OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
0256/32784686. Aber warum brauchst du David Bo l ders Handynummer?“
„Das erkläre ich d ir ein andere s Mal. Ich bin hier wah r scheinlich an einer ganz großen Sache dran. Ich danke dir vielmals.“
Da muss ich unbedingt dranbleiben , dachte Nancy. Gleich Morgen rufe ich den Typen an.
Kapitel 0 5
Hurghada
Der folgende Morgen begann für David , wie der verga n gene Abend endete. Nur eins war anders : D as rechte Vo r derrad von Davids Pick-up wurde in der Nacht zerstochen. Irgen d wer wollte wohl damit noch einmal der Forderung vom Vorabend Nachdruck ve r leihen. Der Radwechsel hielt ihn nahezu eine Stunde auf, sodass David später als sonst seine Fahrt zur Ba u stelle antreten konnte.
Während er über die Wüstenstraße preschte, ging ihm durch den Kopf, dass es ein Vorteil sei, dass es hier kein Tempolimit gibt und niemand, der ihn stoppt. Über das durchgedrückte Ga s pedal regulierte er auch seine angestaute Wut über den u n angenehmen Zwischenfall mit dem Reifen. Im Radio lief irgendein moderner Kram, der David nicht richtig erreichte. Be i de Seitenfenster hatte er vor der Fahrt geöffnet und so kühlte der Fahrtwind bei 220 Sachen sein erhitztes Gemüt. An diesem Morgen schien es ihm ung e wöhnlich kühl. Während es auf der Nor d halbkugel der Erde noch Winter mit Schnee und Minusgraden war, e r reichten die Temperaturen hier in der Wüste schon meist 25 Grad und vertrieben bis zum Vormittag die Wüstenkälte der ve r gangenen Nacht. Heute schien das nicht ganz zu klappen. David genoss die seltene mo r gendliche Kühle. Sie gab ihm die Gelegenheit entspannter über die let z ten vierundzwanzig Stunden nachzudenken. Inzwischen hatte er „seine“ Bauste l le erreicht. Richtiger ist wohl Fund- oder Ausgrabung s stelle, überlegte er sich und musste dabei schmunzeln. Dass er mal so eine Entdeckung machen würde … Vie l leicht hatte er deshalb als Kind gerne Abenteuer- und Science-Fiction-Romane gel e sen.
Als David die riesige Grube erreicht hatte, ließ er sich zunächst den gesamten Vormittag nicht bei Pa t rick, Bill, Sam und Albert sehen. Das machte ihm zwar ein schlechtes Gewi s sen, aber schließlich ging es um den termingerechten Fortgang am zweiten Bauabschnitt und die Ausführung der restlichen Arbeiten seiner Firma am ersten Teilstück, die er zu veran t worten hatte und die unbedingt bis zur Übergabe am übernächsten Samstag erledigt sein mussten. An di e sem Zeitplan gab es nichts zu rütteln. Eine Verzögerung würden die Auftraggeber nicht akzepti e ren, das wusste er. Wie er allerdings die Existenz dieses unterirdischen „Computerk a binetts aus grauer Vorzeit“, wie er es insgeheim getauft ha t te, erklären sollte, war im bis jetzt noch nicht klar. Zuerst erkundigte er sich, ob alle Arbeiten richtig ausgeführt we r den. Die Einheimischen waren nicht immer so mot i viert wie heute. Zuerst ging er in das Büro von Assam seine m Vo r arbeiter. Mit ihm hatte er schon etliche große Projekte im arabischen Raum erfolgreich abgeschlossen. David hatte gelernt, nur mit Leuten zusammenzuarbeiten, die er schon lange kannte und auf die er sich in jedem Fall verlassen konnte. Assams Baubüro war verschlo s sen. Er schaute sich um. Aus dem Wüstensand erhob sich allmählich erkennbar die Si l houette des neuen Hotelkomplexes. David fand, diese To u rismusherberge trug ihren Namen zurecht: Oase der Schöpfung. Und er empfand sich als einer der Schö p fer.
Auf der Suche nach Assam grüßten ihn viele Arbeiter aus den Lastwagen und Baggern. Er betrat das Foyer der Em p fangshalle. Eine angenehme Kühle empfing ihn. A s sams Stimme hallte in der Erhabenheit der von Säulen getragenen Halle wider. Sie klang verärgert. David rief den Namen se i nes Vorarbeiters. A s sam trat hinter einer der Säulen hervor. Seine Stimme wurde gleich freundlicher, als er David en t deckte. Assam kam auf seinen Chef zu und sagte: „Das ist eine Fre u de. Salaam.“ Dabei führte der hochgewachsene Mann seine Hand zum Herzen und ve r beugte sich leicht. David grüßte genauso zurück.
„ Du kommst gerade zur richtigen Zeit. Wir wollten heute den Probelauf für die Wasserfontäne machen, aber die Energiezufuhr funktioniert noch nicht. Ich streite schon die ganze Zeit mit den Leuten rum und versuche ihnen das Ve r sprechen abzuve r langen, dass es morgen klappt. Wir müssen das Ding zum Laufen kriegen.“
Assams Englisch war sehr gut. Obwohl er in Luxor geb o ren wurde, war seine Haut heller
Weitere Kostenlose Bücher