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Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume

Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume

Titel: Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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ist wirklich furchterregend, aber gleichzeitig von unglaublicher Schönheit. So stark. Und du hattest recht, Elias sieht tatsächlich aus wie eine Gottheit. Meine Güte, ich dachte wirklich, er wäre auf der Seite der anderen.“
    „Das war er auch“, sagte Nicholas. „Er hätte sich dem Whiro angeschlossen, wenn es ihm möglich gewesen wäre. Aber er hatte keine Wahl. Der Whiro ahnte nicht, wie stark diese gewisse Art von Macht über einen anderen sein kann.“
    Sie runzelte verständnislos die Stirn, doch ehe sie weiter nachhaken konnte, wurde die Tür aufgeschoben. Joana krallte die Hände in Nicholas’ blutdurchtränktes Hemd.
    Drei fremde Männer und Agnes betraten den Raum. Agnes schrie erschrocken auf, als sie Joana entdeckte.
    „Oh Gott, Tante Agnes, endlich!“, stieß Joana hervor. Die Erleichterung war echt, ebenso die Tränen, die ihre Wangen herabrannen.
    Entsetzen stand im Gesicht ihrer Tante. „Geh da weg, Kind.“
    „Agnes, i-i-ihr müsst ihm h-helfen“, stammelte Joana. „Die Dämonen haben ihn …“
    Einer der Männer, ein blonder Hüne, trat mit erhobenen Händen vor.
    „Geh’n Sie da weg! Das wird einer von denen sein. Die woll’n uns täuschen.“
    „Blödsinn!“, bellte Joana.
    Sie erkannte, dass der zweite Mann eine Tonflasche in der Hand hielt und eine weitere, die halb aus der Tasche seiner Jeansweste ragte. Ob sie einen der Dämonen gebannt hatten? Den Whiro? Gar Elias, oder beide? Wer auch immer überwältigt worden war, er musste gekämpft haben. Gesicht und Hemd des dritten Mannes waren blutverschmiert und sein Atem ging schwer. Er lehnte sich mit der Schulter gegen die hintere Wand und stützte sich mit einer Hand auf dem Oberschenkel ab.
    „Geht’s, Mann?“, fragte der mit der Jeansweste. „Mach uns bloß nicht schlapp, nachdem du den Dämon fertiggemacht hast.“
    Der Verletzte nickte. „Wird schon.“
    Nicholas keuchte leise. „Hey, ich bin wirklich total froh, euch zu sehen. Aber ihr könnt mich langsam mal hier runterholen.“
    Einer der Männer malte ein Zeichen in die Luft. Nicholas krümmte sich mit einem kehligen Schrei zusammen, soweit die Fesseln es zuließen. Joana umklammerte ihn voller Entsetzen.
    „Ich wusste es doch – noch ‘n Dämon!“, rief der Mann und erhob erneut die Hände.
    Joana schirmte Nicholas mit ihrem Körper ab, aber sie war zu klein. „Lasst ihn in Ruhe!“, schrie sie. „Ihr Feiglinge, er ist wehrlos! Macht, dass ihr wegkommt!“
    „Joana, geh zur Seite“, keifte Agnes. „Er hat dich in seiner Gewalt, du musst dagegen ankämpfen!“
    Sie schüttelte krampfhaft den Kopf. „Bitte, geht weg! Ihr versteht es nicht. Bitte … hört mir zu! Es ist alles nur meine Schuld, ich habe …“
    Der erste Mann zeichnete eine zweite Glyphe. Joana spürte Nicholas in ihrem Rücken erzittern.
    „Bitte“, versuchte sie es noch einmal geflüstert, breitete die Arme aus und drängte sich mit dem Rücken gegen seine Brust. „Ihr macht ihm Angst. Hört auf!“
    Sie spürte die Energie, die die Glyphe freisetzte und sodann die Präsenz des an die Oberfläche gezwungenen Dämons. Die Eiseskälte schoss in ihren Körper. Im gleichen Moment wurde der Schatten gegen ihren Rücken geschleudert. Ihr Herz krampfte sich zusammen, setzte einen Schlag aus und sie fiel der Länge nach hin.
    Ein Zucken in ihrer Brust. Ein schmerzhaftes Ringen um Luft, und sie riss den Kopf in die Höhe. War ein Sekundenbruchteil vergangen oder waren es Minuten? Bedeutungslos, denn es war vorbei. Alles war vorbei.
    Nicholas war weg, nur der leere Körper hing in der Kette. Eine verwaiste Hülle.
    Agnes kniete neben ihr nieder. „Joana, es ist vorbei“, sagte sie. Es klang mehr wie eine Frage. Sie strich ihr über die Haare. „Er hat keine Macht mehr über dich.“
    „Lasst ihn frei“, stammelte Joana atemlos und versuchte, sich aufzurichten. Ihre Glieder gehorchten ihr nicht, sie sackte wieder zu Boden. „Bitte, ihr müsst ihn gehen lassen!“
    „Gottverdammt, ich wusste es!“ Agnes bedeckte die Augen mit einer Hand. „Du warst nicht in seiner Gewalt, du stehst auf ihrer Seite. Oh Gott, ich hätte es ahnen müssen!“
    Zwei der drei Männer verzogen voller Abscheu die Gesichter. Sie schüttelten die Köpfe, der Hüne spuckte auf den Boden. Nur der Verletzte im hinteren Bereich des Raumes war zu sehr mit sich selbst und seinen Schmerzen beschäftigt. Joanas Blick klebte auf den Gefäßen in den Händen der anderen beiden Männer. In einem davon war Nicholas

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