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O-Män - fast fantastisch

O-Män - fast fantastisch

Titel: O-Män - fast fantastisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Residenz
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Telefonanruf. Diese Schläfer haben als ganz normal scheinende Menschen schon seit einiger Zeit die Erde besiedelt und da gewohnt, ohne sich ihrer schleimigen Herkunft bewusst zu sein. Die aufgeweckten Schläfer machen sich auf die Socken, quer durch die Stadt, vielleicht sogar quer durchs Land, um sich gemeinsam in der Rotensterngasse Nummer vier in Schleimmonster zu verwandeln. Sobald alle da sind, kann damit begonnen werden, die Weltherrschaft (zumindest auf der Erde) zu übernehmen.
    Dass der Schüler Pfitzner auch eingelangt ist, ist den Schleimis zwar lästig, aber wie gesagt: Entweder sie verspeisen ihn oder sie nehmen ihn mit. Das hat auch der Ekelfatzke klargestellt, der sich ihm als „Funker und Telefonist Surrm“ vorgestellt hat und den ganzen Tag am Telefon hängt oder Neuankömmlinge begrüßt. Der Schüler Pfitzner hofft glaubhaft versichert zu haben, dass er gar nicht wohlschmeckend sei und außerdem für Kopffüßer gänzlich unverträglich.
    Nein, die Lage des Schülers Pfitzner war schon einmal hoffnungsfroher, zumal ja die Tentakeltypen in der Wohnung von Stunde zu Stunde mehr werden. Unentwegt macht Funkertelefonist Surrm die Türe auf und begrüßt seine frisch eingelangten Kumpels mit einem ausnehmend schmatzenden Ritual.
    Die folgende Erkenntnis trifft den Schüler Pfitzner wie ein Faustschlag: „Ganz nüchtern betrachtet bin ich im Grunde ein Riesendepp!“

O-Män übernimmt!
    Auch die anmutige und allseits geschätzte Cheyenne Blue Haselnötter hat nicht nur Glück im Leben. Seit vorgestern schon wird sie unerbittlich vom Pech verfolgt. Der heutige Tag zum Beispiel beginnt so furchtbar, wie der letzte geendet hat.
    Erstens ist Cheyennes Smartphone verschwunden, samt dem edlen, pinkfarbenen Glitzersteinetui aus echten Glitzersteinen – und es ist immer noch nicht aufgetaucht! „Dieses Pink zu finden, das war immerhin Shopping-Schwerarbeit!“, erregt sich Cheyenne Blue, als ihr beim morgendlichen Schminkritual alles wieder einfällt.
    Zweitens kann sie ihren Pfitzi weder per Facebook noch per Twitter erreichen, um ihn mit der Suche nach dem Smartphone zu beauftragen. Es ist, als wäre er vom Angesicht der Erde getilgt. Sein Handy hat er ja verloren. Gestern hat er die Schule geschwänzt, und beim Konzert im Prater, wo sie eigentlich zusammen den Pommfritz durch den Kakao ziehen wollten, hat er sich auch nicht blicken lassen. Also, eigentlich wollte der Pfitzi den Otto beim Konzert lächerlich machen, Cheyenne Blue hatte nicht so richtig Lust darauf. Schließlich sieht sie Otto seit der Sache mit der Spinne in einem ganz neuen Licht.
    Diese Tatsache führt direkt zu Cheyenne Blues drittem Unglück, und das wiegt heute am allerschwersten!
    Nicht nur, dass ihr Otto mit seiner Bühnenshow endgültig den Kopf verdreht hat, nein, da war auch noch so ein kleiner, dünner Floh von einer Göre, die ihn ihr einfach weggeschnappt hat! Vor der Nase! Ihr, der allseits bewunderten, einmaligen und unwiderstehlichen Cheyenne Blue Haselnötter! Mit Gänseblümchen, bitte! Gramgebeugt erledigt Cheyenne Morgentoilette, Frühstück und Schulweg. An der Ecke Förstergasse erblickt sie Otto Odysseus Ondruschka, den Bezwinger der Hausspinne, den Terror Tarantulas, den mit dem Schmelz in der Singstimme.
    Cheyenne überlegt, ob sie Otto mit ihren Problemen überhaupt behelligen soll. Nicht nur sitzt ihr die Niederlage von gestern Abend noch in den Knochen, sie erinnert sich auch entfernt daran, dass sie nicht immer sehr nett gewesen ist zu Otto. „Wer weiß, vielleicht redet der gar nicht mehr mit mir!“, denkt sie. Aber Otto macht seit vorgestern einen dermaßen fähigen Eindruck auf Cheyenne Blue, dass sie sich niemand anderen vorstellen kann als Retter in der Not. Cheyenne Blue nimmt sich ein Herz und stapft wild entschlossen auf Otto zu, der gerade versonnen an einem Lolly nuckelt und dabei hochkonzentriert wirkt.
    „Hey, Ottoschnucki!“, begrüßt Cheyenne Blue den nuckelnden Otto, der aus seiner Nuckeltrance erwacht und sie zuerst groß ansieht, sich aber schnell fasst und beinah ohne zu kieksen zu ihr spricht: „Was kann ich für dich tun, Cheyenne Blue?“
    Die Angesprochene überlegt kurz, ob sie Otto vielleicht darauf hinweisen soll, dass sie Teschtschi genannt werden möchte, entschließt sich aber dagegen. Sooo gut kennt sie Otto ja auch noch nicht. Und jemand, der kleine magere Flöhe ihr, der prachtvollen Cheyenne Blue, vorzieht, muss ohnehin ihr Vertrauen erst zurückerobern. „Es ist wegen

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