O diese Rasselbande
neben dem Direktorzimmer und werden genau studiert. Und schon wird mit den Vorbereitungen des Seifenkistenrennens begonnen. Die Kleineren sind Feuer und Flamme. Jeder träumt davon, der berühmteste Rennfahrer der Stadt zu werden, und in der Zeitung erscheint ein langer Artikel über das neue Landschulhaus und die Veranstaltungen, die von den Schülern bestritten werden sollen, damit sie die Mittel für den Bau erhalten. Auch die Namen der Firmen werden veröffentlicht, die in selbstloser Weise mit billigem Baumaterial den neuen Bau ermöglichen helfen. Ja, die Rasselbande hat Leben in die ganze Schule gebracht.
Die kleinen Rennwagen aus Kistenholz werden im Handfertigkeitsunterricht hergestellt, und eines Tages meldet sich als Rennfahrer auch Heinz Meyer, Tippelmeyers jüngster Sohn. Man munkelt, daß Tippelmeyer den Rennwagen seines Sohnes selbst baut, sozusagen hinter verschlossenen Turen und mit genauester mathematischer Berechnung. Der kleine Heinz ist felsenfest davon überzeugt, daß sein Wagen der schnellste sein wird. Das Gerücht erweist sich nicht als falsch, denn eines Sonntagnachmittags erscheint Tippelmeyer mit Sohn und neuem Rennwagen auf der Rennstrecke, um den Wagen auszuprobieren. Die Schüler sind sehr bedenklich. Sicher macht Txppels Wagen das Rennen.
An einem wolkenlosen, sonnigen Sonntag treten die kleinen Fahrer mit ihren neuesten Rennmodellen zur Wettfahrt an. Die Zeitung hat wirklich alles prächtig vorbereitet. Hunderte und aber Hunderte von Zuschauern säumen die Rennstrecke. Und die Rasselbande mit weißen Armbändern, die zum Teil an der Absperrung das Eintrittsgeld erhebt und zum Teil an Start und Ziel beschäftigt ist, strahlt über das ganze Gesicht. Diesen Erfolg haben sie nicht zu hoffen gewagt. Die Mädchen der Schule gehen mit Körben umher und verkaufen kleine Kuchen und Erfrischungen, die von den Eltern gestiftet wurden. Die Zeitung hat für den Sieger des Rennens ein funkelnagelneues Fahrrad bereitgestellt, und außerdem erhält jeder Teilnehmer, der ein Auto fährt, ein hübsches Buch. Auf „Los“ gehts dann wirklich los. Immer zu zweit rasen die kleinen Rennfahrer die asphaltierte Strecke hinab, mit Hallo und viel Gelächter begrüßt und im Ziel genau abgestoppt. Tatsächlich stellt sich heraus, daß Heinz Meyer die beste Zeit gefahren hat. Das ist ein Jubel. Tïppel wird gefeiert wie noch nie. Die Rasselbande hätte sich einen Spaß daraus gemacht, ihn auf den Schultern umherzutragen, aber das wird gerade noch verhindert.
Am Abend wird ein langer Lampion-Umzug veranstaltet.
Singend und müde von diesem ereignisreichen Tag, kehren die Kinder nach Hause zurück. Die kleine Stadt hatte ihren Spaß, und die Rasselbande ihren Triumph.
Aber die Ereignisse reißen nun nicht mehr ab.
Der Rex ist zu Forstmeister Braun hinausgefahren und zusammen mit dem Landrat haben sie den Bauplatz, den Wald und den See besichtigt. Nun geht wie ein Lauffeuer die Nachricht durch die Schule, der Bauplatz ist gekauft.
In der Untertertia wird eine Liste angelegt, in der sich alle Schüler eintragen können, die freiwillig beim Bau des Landschulhauses mithelfen wollen. Aber es erweist sich schon nach kurzer Zeit, daß alle Schüler, ohne Ausnahme, bereit sind mitzuhelfen, ja, daß sie sich zurückgesetzt fühlen, wenn man nicht alle annehmen kann.
„So geht es nicht“, sagt Vaddi, „wir müssen Gruppen einteilen. Alle können nicht mitbauen, sonst laufen wir uns tot. Eine Gruppe wird ausschachten, eine Gruppe wird beim Mauern helfen, eine andere Gruppe kann in dem neuen Theaterstück mitwirken und die Kulissen bauen oder sich beim Orchester melden. Die Mädchen werden noch genug Näharbeiten bekommen, wenn wir das Haus einrichten. So geht es besser.“
Nur die Rasselbande hat das Recht, sich überall zu beteiligen, soweit ihre Zeit es erlaubt.
Die Großen Ferien rücken immer näher, und in den Großen Ferien soll mit den Ausschachtungsarbeiten begonnen werden. Hierzu können sich alle Schüler melden, die nicht verreisen. Die Rasselbande wird ihr Zelt beim Bauplatz aufschlagen und als der erste Ferientag herangekommen ist, sind sie schon draußen am See und richten sich ein. Loren und Schienen, Schaufeln und Pickel sind genügend vorhanden. Die Baufirma Gebrüder Münzheim hat sie ohne Entgelt geliehen. Die Jungen sind gerade dabei, das Zelt festzupflocken, als ein großer Lastwagen ankommt. Erstaunt sehen sie, wie Irmgard Oppermann aus der Unterprima und noch einige Mädchen
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