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O-Män - fast fantastisch

O-Män - fast fantastisch

Titel: O-Män - fast fantastisch
Autoren: Residenz
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Glück hat er sein tolles Outfit im Rucksack. Denn das hier ist eindeutig ein Job für O-Män!

Tentakelalarm
    Ottos Puls rast, er schwitzt, und seine Backen sind knallrot. „Oh Mann, hier kommt O-Män!“, flüstert er sich selber zu. Während er dem Laden von Fräulein Rehlein zueilt, um sich seine allererste Aktion absegnen zu lassen, überlegt er fieberhaft, ob er sich gleich umziehen soll oder doch erst kurz bevor er diese Tentakel-ETs dorthin zurückzuschickt, wo sie hergekommen sind. Wäre doch etwas auffällig, in Superhelden-Montur quer durch den Bezirk zu stiefeln.
    In der Romanschwemme ist schon Licht. „Junger Ondruschka, sollst in der Schule du nicht sein?“, erkundigt sich Fräulein Rehlein, als Otto aufgeregt hereinschneit. „Nicht lernen für die Schule du sollst, für das Leben es ist!“
    „Es ist etwas passiert, Fräulein Rehlein!“, ruft Otto.
    „Ein Job für O-Män! Ein Wahnsinn, echt galaktisch!“ Fast unmerklich legt Fräulein Rehlein den Kopf schief, für einen kurzen Moment blitzt es in ihren Augen, dann ist sie wieder völlig gelassen. „Galaktisch bald etwas ist, junger Ondruschka! Heutzutage überhaupt!“ Fräulein Rehlein gähnt ausführlich und beginnt einen Drehständer mit Heftromanen zu drehen. „Staubwischen ich könnte einmal wieder!“, stellt sie fest.
    Otto geht das seltsame Getue von Fräulein Rehlein ein wenig auf die Nerven. „Fräulein Rehlein!“, ruft er mit bebender Stimme. „Die Invasion kommt!“
    Fräulein Rehlein nimmt einen Schluck Tee. „Wohin?“, erkundigt sie sich. „Wohin die Invasion, sie kommt?“ „Hierher zu uns, in den zweiten Bezirk!“, ruft Otto. „Von der Rotensterngasse Nummer vier aus soll die Welt erobert werden, von Schleimmonstern mit Tentakeln und Schnäbeln!“
    „Huiii!“, entfährt es Fräulein Rehlein. Es klingt eher höflich als interessiert oder gar ängstlich.
    Otto hat keinen Schimmer, warum Fräulein Rehlein so überhaupt nicht furchtsam oder kampfesmutig ist. „Hören Sie mir überhaupt zu, Fräulein Rehlein?“, fragt er. „Hallo? Schleimige Tentakelmonster aus dem All greifen uns an! Sie sind schon mitten unter uns! In der Rotensterngasse!“
    Fräulein Rehlein lächelt freundlich: „Zu überhören dein Gekreisch wahrlich es nicht ist, junger Ondruschka! Tentakel du sagst? So wie bei Kraken? Vom Grill, wie ich finde, die sind am besten, mit Olivenöl und Zitrone!“
    Otto schüttelt den Kopf. „Fräulein Rehlein, das ist ein Job für O-Män! Die Welt steht auf dem Spiel! Wo soll ich mich umziehen? Hier und jetzt oder erst kurz vor dem Einsatz?“
    Nun zeigt Fräulein Rehlein doch Interesse. Sie blickt Otto stolz an und sagt mit Rührung in der Stimme: „Dein erster Job es ist als Held, junger Ondruschka. Besser es ist sich umzuziehen erst kurz vor dem Einsatz! Unauffälliger es ist!“
    Otto ist einverstanden. „Und was machen Sie inzwischen? Bauen Sie eine Barrikade, verschanzen Sie sich im Keller? Sie brauchen keine Angst zu haben, ich werde auch Sie retten, Fräulein Rehlein!“
    Fräulein Rehlein sieht Otto freundlich an. „Staubwischen ich werde zunächst! Dann steht an die Inventur. Genauso wie die Buchhaltung von vorigem Monat, überfällig sie ist!“
    Otto ist verwirrt. Die große Angst trübt offensichtlich das logische Denken seiner Mentorin. Was tun? Soll Otto die Invasion vielleicht hier, im Geschäft von Fräulein Rehlein, abwarten? Sie ist offensichtlich von Sinnen, eigentlich kann er sie nicht alleine lassen. Oder soll er doch in die Rotensterngasse vorstoßen, die Tentakelaliens vermöbeln und dann zurück zu Fräulein Rehlein eilen, um sie zu retten? Und Luise? Was wird aus Luise? Seinen Eltern? Aus Opa und Cheyenne Blue? Soll er vielleicht alle zu sich nach Hause holen und dort auf die Aliens warten? Otto ist verzweifelt, da bemerkt er, wie Fräulein Rehlein ihn in Richtung Türe schiebt.
    „Inventur ich muss machen, junger Ondruschka!“, hüstelt sie. „Schließen muss ich mein Geschäft für den Tag. Geöffnet ab morgen wieder ist!“ Sanft bugsiert sie Otto auf die Straße, winkt noch einmal freundlich, sperrt die Türe zu und lässt den Rollladen runter. „Fräulein Rehlein, halten Sie durch, ich werde Sie da rausholen!“, ruft Otto und macht sich auf den Weg in die Rotensterngasse. Er ist wild entschlossen: O-Män wird die Invasion im Keim ersticken! Er weiß zwar noch nicht genau, wie, mit einer Röntgenbrille und einem coolen Outfit kommt man wohl nicht sehr weit. Die anderen
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