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Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume

Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume

Titel: Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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kriegen wir schon hin“, schniefte Joana. Sie drückte ihn an sich und rubbelte mit der freien Hand über seine Brust und die Arme, um ihn zu wärmen.
    „Ja, ich muss den Körper … nur erst wieder auf Betriebstemperatur bekommen. Das dauert ein bisschen … wenn er so lange … leer war.“
    „Wie bist du entkommen? Wie hast du das geschafft?“ Joana nahm vorsichtig eine seiner geschwollenen Hände, legte sie auf seine Brust und massierte behutsam seine Finger.
    Er stöhnte, es war ein Ton irgendwo zwischen Schmerz und Erleichterung. „Bevor ich es dir erzähle, nur eins noch. Ich liebe dich auch.“
    „Was?“
    Er kämpfte die Lider nach oben und das Ozeansturmblau glühte dunkel. „Du hast gesagt, du würdest mich lieben, und ich sagte: Ich liebe dich auch.“
    „Du hast es gehört?“ Joana schüttelte ungläubig den Kopf. „Du warst die ganze Zeit im Körper dieses Clerica?“
    Er ließ die Augen seufzend wieder zufallen, als wäre es einfach noch zu schwer, sie offen zu halten. „Nachdem Elias mich in den Schattenleib gerettet hat – im letzten Moment gerettet, Jo, ich hab fast schon die Engelchen singen hören – hab ich seinen Körper genommen.“
    Joana fiel darauf nichts zu sagen ein, wenngleich tausend Fragen in ihr tobten. Sie hatten einfach die Körper getauscht. „Warum?“
    „Ich bin mental stärker als er, sowie der bessere Kämpfer“, erklärte Nicholas. „Nur nützte mir das in Ketten nichts, daher musste ich seinen Körper nehmen, ehe die Clerica auftauchten. Wie ich gesagt habe. Es verbesserte unsere Chancen.“
    „Dann hat der Whiro dich gejagt?“
    Ihr schwindelte. Es ergab absurderweise sogar Sinn. Nicholas war völlig anders gewesen, nachdem Elias geflohen war. Aber wie hätte sie auch ahnen sollen, dass dies nicht dem Schock zuzuschreiben war, sondern der Tatsache, dass Elias in seinem Körper gesteckt hatte?
    „So würde ich das nicht nennen“, sagte Nicholas und grinste verschlagen. „Ich habe ihn gelockt, direkt in die Arme der Clerica. Zum Glück war in dem Moment nur die Vorhut eingetroffen. Während der eine den Whiro verfolgte und bannte, kämpfte ich gegen den zweiten. Ich konnte seine Hände festhalten, sodass er seine Glyphen nicht nutzen konnte. Und dann gelangte ich an seine Waffe. Mehr musst du nicht wissen. In jedem Fall hat er irgendwann aufgegeben und ich konnte seine Gefühle nehmen. Danach war mein Schatten stark genug, um in seinen Körper zu fahren. Der Jäger war so schwach, dass er es nicht mehr verhindern konnte.“
    Er hatte recht, Details wollte sie wirklich nicht wissen. Fahrig küsste sie seine Stirn. „Du hast sie alle getäuscht? Oh, du bist wirklich ein Spieler. Aber jetzt haben sie doch Elias!“
    Wieder lächelte Nicholas. „Nein, haben sie nicht. Wir fuhren in zwei Wagen in unterschiedliche Richtungen. Der Mann, der den Wagen lenkte, in dem ich saß, trug die Phiole bei sich, in der sie den Ilyan eingesperrt hatten. Ich habe einen entgegenkommenden Autofahrer manipuliert und einen Unfall verursacht. Der war wirklich äußerst entgegenkommend. Dreck nochmal, hat das gekracht!“ Er tastete mit den Fingern an seinen Kopf. „Der Clerica-Trottel war nicht angeschnallt, sie kratzen seine Reste vermutlich gerade vom Heidenkampsweg. Ich hab mir die Phiole geschnappt, bei einem Zeugen ein Auto …“, er grinste wie verschämt, „sagen wir, ausgeliehen, und bin sofort zurückgekommen.“
    Bei Gott, er war genial. Alle Welt hatte angenommen, er wäre hilflos angekettet gewesen, Joana selbst allen voran. Aber nicht Nicholas. Nicholas spielte Tricks.
    „Warum bist du zurückgekommen?“, wisperte sie. „Warum bist du nicht sofort geflohen?“
    Er klopfte sich mit einer Hand unter verhaltenen Schmerzlauten auf die Brust und grinste noch etwas breiter.
    „Darum. Ich brauche meinen Körper.“ Dann hob er den Arm, bis die Rückseiten seiner geschwollenen Finger Joanas schmerzende Wange berührten. „Und zwar deshalb. Ich will nichts mehr, als hier zu verschwinden, Jo. Aber nicht ohne dich. Und ein völlig fremdes Gesicht würde dir nicht gefallen, ist es nicht so?“
    Endlich wagte Joana ihn zu küssen. Sein Mund war kühl, als sie ihren darauf senkte und sanft seine Lippen mit der Zunge nachfuhr. Vorsichtig, wegen seiner Verletzungen. Mit jeder Sekunde ihres Kusses wurden seine Lippen wärmer.
    „Außerdem hatte ich dem Ilyan etwas versprochen“, fuhr er schließlich fort.
    „Du hast gesagt, du würdest ihn immer retten. Hast du es

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