OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
den Boden verteilten Sachen wieder in die Schränke. Dabei ging ihm ein Gedanke nicht durch den Kopf: Was haben die nur hier gesucht? Was haben die bei mir vermutet? Das, was die gesucht haben, musste ungeheuer wic h tig für die sein.
Nachdem er die Wohnung wieder in ihren u r sprünglichen Zustand versetzt hatte , rief er, wie ve r sprochen, seine Frau an. Er erzählte ihr jedoch kein Wort von den vielen intere s santen Erlebnissen an diesem Tag, weder von den gehei m nisvollen alten Computern noch von dem Einbruch an di e sem Abend.
Anschließend legte er sich schlafen. Doch in dieser Nacht hatte er wieder einmal einen sehr unruhigen Schlaf. Immer wieder wachte er, von Albträumen geplagt und schweißg e badet, auf. Die Erlebnisse der letzten Tage und dieser Ei n bruch in seine Wohnung beschäftigten ihn noch sehr lange. Erst am frühen Morgen besiegte ihn die Müdigkeit und er fand noch zu einigen Stunden geruhsamen Schl a fes.
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Rom
Unmittelbar im Anschluss an die Sitzung wurde auch der Heilige Stuhl von einem hochrangigen Mi t arbeiter der CIA in allen Einzelheiten über diesen spektakulären Fund in Kenn t nis gesetzt.
In Rom war es bereits später Nachmittag. Es herrschte typisch italienische Betriebsamkeit auf den Straßen. Wä h rend die Menschen in der Metropole das schöne Wetter und die ersten wärmenden Sonnenstrahlen in den Straße n caf è s genossen, herrschte im Vatikan große Nervos i tät. Der Papst erkannte sofort den Ernst der Lage und berief umgehend die aus sieben Kurienkardinälen bestehende päpstliche Ko m mission für die Vatikanstadt in den Regierungsp a last ein.
Unverzüglich befehligte der Präsident des Governatorat der Vatikanstadt Alberto Restani die Schweizergarde, die Kontrollen an allen öffentlichen Gebäuden des kleinen Sta a tes zu ve r stärken. Auch das Sant-Anna-Tor, das immer von vielen Touristen belagert wird, sollte davon nicht ausg e nommen werden. Aber es gab auch schwere Vorwürfe an den CIA.
„ Ich finde es als große Respektlosigkeit des CIA dem Vatikan gegenüber, dass sie uns damals nicht über diesen spektakulären Fund informiert haben. Diese Vorgehenswe i se ist aber typisch für Geheimorganis a tionen. Ich traue dem CIA nicht über den Weg. Ich werde pe r sönlich das Werk informieren und sie bitten, diese Dinge umgehend zu uns e rer Zufriede n heit zu regeln“, sagte Restani . „... Sollte die Welt ta t sächlich die ganze Wahrheit über die Ausgrabung in Ägypten erfahren, würde dies ohne Frage das Ende der christlichen Kirche b e deuten. Und nicht nur der ch ristliche Glaube wäre in Gefahr, auch der jüdische und muslimische. Wir müssen demnach unverzüglich handeln, damit es nicht erst zu dieser katastrophalen En t wicklung kommt.“
„Und was gedenken sie , zu tun? Die Lage ist sehr ko m pliziert. Alle nur denkbaren Aktionen würden doch in e i nem muslimischen Land, wie es Ägypten nun einmal ist, für u n geheures Aufsehen sorgen“, fragt e Carlo, einer der Kurie n kard i näle.
„Ich weiß Carlo, wir haben wenige Optionen. Aber wir werden das Problem lösen. Koste es, was es wo l le.“
„Haben sie eigentlich nähere Informationen vom CIA? Wie denkt der darüber? Wie wollen die reagi e ren?“ , fragte Carlo.
Restani wirkte gereizt, seine Stimme wurde lauter: „Ich werde heute Abend mit Russell telefoni e ren. Ich weiß noch nicht, wie der CIA darüber denkt, welche Pläne er hat, die Angelegenheit aus der Welt zu scha f fen. Das ist mir auch egal. Wir müssen das Problem im Alleingang lösen. Schließlich geht es auch um das Überleben der christlichen Ki r che und somit auch um uns alle.“
Carlo war immer noch skeptisch . „Und was ist, wenn der SISMI, der italienische militärische Geheimdienst, davon e r fährt?“
„Woher soll er das erfahren? Ich glaube nicht, dass von hier drin auch nur irgendein Sterbenswörtchen nach außen dringt.“
„Wollen wir es hoffen. Denken sie dran: Handeln sie immer im Namen Gottes!“
„Das werde ich. Darauf können sie sich verlassen. Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen. Sagen sie bitte den Jou r nalisten des Presseorgans des Heiligen Stuhls, sie sollen in der Osse r vatore Romano einen großen Bericht über Ägypten und der zukünftigen Touriste n attraktion veröffentlichen. Das wird die Menschen etwas a b lenken.“
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Hurghada – Hotel Arabia
Eigentlich wollte sich Nancy nur ein Stündchen ausr u hen, um wenigstens etwas gegen den Jetlag a n
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