O diese Rasselbande
während der Wochentage diesen Vorbereitungen hin, und eines Tages fällt ihnen durch eine unerwartete Begegnung auch noch ein Geschenk wie vom Himmel.
Fridolin und Jule sind zum Fußballplatz unterwegs, als der Redakteur vom Lokalanzeiger sie anruft:
„Hallo, ihr beiden, gehört ihr nicht zur Rasselbande?“
„Natürlich“, nicken sie.
„Na, man hört ja gar nichts mehr von euch“, lacht der Reporter, „ist die Rasselbande endlich gezähmt worden?“ Fridolin und Jule lachen verächtlich. Du liebe Zeit, wie ahnungslos so ein Zeitungsmensch sein kann!
„Gezähmt“, sagt Jule von oben herab, „was ist denn das?“
„Also nicht?“ Der Reporter ist belustigt. „Dann habt ihr doch sicher wieder etwas Neues zu berichten. Ich würde gerne mal wieder über euch schreiben.“
Die beiden sehen sich an. „Zu berichten wäre schon genug“, sagt Fridolin, „aber über den Artikel damals, den Sie geschrieben haben, haben sich unsere Lehrer schön geärgert, und so was können wir jetzt gar nicht gebrauchen.“
„Vielleicht habt ihr mal etwas Erfreuliches“, meint der Reporter leichthin.
„Vielleicht wird es etwas Erfreuliches, man kann noch nicht wissen, wie wir es durchdrücken; denn wir wollen unsere Schule ein bißchen reformieren.“
„Wie wollt ihr denn das machen?“ fragt der Reporter.
Und nun kommen die Jungen ins Erzählen. Sie werden ganz eifrig dabei. Reporter haben so eine Art, ganz unauffällig herauszufragen, was sie wissen wollen. Die beiden erzählen von ihrem Lieblingsplan, dem Landschulbau und von ihren Sorgen, wie sie das Geld zusammenbringen wollen.
„Na, seht ihr, da könnte ich euch doch auch helfen. Ich werde einen Artikel in der Zeitung schreiben und die ganze Stadt auffordern, euere Schulveranstaltung zu besuchen und durch ihr Eintrittsgeld euerem Schulbau auf die Beine zu helfen. Wie wäre es zum Beispiel, wenn ihr ein Seifenkistenrennen veranstaltet, und die Zeitung die ganze Stadt dazu einladen würde? Schon habt ihr wieder eine Einnahme. Ich werde das für euch organisieren.“ Jule und Fridolin sind begeistert.
Was wird die Rasselbande dazu sagen, wenn sie mit ihrem neuen Plan herausrücken? Wieder einer, der ihnen helfen will. Was kann ihnen noch passieren, wenn sie sogar die Zeitung auf ihrer Seite haben?
„Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie zu uns halten wollten“, sagt Jule. „Dürfen wir mit Helmut Haake mal zu Ihnen kommen?“
„Selbstverständlich, ihr braucht nur nach mir zu fragen. Ich heiße Reinicke.“
Die Zeit vergeht schnell, - zu schnell.
Und mit einemmal ist der Tag da, an dem ihre „öffentliche Versammlung“ stattfinden soll.
Der Rex und sein Gefolge sind in der Aula versammelt und außerdem eine Abordnung aus jeder Klasse, die ihren Kameraden Bericht erstatten sollen.
Die Rasselbande ist in ihren Sonntagsanzügen gekommen. Wenn schon, denn schon! Sie haben sich auf der Bühne der Aula genau so gesetzt, wie sie sonst bei ihren Versammlungen sitzen. Helmut in der Mitte, rechts von ihm Fips mit der Stadtgruppe, links von ihm Onkel mit der Landgruppe. Sie sind fest entschlossen, alles genau so zu halten, wie sie es gewöhnt sind. Aber nun sind sie doch mächtig aufgeregt.
Keiner von ihnen hat zu Hause richtig gegessen. Es ist doch nicht so leicht, sich unter den kritischen Augen ihrer Lehrer frei und natürlich zu bewegen und ebenso frei und natürlich zu sprechen, so, als wenn sie allein wären. Helmut begrüßt zuerst die Gäste. Onkel hat behauptet, daß man jede Versammlung mit der Begrüßung der Gäste einleiten müsse. Und er muß das als Sohn eines Bürgermeisters ja wissen.
„Ich eröffne hiermit die Beratende Versammlung“, beginnt also Helmut, „und begrüße heute Herrn Professor Oppermann, unseren verehrten Klassenlehrer, Herrn Studienrat Oertel, die Lehrer unserer Schule und die Schulkameraden der anderen Klassen. Wir sind zusammengekommen, um zu beraten, wie wir unseren Schulunterricht so gestalten können, daß jeder von uns mehr Freude an der Schule haben kann.“ Wie einen Aufsatz hat jeder von ihnen vorher aufgeschrieben, was sie an diesem Tage sagen wollen, und oftmals wieder durchgelesen, damit sie ja nichts vergessen. Fips hat sogar zu Hause geübt und mit schallender Stimme den Schrank angeredet, bis seine Mutter sich die langen Ansprachen endlich verbat. Aber wie konnte sie auch Verständnis haben für eine so wichtige Angelegenheit.
„Was hast du für einen Vorschlag zu machen, Fips?“ wendet sich
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