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O diese Rasselbande

O diese Rasselbande

Titel: O diese Rasselbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemarie Ditter
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wir ihn mit hinunternehmen ins Dorf, wird er versuchen, fortzulaufen, oder er wird schreien und das Dorf wach machen. Morgen wird er dann sagen, er hätte das mit dem Schulzenpeter nur gesagt, um frei zu kommen, er wisse gar nichts von einem Zelt, und wir sind die Dummen.“ »Auch wenn er die Leute wach macht, können wir darauf bestehen, in der Scheune des Schulzenpeter nachzusehen“, wirft Onkel ein.
    „Es braucht ja gar nicht dort zu liegen“, widerspricht Helmut.
    Die Jungen nicken eifrig, so und nicht anders kann es sein.
    Wer stiehlt, der lügt auch. Von Kriegslist verstehen große Leute gar nichts; da sieht man es ja wieder. Der Herr Forstmeister würde den kostbaren Gefangenen glatt laufen lassen, und alles wäre umsonst gewesen.
    Herr Braun lächelt.
    „Ich bewundere immer wieder die Klugheit meines Bruders Winnetou“, sagt er zu Helmut, „wie also will er es machen?“
    „Ich werde drei meiner roten Brüder bestimmen, die in das Dorf schleichen werden, um das Zelt aus der Scheune des Dorfschulzen herauszuholen. Wenn es nicht dort gefunden wird, mag Old Shatterhand bestimmen, was geschehen soll.“
    Herr Braun nickt zustimmend, und nun ist die Frage, wer hinuntergehen wird.
    Fips, als der Geschmeidigste und Gewandteste, wird gehen; außerdem ist er listig wie ein Fuchs und wird sich zu helfen wissen, wenn etwas dazwischenkommen sollte. Fridolin ist einer der Stärksten, außer Onkel. Aber Onkel ist zu schwer, falls sie klettern müssen; also bekommt Fridolin den Vorzug, und der Spezialist für Kriminalgeschichten Jule Traber kann die Nachhut übernehmen.
    „Ist das Tor der Scheune verschlossen?“ fragt Helmut den Rotfuchs.
    „Nein, das glaube ich nicht. Sie sind ja noch mitten in der Ernte.“ Das Tor wird erst verschlossen, wenn die Scheune voll ist und dann noch nicht mal immer. In dem kleinen Dorf ist noch nie etwas gestohlen worden, was der Rede wert gewesen wäre.
    „Wenn das Zelt nicht drin ist, wer hat gewußt, daß es dort lag?“ fragt Helmut weiter.
    Der Peter vom Schulzen weiß es und der Heinrich vom Schuster Lehmann.“
    „Wo schläft der Schulzenpeter?“ will Helmut wissen.
    Im Giebelstübchen, mit dem Fenster zum Obstgarten.“
    „Wo schläft der Schulze?“
    „In der großen Stube im ersten Stock über dem Eingang.“
    „Und die Knechte?“
    „Im Giebelstübchen zum Hof raus.“
    „Wieviel Knechte sind da?“
    „Zwei.“ -
    „Und wieviel Mägde?“-
    „Eine.“
    „Wo schläft die?“
    „In einer kleinen Kammer neben der Küche unten.“
    „Haben sie einen Hund?“
    Der Rotfuchs möchte rasend gern verschweigen, daß sie einen Hund haben. Aber dann kommen sie vielleicht zurück, und es gibt neue Schwierigkeiten.
    „Ja“, sagt er nach kurzem Kampf.
    „Wo?“
    „Er liegt im Hof an einer langen Kette neben dem Viehstall.“
    „Auch nachts?“
    Der Rotfuchs nickt.
    Helmut wendet sich an die drei Kundschafter.
    „Habt ihr alles verstanden?“
    Sie nicken.
    »Nehmt das Stück Bratfleisch aus dem eisernen Topf mit. Wenn es nötig ist, müßt ihr es dem Hund geben. Was ihr tun müßt, könnt ihr erst unten entscheiden. Geht jetzt.“
    Das Stück Fleisch ist eigentlich die Sonntagsration der Rasselbande und sollte morgen am Lagerfeuer geschmort werden. Einerlei, man wird eben morgen kein Fleisch essen.
    Es ist keine Zeit mehr, die bunten Striche aus den Gesichtern zu entfernen, und die drei huschen, über die Wiese, dem Wald zu. Im letzten Augenblick dreht Fips noch einmal um und bückt sich nach dem Wäscheseil.
    „Besser ist besser“, grinst er und hängt es sich wie ein Lasso über die Schultern.
    Dann eilt er den anderen nach.

    Der Mond steht über den Apfelbäumen, als sich drei geheimnisvolle Gestalten über den Gartenzaun des Dorfschulzen schwingen. Es ist besser, sich von hinten an das Anwesen heranzupirschen, als durch das Tor dem Hund gleich über den Weg zu laufen. Vorsichtig kommen die Kundschafter näher. Die Grillen zirpen leise und verträumt im hohen Gras. Die Welt liegt in friedlichem Schlummer, während sich die Apachen auf gefährlichem Kriegspfad befinden.
    Da links liegt die große Scheune, ganz leise quietscht ein Riegel. - Stille. Dann bewegt sich das große Tor langsam in den Angeln, und Dunkelheit verschluckt die Eindringlinge. Doch nun flammt eine Taschenlampe auf, und der helle Schein tastet sich langsam an den Wänden entlang, gleitet über die Decke und verschwindet durch die Deckenluke nach oben.
    Hier liegt das Heu. Hastig werfen die drei

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