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Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition)

Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition)

Titel: Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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und dass Jungvampyre regelmäßig die Toiletten und Duschen benutzen, so wäre ihnen doch sicher eine rauchende Hohepriesterin der roten Vampyre auf dem Dach und ein Rabenspötter beim Klettern in den Bäumen aufgefallen. Indem die Casts das Union Depot leer stehen lassen, öffnen sie es gleichzeitig für ihr eigenes Paralleluniversum und seine Geschichten.
Die Tunnel von Tulsa
    Unter den Gebäuden der Innenstadt verbirgt sich eines der faszinierendsten Gebilde des realen Tulsa: ein komplexes unterirdisches Tunnelsystem. Der Legende zufolge wurden diese Tunnel angelegt, um während der Zeit der Prohibition, die in den gesamten USA seit 1920 galt und in Tulsa erst 1957 aufgehoben wurde, Alkohol zu schmuggeln. Ich kann mich erinnern, davon gehört zu haben, genau wie Heath Luck, Zoeys menschlicher Freund beziehungsweise Exfreund. Ich habe keinen Zweifel, dass die Tunnel vielen Schmugglern vergangener Zeiten gerade recht kamen, doch sie wurden aus einem anderen, legitimeren Grund errichtet. Die Bauarbeiten begannen, soweit man weiß, in den frühen dreißiger Jahren des 20. Jahrunderts. Man wollte Waren zwischen einzelnen Unternehmen hin- und hertransportieren. Alice Froeschle, der Inhaberin von
Bandana Tours
zufolge, nutzte Waite Phillips (derselbe Millionär, der auch die Villa Philbrook erbaute) sie schon bald für seine eigenen Zwecke.
    Es scheint, als fühlte sich Phillips in den dreißiger Jahren auf den Straßen Tulsas ohne besonderen Schutz nicht mehr sicher. Das mag nach Paranoia klingen, ist aber angesichts der Ereignisse seiner Zeit durchaus nachvollziehbar. So wurde 1932 das Baby des wohlhabenden Piloten Charles Lindbergh aus dessen Haus in New Jersey entführt und schließlich getötet, obwohl die Lindberghs Lösegeld gezahlt hatten. Und sozusagen gleich nebenan, in Oklahoma City, brachte 1933 der berüchtigte Gangster George „Machine Gun“ Kelly den reichen Ölmagnaten Charles F. Urschel in dessen Haus in seine Gewalt. Urschel blieb Kellys Geisel, bis dieser ein Lösegeld erhalten hatte. Waite Phillips wollte nicht das nächste Opfer werden, von dem die Schlagzeilen im ganzen Land berichten würden. Er fühlte sich wohler bei dem Gedanken, dass er selbst, seine Kollegen und seine Familie auf privaten Wegen unter den Straßen von Tulsa von einem Büro zum anderen wechseln konnten, und ließ daher das Tunnelsystem erweitern.
    Die Tunnel in der Realität und in den Geschichten der Einwohner Tulsas unterscheiden sich zwar von der Darstellung in der H OUSE OF N IGHT -Reihe, aber nicht so sehr, wie man vermuten möchte. Das Tunnelsystem im wirklichen Tulsa ist tatsächlich nicht ganz so ausgedehnt wie in der Parallelstadt der Casts. Wer heute das Union Depot besucht, wird bequem zu nutzende, saubere, helle Fußgängerüberwege vorfinden und keine verrosteten Metalltreppen, die hinunter in düstere unterirdische Gänge führen. Außerdem befinden sich viele der wirklichen Tunnel, die noch geöffnet sind, in ausgezeichnetem Zustand. Sie sind gut beleuchtet und dekoriert und werden von vielen Berufstätigen auf ihren täglichen Wegen genutzt.
    Doch die Tunnel werden immer noch von einem Hauch von Geheimnis umgeben – und, ja, Grusel -, was sie zu hervorragenden Objekten für die Casts und ihre neuen Mythen rund um Tulsa macht. Als die PR-Beauftragte der Stadt, Andrea Meyers, die Leser des Blogs
Tasha Does Tulsa
am 22. Februar 2010 durch die Tunnel führte, gestand sie ein, dass ein Teil des Systems bis heute recht feucht ist, da Teile der verrottenden Decke Wasser durchlassen. Außerdem erklärte sie, dass es hier und da Türen in der Tunnelwand gebe, die keine Schilder trügen und so keinen Aufschluss darüber geben, wohin sie führten. Diese Türen „scheint jahrzehntelang keiner geöffnet zu haben.“ Bester Stoff für Legenden also.
    Teri French, die Gründerin von
Tulsa Spirit Tours
, gibt in ihrem Buch
Tulsa‘s Haunted Memories
(2010) eine ganze Reihe fantastischer Geschichten über die Tunnel und die Kanalisation zum Besten. Wie French berichtet, gehören auch Gerüchte über satanische Rituale, Tieropfer und andere okkulte Praktiken zu den Überlieferungen aus Tulsas Untergrund. Eine der dort wiedergegebenen Geschichten berichtet davon, wie eines Tages ein improvisierter Schrein zur Verehrung der antiken Göttin Isis entdeckt wurde, der angeblich gleich am nächsten Tag wieder verschwunden war. Auch wenn es keine weiteren Belege für den Wahrheitsgehalt solcher Gerüchte gibt, so sterben sie doch

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