartenleger übers Ohr hauen?! Ich zeige dir, was ich mit Betrügern mache!«
    Noch ehe er die Hand zum Schlag heben konnte, stand Scapa vor ihm. Er hatte die Fäuste geballt. »Du bist der Betrüger und ihr wirst du kein Haar krümmen.«
    Der Kartenleger starrte ihn verwundert an. Als Scapa hörte, wie jemand davonrannte, fuhr er herum.
    Das Mädchen

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